von Julian Dasgupta,

Verschärfung des Jugendschutzes angekündigt



Erst kürzlich legte das Bundesland Bayern einen Entwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes vor, jetzt kommen auch von Seiten der Bundesregierung Maßnahmen zur Verschärfung des Jugendschutzes. So hat Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ein Sofortprogramm angekündigt, mit dem die Kriterien verschärft werden sollen.



Zwar werden die Jugendschutzvorschriften aktuell noch vom Hans-Bredow-Institut untersucht, aber auch so wisse man, so die Mitteilung, dass Änderungen an der Praxis notwendig seien. Und jenes Programm hat vier Kernpunkte:



Der erste davon ist die Verschärfung des Jugendschutzgesetzes. Dies bedeutet u.a.:



"Extrem gewaltbeherrschte Trägermedien (z. B. Computerspiele, Videos, DVD) sind in Zukunft per Gesetz automatisch für Kinder und Jugendliche verboten. Sie müssen nicht erst Prüfverfahren durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien durchlaufen. (...)



Die Schwelle, ab der das automatische Verbot greift, wird gesenkt. Es reicht in Zukunft schon, wenn das ganze Spiel von Gewalt beherrscht wird, auch ohne das Gewalt verherrlicht wird (§ 15 Abs. 2 JuSchG)."



Auch die eigentlichen Indizierungskriterien werden erweitert:



"Spiele, in denen deutlich visualisierte Gewaltanwendung mit 'Leben sammeln' oder Erreichen eines weiteren Levels belohnt wird, oder in denen Mord- oder Metzelszenen detailliert dargestellt werden, kommen auf den Index"



Der zweite Kernpunkt, die Verbesserung des gesetzlichen Vollzugs sieht eine Vergößerung der Alterskennzeichen bzw. Warnhinweise auf den Packungen vor - als Vergleich werden die Warnbotschaften auf Zigarettenpackungen genannt.



Auch sollen die Behörden mit jugendlichen Testkäufern überprüfen dürfen, ob die Verkaufsvorgaben auch in der Praxis von den Läden eingehalten werden. Zusätzlich sollen die Kassensysteme umgerüstet werden, so dass im Fall von betroffenen Spielen, per Warnhinweis nochmal darauf aufmerksam gemacht wird, dass der Titel nicht an Jugendliche verkauft werden darf.



Kernpunkt 3, die Qualitätssicherung des Jugendschutzes, verlangt stärkere Transparenz seitens der USK und appelliert an die Bundesländer, "kurzfristig ihr personelles Engagement bei der USK verstärken", um so mehr Personal für diesen Bereich zur Verfügung zu haben.



Auch sollen die Prüfkriterien konkreter formuliert und Mitarbeiter der Bundesprüftstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) direkt in den Prüfungsprozess involviert werden.



Punkt 4, die Kommunikation, sieht vor, dass die USK Händler und Eltern ausführlicher über Alterskennzeichnungen bzw. die Kriterien informiert. Auch soll der Jugenschutz stärker an Schulen im Rahmen von Aktionsprogrammen kommuniziert werden.



Auch wurde eine Europäische Fachkonferenz zum Thema "Quo Vadis Jugendmedienschutz?" für Ende 2007/Anfang 2008 angekündigt, auf der die"Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmens zwischen Schutzerfordernis, Selbstbestimmung und internationalen Regelungen" erörtert werden sollen.



Im Gegensatz zum deutlich weiter gehenden Neuentwurf des Landes Bayern, sieht das Sofortprogramm allerdings keine Einschränkungen bzgl. der Herstellung von Spielen vor.

Quelle: Pressemitteilung BMFSJ

Kommentare

amiga_md schrieb am
habe nicht wirklich was dagegen, dass kinder keine gewalt-videos-spiele konsumieren sollten, aber wann tut man etwas gegen die gründe fürm diese amokläufe, auf welche man sich ja bei iesne verschärfungen beruft ?
das trägt schliesslich null zum thema bei. was blinder und vor allem DUMMER aktionismus unserer politiker. wer verdammt nochmal gestattet ihnen, wenn wir eben schon ein problem mit amokläufen haben, dann eben garnichts dagegen zu unternehemen ??? dürfen die das ?das selbe wäre, die pösen terroristen greifen teuschland an, und die bundeswehr tut nichts ! wer erlaubt ihnen verdammt nochmal, gegen bestehende probleme NICHTS zu unternehmen ? wofür bezahlen wir milliarden für diese hohlköpfe ???
dürfen die das ?
wer erlaubt denen sowas ?
wer wehrt sich mit .... ?
staticx-15 schrieb am
Tzzz das bringt doch alles nichts das werden die schon bald (hoffentlich) merken und wenn nicht gibt es immer noch viele andere quellen wo man sich diese Spiele besorgen kann und diese werde ich dann auch nutzen!
sinusR2 schrieb am
Dark Mind hat geschrieben:Und das Internet als Info anlaufstelle braucht halt auch seine Zeit...
Also meiner Erfahrung nach macht sowas im Netz recht die Runde...
Dark Mind hat geschrieben:...und da auf einmal so eine Frechheit wie MK Shaolin Monks kaufen. Versuch da mal auf Xbox an eine ungeschnittene heranzu kommen.
wie gesagt:
http://play.com/Games/Xbox/CART/3-/5812 ... =1&cur=258
wohlgemerkt versandkostenfrei!
Dark Mind schrieb am
Es ist halt nicht immer so offenichtlich ob ein Spiele geschnitten ist oder nicht z.B. der ungeschnitten Hinweis auf den ersten Resident Evil 4 Versionen. Und das Internet als Info anlaufstelle braucht halt auch seine Zeit und Gerücht über Gerüchte siehe Hitman Blood money und ich rede ja nicht nur von mir sondern auch von Leuten die so in die Läden rennen und da auf einmal so eine Frechheit wie MK Shaolin Monks kaufen. Versuch da mal auf Xbox an eine ungeschnittene heranzu kommen.
Doc Shock schrieb am
Die vereinfachte Indizierung ist in Kombination mit den gelockerten Kriterien der absolute Irrsin! Sollte das in dieser Form durchkommen, werden die Printmagazine verschwinden uind 4Players müsste ins Ausland oder einen ab 18-Bereich einführen, den wenn alle Spiele, in denen man etwas umhaut indiziert werden, darf auch nicht mehr in Form von Tests berichtet werden.
Fanseiten sind damit ebenso passé. Die Konsequenzen für Handel und eSport dürften brutal ausfallen.
Das einzig positive an dieser Forderung sind die verschärften Kontrollen der Einhaltung und vielleicht auch noch die Schaffung separater Bereiche, aber der Rest ist mal wieder ein Schlag ins Gesicht nicht nur aller Gamer, sondern vor allem all derer, die hierzulande mit Games ihren Lebensunterhalt verdienen.
Aber das ist Politik im 21. Jahrhundert: Nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht. Und momentan erzählen sie hat von der immensen Gefahr der bösen Killerspiele.
schrieb am