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24.02.2007 12:38, Marcel Kleffmann

Reaktionen zur Panorama-Sendung

Die ARD-Sendung "Panorama" (ausgestrahlt am vergangenen Donnerstag) mit dem Titel "Morden und Foltern als Freizeitspaß - Killerspiele im Internet" sorgte nicht nur für ungläubiges Staunen in unserer Redaktion (zum 4P-Kommentar), sondern erhitzte auch die Gemüter vieler Zuschauer, die sich prompt an die ARD-Redaktion wandten. Mittlerweile gaben die Panorama-Verantwortlichen im Forum die folgende Stellungnahme zum weitgehend negativen Feedback zur Sendung ab:

Sehr geehrte Zuschauer/in,

da wir zu unserem Beitrag "Killerspiele im Internet" eine Vielzahl von e-mails bekommen haben, können wir leider nicht jede einzelne Anfrage persönlich beantworten. Wir möchten versuchen, die wichtigsten Fragen, Anregungen oder Kritikpunkte in dieser Antwort-Mail zu berücksichtigen.

1. In unserem Beitrag geht es nicht darum, generell Computerspiele zu verunglimpfen oder ein generelles Verbot zu fordern. Es geht um die politische Verbotsdebatte sog. Killerspiele, die die "Jagd und das Töten von Menschen oder menschähnlichen Avantaren in besonders brutaler Form" zum Inhalt haben.
2. In unserem Beitrag wurde auch über "Call of Duty" berichtet. Wir haben im Text sehr deutlich gemacht, dass es sich dabei um die "Internet-Version" handelt, in der sog. Clans gegeneinander antreten können. Auch die von uns befragten Spieler haben dabei geschildert, dass in dieser Online-Variante Rollen wie "Nazis, Amerikaner oder Russen" gespielt werden können. In einem der von uns gezeigten Internet-Mitschnitte haben Amerikaner gegen Deutsche gekämpft. Dort kann auch die Version "Death Match" gespielt werden, "möglichst viele Menschen zu töten".
3. Wir haben im Bezug auf Call of Duty deutlich gesagt, dass man Zusatzmodifikationen wie Hakenkreuze oder SS-Runen über das Internet downloaden kann. Und zwar illegal! Das heißt, derartige Symbole sind in der deutschen Originalfassung des Herstellers nicht enthalten. In der amerikanischen oder britischen Variante hingegen sehr wohl.
4. Call of Duty wird vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs gespielt. Niemand hat platt behauptet, dass User durch dieses Spiel zu Rechtsextremen würden. In unserem Beitrag sind zu Call of Duty zwei Positionen zu Wort gekommen. Der "Spieler" macht deutlich, dass der politische Hintergrund für ihn keinerlei Bedeutung hat, und der Interviewpartner der Internetsicherheitsfirma hat seine Meinung zu Ausdruck gebracht, dass durch dieses Spiel der Zweite Weltkrieg verharmlost würde. Wir halten eine Diskussion darüber für absolut zulässig und angemessen, zumal beide Positionen gehört wurden.
5. Im Bezug auf GTA - San Andreas haben wir im Text deutlich daraufhingewiesen, dass die gezeigt Spielvariante nur illegal über das Internet mit Sex-Szenen erweitert werden kann. Zitat: "Was man nicht an der Ladentheke kaufen kann, kann man sich problemlos aus dem Internet herunterladen". Auch die Zusatzpatches für gewaltsame sexuelle Handlungen sind problemlos herunterzuladen, auch wenn wir diese nicht im Detail gezeigt haben. Deutlich wird dadurch auch, dass die offizielle Handelsvariante diese Szenen nicht enthält.
6. Außerdem möchten wir darauf hinweisen, dass in unserem Beitrag nicht über die Wirkung sog. Killerspiele diskutiert wurde. Wir haben nicht behauptet, dass Spieler, sog. "Ego-Shooter", automatisch zu "Amokläufern" würden oder auch im realen Leben zu den Waffen greifen. [...]

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