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11.04.2007 12:51, Julian Dasgupta

China: Kampf gegen Spielesucht

Nachdem man vor nicht allzu langer Zeit den Kampf gegen die Spielesucht Jugendlicher angekündigt hat, wurden gestern von der chinesischen Regierungen Richtlinien ausgegeben , die es ab dem 15. April umzusetzen gilt.

Diesen zufolge haben Betreiber von Onlinespielen ein so genanntes "Spielerschöpfungsystem" zu installieren, dass Minderjährige dazu anhalten soll, nicht mehr als drei Stunden pro Tag mit diesen Titeln zu verbringen.

Nutzer von Onlinespielen sind nun verpflichtet, sich mit vollem Namen und ihrem Ausweis zu registrieren. Das neue System würde sich im Falle eines Rollenspiels bei Minderjährigen beispielsweise so auswirken: nach drei Stunden erhält man nur noch die Hälfte der Erfahrungspunkte, nach fünf Stunden gibt es keinerlei EXP mehr.

Die neue Regelung betrifft sämtliche Publisher, auch The9, die World of Warcraft in China betreiben. Spielefirmen haben vom 15. April an vier Monate Zeit, ein entsprechendes System zu implementieren. Der Betrieb von Titeln, die die gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllen, wird ab dem 16. Juli eingestellt werden müssen.

Schätzungsweise zehn Prozent der über 31 Millionen Onlinespieler in China sind minderjährig. Zwar erwarten Firmen wie The9 keine massiven Änderungen, da der Großteil ihrer Spieler erwachsen sei, allerdings fürchten manch andere, dass der Zwang, sich fortan mit dem echten Namen registrieren zu müssen, einige Spieler davon abhalten könnte, die Dienste weiter zu nutzen.

Die Regierung des Landes sieht Spielesucht als Ursache für die schlechteren Schulleistungen vieler Minderjähriger und das Abdriften mancher in die Kriminalität.

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