von Julian Dasgupta,

USA: Spielsucht ist keine "Sucht"

Suchtexperten haben sich auf dem Jahrestreffen der American Medical Association zumindest vorerst dagegen ausgesprochen, Spielsucht als eine mit Alkoholismus vergleichbare geistige Störung zu klassifizieren. Mehr Forschung in diesem Bereich sei notwendig, heißt es, derzeit gebe es nichts, was nahelegen würde, dass ein extrem starker Konsum von Videospielen wie der Mißbrauch chemischer Substanzen einzuordnen sei.

Eine Meinung, die die Gruppe der Mediziner, die jene Einstufung und die Aufnahme in das Diagnostic and Statistic Manual of Mental Disorders (DSM)  initiieren wollten, naturgemäß nicht teilt. Allerdings räumen auch sie ein, dass derzeit noch ein Mangel an Studien zu dem Problem, das schätzungsweise zehn Prozent der Spieler betrifft, herrscht. Sie baten das zuständige Kommitee jedoch die Inklusion der Spielsucht bei der nächsten Revision des DSM in fünf Jahren in Betracht zu ziehen.

Im Vorfeld des Treffens hatte die L.A. Times bereits ausführlicher über das Ansinnen berichtet. Die offizielle Klassifikation und die Aufnahme in das DSM - ein auch in hiesigen Gefilden geläufiges Standardwerk für Psychiater und Psychologen, das Diagnosekriterien für Geistesstörungen beinhaltet - würde die Behandlung von von betroffenen Personen deutlich vereinfachen. Da Spielsucht eine derartige Einstufung bisher jedoch fehlt, werden die damit verbundenen Kosten nicht von den Krankenversicherungen übernommen.

Ein standardisiertes Diagnoseverfahren gibt es bis dato also nicht, die Fragen die beispielsweise derzeit am Zentrum für Computersuchtstudien am McLean Hospital im US-Bundesstaat Massachusetts zum Einsatz kommen, sind hier zu finden.





Kommentare

johndoe531805 schrieb am
Was haltet ihr von dem Vorschlag mit der Zeitschaltuhr???;)
johndoe-freename-1484864 schrieb am
dvda01 hat geschrieben:Leider kenne ich da auch 2 Kerle, die vernachlässigen alles und hängen den ganzen Tag vor diversen Konsolen und dem PC!
Ganz ehrlich, es kann ja schon ne Menge Spaß machen zu zocken, aber deshalb habe ich immer noch andere Hobbys, wie z.B. Motorradfahren und Sport und auch ein Studium, welches ich bestehen möchte! Also zuviel ist nie gut! :D
Genau das ist meiner Meinung nach auch schon die Lösung des Problems.
Wenn man Möglichkeiten hat, einen Großteil seiner potenziellen Zocker-Stunden mit anderen, genauso spaßbringenden Beschäftigungen zu vollbringen, denkt während dieser Zeit auch der süchtigste Zocker nicht ans zocken. Und das ist der große Unterschied zu anderen Süchten, wie z.B. Alkoholsucht, welche einen auch während dieser Aktivitäten physisch und psychisch beschäftigt.
Dies scheint mir auch ein guter Übergang zu den vorhin erwähnten "Ritzern" zu sein. Diese Leute haben meistens nur dann das Bedürfnis ihrem Körper Schmerzen zuzufügen, wenn sie sich alleine fühlen, wenn sie das Gefühl haben nicht ausreichend beachtet zu werden, wenn es familiäre Probleme gibt, wenn es z.B. Streit mit der besten Freundin gibt, wenn sie ungenügend Beschäftigungen haben die
ihnen Freude bereiten - zusammengefasst: wenn sie unglücklich sind.
Insgesamt bin ich also der Meinung, das die sogenannte Spielsucht nur im Kopf des betroffenen existiert, diese aber auf einfachere Art und Weise verdrängt werden kann, als man zunächst annimmt.
Insofern finde ich es falsch, einen Zusammenhang mit physisch abhängig machenden Süchten zu unterstellen.
Howdie schrieb am
Enny001 hat geschrieben: Extremfälle sind Einzelfälle.
Howdie hat geschrieben: Ich rede hier wirklich nicht von normalen Spielern, sondern von einigen wenigen Extremfällen!
Dann sind wir uns ja einig ;) Ich denke auch nicht, dass wir zwei da irgendwie gefährdet wären.
Enny001 schrieb am
Howdie hat geschrieben:
Enny001 hat geschrieben:
Howdie hat geschrieben:@Enny001: Natürlich verallgemeinere ich. Aber es ist nunmal so, das es bei nahezu (oder vielleicht sogar allen) allen Süchten darum geht, dass das Belohnungszentrum stimuliert wird. Ob bei Heroin, Spielsucht... etc. Es bleibt also gar keine andere Wahl, als bei Süchten zu verallgemeinern.
Und Dopamin ist nunmal eine chemische Substanz und der Hauptgrund für seelische Abhängigkeit. Also haben auch drogenfreie Süchte eine chemische Grundlage.
Und Süchte auf Drogen zu reduzieren ist wohl etwas engstirnig gedacht.
Es ist mir neu das wenn jemand ein Computerspiel spielt bei ihm das Belohnungszentrum aktiviert wird. Da spielen doch ganz andere Faktoren eine Rolle.
Man spielt weil man es gerne tut und nicht um sich auf lange Sicht besser zu fühlen.
Also kann man das nicht mit Drogensucht vergleichen.
Du kannst doch nicht Leute die gerne zocken mit Drogensüchtige vergleichen. Das ist doch eine ganz andere Abteilung.
Du hasst dich da etwas verfahren.
Oder bezeichnest Du Leute die gerne Lesen auch als Süchtige. Oder Leute die gerne Spazieren gehen oder Leute die gerne TV schauen.
Na siehst Du.
Das stammt nicht von mir. Es gibt Untersuchungen, wo Extremspieler exakt die selben Reaktionen auf Spielebilder aufwiesen, wie Heroinabhängige auf Drogenbilder.
Ich rede nicht von Zockern. Ich rede von Leuten die nichts anders mehr machen als Schlafen, Essen und Spielen! Die nicht nur gerne Spielen, sondern spielen müssen. Leute die sich in die Hilfe Anderer überstellen, weil sie sich selber als süchtig beziechnen und aus eigener Kraft nicht damit aufhören können.
Bei dieser Sorte Spielsüchtiger wird durch das Spielen das Belohnungszentrum angesprochen. Und durch die immer stärkeren Reize, die nötig sind um diese "Belohnung" zu bekommen, dreht sich die Suchtspirale immer schneller. Es werden die entsprechenden Bahnen im Gehirn immer stärker ausgeprägt und die anderen Gehirnregionen vegitieren vor sich hin. Dazu gibt es...
dvda01 schrieb am
Leider kenne ich da auch 2 Kerle, die vernachlässigen alles und hängen den ganzen Tag vor diversen Konsolen und dem PC!
Ganz ehrlich, es kann ja schon ne Menge Spaß machen zu zocken, aber deshalb habe ich immer noch andere Hobbys, wie z.B. Motorradfahren und Sport und auch ein Studium, welches ich bestehen möchte! Also zuviel ist nie gut! :D
schrieb am