von Julian Dasgupta,

Schärfere Kriterien für Spiele geplant



Das Bundeskabinett wird laut der Welt im Herbst über eine Verschärfung der bisherigen Bestimmungen für Computerspiele entscheiden. Eine der zentralen angedachten Änderungen: Die Ausweitung der Verbotskriterien von Videospielen. Waren davon bisher vorwiegend "gewaltverherrlichende" Titel betroffen, sollen es zukünftig auch jene sein, in der Spieler "beispielsweise in einem Spiel belohnt werden, weil Sie Gewalt anwenden, anstatt eine Aufgabe friedlich zu lösen."

Ein eigentlich erwarteter Schritt der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, hatte sie dieses Ansinnen doch bereits im seinerzeit angekündigten Sofortprogramm deutlich gemacht. Unzufrieden sei man mit dem bisherigen System - die USK lasse Software durchgehen, die früher noch von der Bundesprüfstelle indiziert worden wäre. Dementsprechend soll der Einfluss der BPjM im Verfahren zumindest bei potenziell kritischen Titel verstärkt werden.

Ebenfalls verbessert werden sollen auch die Einstufungskriterien - diese waren bisher recht unscharf formuliert, was auch seitens der Hersteller öfters kritisiert wurde. Die Vorgaben sollen zukünftig konkreter gefasst sein. Dabei soll nicht nur die Explizität des Inhalts und dessen Kontext berücksicht werden, auch die möglicherweise durch den Titel verursachte Angst und das Suchtpotenzial sollen gewichtet werden.

Zudem soll die bisher noch nicht vom Gesetzgeber vorgesehene Möglichkeit, Testkäufer loszuschicken, um den Handel bzgl. der Umsetzung der Altersvorgaben zu überprüfen, verankert werden. In der Untersuchung des Hans-Bredow-Instituts, deren Ergebnisse auch in den neuen Gesetzesentwurf einfließen sollen, hatte sich zumindest bei den großen Handelsketten gezeigt, dass die dort umgesetzten Maßnahmen griffen. In der Regel mussten die Käufer ihre Ausweise vorzeigen, auch wurden dort die Verkäufer mit einem Warnhinweis auf prekäre Titel aufmerksam gemacht. Entsprechende Systeme sollen nun auch bei anderen Händlern Pflicht werden.





Kommentare

Don. Legend schrieb am
Des sind halt auch nur Menschen
Eine schärfere Kontrolle der games wäre OK, sodass die 18 Jährigen ihre Uncut kriegen aber die 12 Jährigen nicht, irgendwie kommt man immer ran, aber n bisschen kann man schon was dagegen tun denke ich
TNT.sf schrieb am
ich könnte auch stundenlang beispiele aufzählen, wo der staat etwas richtig gemacht hat. aber das will niemand hören, könnte ja einen guten eindruck und zweifel am volkssport "rumjammern" hinterlassen ^^
saschinsky schrieb am
Ich sehe es so, dass wir an der Sachlage nix ändern werden.
Zum einen ist die Mehrheit der Bürger wohl für eine Verschärfung und "bessere Kontrolle".
Zum Anderen sieht man unsereins sowieso als seltsame Gesellen, die nur weiter Ihre gewaltverherrlichenden Spiele spielen wollen.
Ich werde es so halten, wie ich es immer mit Verordnungen und Gesetzen halte, die meiner Meinung nach sinnlos sind: Wenn mein jüngeres Patenkind gerne das Spiel XY spielen will, obwohl er laut Freigabe noch zu jung ist, schau ichs mir an, und wenn ich das OK finde, bekommt er das Spiel gekauft. Daran wird mich niemand hindern können!
Aufklärung: Das würde voraussetzen, das der Aufklärende weiss, wovon er spricht, und nicht, dass er mit Verbotsmassnahmen für bestimmte Computerspiele von der eigentlichen Problematik ablenken will. Ein generelles Verbot von Schusswaffen in Privathand würde erheblich mehr Sicherheit vor sogenannten Amokläufern bringen.
Ich kann jemanden, der den polemischen Begriff "Killerspiele" erfindet, einfach nicht ernst nehmen. So jemand kann mich nicht "aufklären".
OT: Im wesentlichen seh ich es ähnlich wie Shalgar, und glaube auch, dass der "Staat" in weiten Teilen Fehler macht und es mit der Wahrheit oder mit der Sachlichkeit oder der Kompetenz nicht weit her ist. Beispiele könnte ich hierfür stundenlang aufzählen.
TNT.sf schrieb am
bleibt nur die frage, warum der staat dem menschen vor seinen eigenen abgrund schützen will. sollte doch jedem selbst überlassen sein, wo er sich runterstürzt, solang er niemanden damit schadet :)
@shalghar
ich bin doch keineswegs kritiklos, auch ich bin weiss gott nicht mit allem einverstanden was der staat so macht, sonst hätte ich mich ja zur damaligen zeit auch nicht gegen die inzidizierungsmaßnahmen von cs eingesetzt.
aber mich stört es einfach wie leute wie du nunmal ihre kritik äußern. ihr versucht gar keine sinnvollen argumente zu bringen, sondern nehmt euch einfach ein paar fakten heraus und unterstreicht sie mit polemik. den einfachen bürger kann man natürlich mit sowas leicht überzeugen, da er des hinterfragens kaum fähig ist, deswegen verwenden populistische politiker ja ebenfalls diese rhetorischen methoden. bei mir funktioniert das aber nicht.
du schreist lieber bei allem was dir nicht passt erstmal "scheiss politiker, die machen nur scheisse!", ich hingegen versuche vernünftig darüber nachzudenken, woher die problematik kommt deine vorgehensweise bringt nur ein, daß die leute noch wütender werden, aber die probleme werden damit nicht gelöst, sondern sogar eher noch verschlimmert, wenn aussenstehende meinen wir würden die klischees bestätigen.
aber was erzähl ich dir das schon wieder, du willst dich ja nicht belehren lassen.
alter schützt vor torheit nicht :)
langhaariger bombenleger schrieb am
Ich bin für die Verschärfung der Kriterien für Computerspiele.
Ich würde hier das Recht des Individuums dem Schutze der Allgemeinheit unterordnen.
Das aktive, mit Spielspass und/oder Punkten etc belohnte ausführen von Gewalt am Computer geht dem Bildungsziel eines humanistischen Staates, Bürger heranzuziehen die Gewalt als letzte Lösung sehen, entschieden zuwider.
Wie einfach zu beobachten ist, sind viele Eltern nicht fähig ihre Kinder vor dieser Art Spiele zu beschützen, damit ist der Staat in der Pflicht.
Bei der Auswahl der Möglichkeiten ist der Staat dann ziemlich begrenzt:
Aufklärung:
definitv ein Mittel, aber auch oft überschätzt. Es werden nur die Aufgeklärt, die die Aufklärung auch erreicht und die aufgeklärt werden wollen/können.
Indizierungen, Beschränkungen, Verbote:
Werbungsverbote, kein offener Verkauf schränken die Verfügbarkeit, und auch das Wissen über das produkt an sich ein.
Ich finde das mit unser sozialen Marktwirtschaft verträglich, die z.B. auch Drogen zum Schutze des Menschen vor seinem eigenem Abgrund verbietet.
schrieb am