Electronic Arts
11.10.2007 22:27, Julian Dasgupta

Übernimmt BioWare/Pandemic

Ein überaus spektakulärer Coup: Electronic Arts lässt verlauten, dass man VG Holdings, die Muttergesellschaft der beiden bis dato unabhängigen Entwicklerhäuser BioWare (Baldur's Gate, Mass Effect ) und Pandemic (Mercenaries-Serie, Destroy All Humans! ), übernimmt. Für den Kaufpreis von insgesamt über 800 Mio. Dollar erweitert man so die interne Studiofamilie beträchtlich. Die bisherigen Geschäftsführer der beiden Firmen, Andrew Goldmann, Josh Resnick, Greg Borrus (Pandemic) und Greg Zeschuk sowie Ray Muzyka (BioWare), werden künftig das EA Games-Label verstärken.

Die Übernahme ist mit Sicherheit kein Zufall - John Riccitiello war einer der Gründer von und Managing Director der Investorengruppe Elevation Partners, die Anteile an beiden Studios hielt und sich auch für deren Fusion verantwortlich zeichnete. Nach seinem Wechsel zurück zum Publisher dürfte der jetzige Geschäftsführer des Unternehmens begonnen haben, den Deal einzufädeln.

Naturgemäß wechseln damit alle Marken, die bisher Pandemic und BioWare gehörten - darunter Titel wie Mercenaries , Saboteur , das kommende RPG Dragon Age sowie das von BioWare Austin produzierte MMORPG -, in den Besitz von Electronic Arts. Mass Effect wird zwar von Microsoft vertrieben, die Rechte an der Marke hat allerdings BioWare - und damit nun auch der neue Mutterkonzern. 

In der anschließend erfolgten Telefonkonferenz teilte EA-Finanzchef Warren Jenson mit, dass man beide Studios schon seit mehreren Jahren im Auge gehabt hätte. BioWare und Pandemic sollen innerhalb der nächsten sechs Jahre insgesamt zehn Titel an den Markt bringen, hieß es weiter. In den kommenden beiden Geschäftsjahren erhofft man sich einen zusätzlichen Umsatz von 300 Mio. Dollar durch Spiele der beiden Teams.

Besonders die Kanadier dürften bei EA eine große Lücke füllen - eine etablierte Rollenspielmarke fehlt nämlich im Portfolio des Unternehmens seit dem Niedergang Origins (Ultima). EAs eigene Gehversuche im MMO-Bereich erwiesen sich ebenfalls als wenig erfolgreich, Projekte wie ein Sequel zu Ultima Online wurden noch vor Release eingestellt.

Für Elevation Partners hat sich die Unternehmung somit ausgezahlt - als die Gruppe beide Entwickler vor drei Jahren unter dem Mantel der VG Holding Corp. zusammenführte, gab man ein ein Investitionsvolumen von 300 Mio. Dollar an.

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