Einen Verlust in Höhe von
310 Mio. Dollar hatte Electronic Arts im vergangenen Quartal hinnehmen müssen, und auch im laufenden Geschäftsquartal scheint nicht alles wie erwartet zu laufen: Der Marktführer senkt die Umsatzprognose für das am 31. März endende Geschäftsjahr. Zum Abschluss des vorherigen Quartals war man noch von Einnahmen zwischen 4,9 und 5,15 Mrd. Dollar ausgegangen. Eine frische Prognose soll erst mit dem Geschäftsbericht des laufenden Quartals folgen - der dürfte Anfang Februar veröffentlicht werden.
Man habe die "Qualität unserer Schlüsseltitel steigern können", allerdings hätten die für das Weihnachtsgeschäft vorgesehenen Titel die Verkaufserwartungen bisher nicht erfüllt, so John Riccitiello. Im Vorfeld der Veröffentlichung der neuesten Zahlen aus Nordamerika war bereits
geunkt worden, dass
Mirror's Edge bis dato nicht der erwartete Erfolg war,
Need for Speed: Undercover dürfte wohl eher als
Need for Speed: Underperformer firmieren. Man werde angesichts jener Zahlen und des wirtschaftlichen Umfelds weitere Maßnahmen umsetzen, um das Unternehmen profitabel zu machen.
Im aktuellen Jahr habe EA 17 Titel mit einer Durchschnittswertung von über 80 Punkten veröffentlicht, führte Riccitiello
anschließend in einer Telefonkonferenz aus - im Vorjahr seien es gerade mal sieben Spiele gewesen. Jene Qualitätssteigerung habe allerdings nicht in einem besseren Absatz resultiert.
Auch der Handel habe seinen Anteil: Statt auf wenige große Bestellungen setze man dort jetzt auf häufigere, dafür aber kleinere Order-Aufträge. Insgesamt werde EA dadurch weniger Spiele los und rechnet mit deutlich weniger Einnahmen im Dezembergeschäft.
Die angekündigten Sparmaßnahmen sollen sich allerdings nicht auf die Qualität der Spiele auswirken - der Marktführer will nämlich in den kommenden Jahren insgesamt weniger Titel veröffentlichen, und auf die möchte man sich umso mehr konzentrieren. Zukünftige Produktionen sollen einen verstärkten Online-Anteil erhalten, welcher die Langlebigkeit der Spiele verlängern, aber natürlich auch weitere Einnahmequellen eröffnen soll. Einschnitte hatte es bereits in den vergangenen Monaten gegeben: Der Publisher hatte sechs Prozent der Belegschaft entlassen, das mysteröse
Blueprint-Label geschlossen und die
Casual- mit der Sims-Sparte verschmolzen.
Mit
Dead Space scheint man bei EA recht zufrieden zu sein, aber auch Mirror's Edge soll nicht gleich aufgegeben werden: Man werde das Design unter die Lupe nehmen, um den Absatz bei potenziellen Nachfolgern erhöhen zu können. Es sei oft so, dass die erste Auskopplung einer neuen Marke nicht gleich einschlägt. Aufgrund des satten Angebots im Weihnachtsgeschäft hätten viele Kunden zudem wohl zu vertrauten Spielen gegriffen.
Auch zur Situation auf der Wii äußerte sich der Geschäftsführer. So habe man mit
MySims,
Boom Blox und
FIFA 09 einige Achtungserfolge gehabt, aber...
"Es ist zweifelsohne ungewöhnlich, dass eine Lead-Plattform die Plattform ist, bei der zwei Drittel des Softwareumsatzes auf den Hersteller des Systems entfallen. Das hatten wir seit der Prä-PlayStation-Ära nicht mehr."