von Julian Dasgupta,

EA: Das Scheitern des Dunklen Ritters

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Nachdem man sich bei Electronic Arts wohl dazu entschieden zu haben scheint, Pandemics Brisbane-Studio in die Unabhängigkeit zu entlassen, sind jetzt über Kotaku ein paar mutmaßliche Details über das Scheitern des The Dark Knight-Projekts durchgesickert.

So habe die Produktion von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden, da EA das Spiel aufgrund der Vertragsvereinbarung innerhalb von 18 Monaten hätte veröffentlichen müssen. Pandemic Brisbane hingegen erfuhr erst nach ein paar Monaten Pre-Production, dass der Batman-Titel auf dem sich seinerzeit in der Mache befindenden Kinofilm fußen würde (und musste) - ein großer Teil der geleisteten Arbeit war damit hinfällig.

Während Pandemics L.A.-Studio schon Mercenaries abgeliefert hatte, fehlten bei Pandemic Brisbance Designer, die Erfahrung mit offenen Spielwelten hatten. Auch die Technologie sei nur unzureichend gewesen - das Spiel sollte die gleiche Engine wie Saboteur verwenden, diese konnte die Anforderungen aber zumindest damals nicht erfüllen. Die Performance habe zu wünschen übrig gelassen, sei das Ganze doch selten länger als fünf Minuten ohne Crash gelaufen, und das meist mit etwas nur mehr als fünf Bildern pro Sekunde.

Nachdem man die technischen und inhaltlichen Schwierigkeiten langsam in den Griff zu kriegen schien (es gab erst nach sechs Monaten einen Level-Editor), mangelte es dem zu Spitzenzeiten 130 Mann starken Team vor allem an einem: Zeit. Als abzusehen war, dass man es nicht bis zum Kinostart schaffen würde, peilte man die DVD-Veröffentlichung des Films als letztmöglichen Releasetermin für das Spiel an - nach Dezember 2008 hätte EA die Rechte zurückgeben müssen. Als aber im September abzusehen war, dass das Spiel nicht mit dem anvisierten Qualitätsgrad ausgeliefert werden kann, entschloss sich der Publisher, dass Projekt einzustampfen.

Eine offizielle Bestätigung der Freistellung des Brisbane-Teams liegt bis dato nicht vor, dürfte aber spätestens im Februar mit der Bekanntgabe der neuesten Quartalszahlen folgen.



Kommentare

FxX schrieb am
anscheinend trägt die ea "qualitätsoffensive" langsam früchte ... ich hoffe es bleibt so dann könnte ea irgendwann doch noch ein guter publisher werden.
Royale schrieb am
Als aber im September abzusehen war, dass das Spiel nicht mit dem anvisierten Qualitätsgrad ausgeliefert werden kann, entschloss sich der Publisher, das Spiel zu veröffentlichen.
Das hätte ich jedenfalls von EA erwartet.
Egal worum es geht, EA kann einfach nicht die Erwartungen erfüllen. :lol:
Im Ernst: Noch vor einem Jahr hätte EA das Spiel trotzdem rausgebracht.
Aber sie scheinen sich ja zu bessern, gerade die letzten Titel waren sehr gut.
NibelungValesti schrieb am
Lieber so als eine Gurke wie Jumper rauszuhauen. Wobei die Tragödie bei einem dermaßen grandiosen Film wie Dark Knight ungleich größer ausgefallen wäre.
johndoe137077 schrieb am
na das eine studio in l.a. hat erfahrung mit der engine durch mercenaries gehabt, das in australien aber nicht, daher die grottenschlechte performance (5 frames sind schon hart).
ZackUndTot schrieb am
Ich verstehe den Satz nicht:
"Während Pandemics L.A.-Studio schon Mercenaries abgeliefert hatte, fehlten bei Pandemic Brisbance Designer, die Erfahrung offenen Spielwelten."
Ansonsten kann ich mich anschließen, ein mieses Spiel wäre Zeit-, Geld- und Lizenzverschwendung gewesen und hätte darüber hinaus dem Ruf geschadet - sowohl von EA als auch von Batman.
schrieb am