von Julian Dasgupta,

EA: Der Schritt vom Produkt zur Dienstleistung

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
IndustryGamers hatte die Gelegenheit, John Riccitiello ein paar Fragen zu stellen, und kam dabei auch auf Die Sims 3 zu sprechen, welches vor seinem Release schon geschätzte 200.000 Mal illegal heruntergeladen worden war. "Ihr habt unsere geheime Marketingkampagne enthüllt", lässt der Geschäftsführer von Electronic Arts im Scherze verlauten und nennt das Ganze auch noch eine Art Demo-Programm.

Den Ironiefaktor herabsenkend merkt Riccitiello dann an, dass das Spiel stellvertretend sei für den Wandel vom Verkauf eines Produkts hin zum Verkauf einer Dienstleistung. Wer Sims 3 bei EA registriere, würde Zugriff auf eine zweite Stadt und viele andere Inhalte erhalten. Auch die Einbindung in die Community wäre mit Raubkopien schwieriger.

Auch verweist er auf Vorhaben wie Madden Online, die FIFA Ultimate Team-Erweiterung sowie Dragon Age. Letzteres sei auch so ein Spiel, das einen locker 100 Stunden beschäftigen werde - aber das, was nach dem Release folgen wird, wäre "noch größer".

Zwar gebe es auch illegale Server, insgesamt aber würde man einen deutlichen besseren Service anbieten. Auch habe er nichts dagegen, wenn Leute Kostenlos-Titel wie Battlefield Heroes, BattleForge oder FIFA Online wild umherkopieren würden. Man würde es nicht gerne sehen, falls sich jemand eine Version von Warhammer Online illegal besorgen würde - sollte der dann aber zu einem Jahresabo greifen, "wäre das ja kein totaler Verlust."


Kommentare

Linden schrieb am
dcc hat geschrieben:Version von Warhammer illegal? Hat der überhaupt Ahnung von dem was er sagt? Das kann man sich LEGAL direkt von GoA ziehen :x
So wie jedes MMO. Nur ohne Key bringt es halt nichts.
Da er die Monatsgebühren anspricht, geht es wohl eher um Freeshards.
DdCno1 schrieb am
@MagnusPan: Ausgezeichneter Beitrag.
Ich stimme dir grundsätzlich zu, nur sehe ich das Ganze etwas weniger pessimistisch. Es vollzieht sich eine große Veränderung, klar. Aber Veränderungen bedeuten auch Chancen und müssen nich per se negativ sein, nur weil sie von den "Großen" vorangetrieben werden.
Dennoch sollte man ein wachsames Auge bewahren und nicht einfach alles hinnehmen, was die Hersteller einem auftischen. Die Kopierschutzaffäre von Spore hat eindrucksvoll demonstriert, welche Macht der Konsument tatsächlich besitzt.
MyPiano schrieb am
Ich denke, die Strategie ist gefährlich. Wie einige schon gesagt haben: Es könnte zu eine unkontrollierten Ausweitung auf kostenpflichtige Produkte übergehen.
Die Sache mit den Boni klingt nett, ist aber für mich bei genauerer Überlegung unverschämt. Wenn ich ein Spiel kaufe, will ich das ganze und nicht nur die Hälfte oder 3/4. Zusätzlich würde die Abhängigkeit der Spieler vom Internet immer mehr steigen und das ist, finde ich auch nicht ideal.
Viele Grüße
MyPiano
Smer-Gol schrieb am
@MagnusPan
Schöner Beitrag. Ganz deiner Meinung :Daumenrechts:
@Riccitello
Auch wenn ich das mit der fehlenden Onlineaktivierung sehr begrüße, aber der predigt auch jeden Sonntag was anderes. Wenn der was sagt, kann man es guten Gewissens wieder vergessen. Ändert sich eh beim nächsten mal wieder um 180 Grad
MagnusPan schrieb am
Wenn es wirklich so wäre, dass man als "Belohnung" fürs Kaufen zusätzlichen Content bekommt wäre das ja natürlich wirklich prima. Wenn ich mir jedoch die Preise für Battleforge-Punkte oder die Kostenstruktur des Die Sims 3-OnlineShops betrachte kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Hier zahlen ehrliche Käufer nicht mehr 30-60 Euro für ein Spiel, sondern langfristig irgendwas deutlich im dreistelligen Bereich.
Support und Content darf gerne Geld kosten. Auch langfristig. Aber doch bitte in einem fairem, angemessenen Rahmen.
Hauptsache man redet es lange genug schön. Hier werden ehrliche Käufer massiv zur Kasse gebeten um auf den vollen Inhalt zugreifen zu können. Raubkopierer zahlen weiterhin nichts, bekommen aber auch weniger.
So oder so, die Anwender verlieren. EA gewinnt.
Aber bitte versteht mich nicht falsch, Raubkopien stellen natürlich eine signifikante Problematik für das Gros der Spieleschmieden dar und gehören naturgemäß und völlig zu Recht bekämpft. Es ist leider bedauerlich, dass hierbei meistens der ehrliche Käufer leidet und die Maßnahmen selten die Piraten treffen.
Die Idee kostenlose Boni per Onlineregistrierung zu bekommen gefällt mir hingegen sehr gut. Die Einbindung einer Community ist für jedes Spiel ein klarer Gewinn.
Aber doch bitte nicht so wie bei Anno 1404, mit 3 Installationen bis zur kostenpflichten Hotline, damit man sein legal mit Lizens erworbenes Spiel doch nochmal installieren darf, oder Dawn of War 2, in dem man um zu spielen in Steam und Windows Live angemeldet sein muss.
Blizzard hats mit dem Battle.net ganz ordentlich vorgemacht. Hier wurde eine starke Onlineplattform angeboten, die langfristig Support, Patches und viel Spiel fürs Geld geboten hat und immernoch bietet. Es ist mir unerklärlich warum EA noch nicht auf die Idee gekommen ist eine ähnliche Multiplattform für viele Ihrer multiplayerfähigen Spiele einzurichten.
Jeder der C&C3 oder DoW2 online gespielt weiß wohl nur zu gut, wie schrecklich die Lobby und...
schrieb am