von Marcel Kleffmann,

EA-Chef über Pandemic-Schließung

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts


Bei Kotaku plauderte John Riccitiello (Chef von Electronic Arts) über die Schließung von Pandemic (u.a. Mercenaries 2, Saboteur) und die Entlassung von rund 200 Mitarbeitern. Für den EA-Chef waren zwei Gründe ausschlaggebend, wobei die Qualität der Pandemic-Titel offenbar keine Rolle spielten. Saboteur würde sogar einen Nachfolger bekommen, wenn das Spiel gut angenommen wird, sagte der EA-Frontmann.

Seinen Ausführungen nach war der Standort von Pandemic in Kalifornien schlichtweg zu teuer. Laut Riccitiello kostet es zwei- bis dreimal so viel dort Mitarbeiter zu beschäftigen wie in jeder anderen Region mit EA-Büros (Montreal, Großbritannien, Ost-Europa, China, etc.); Anmerkung: Bei EA LA scheinen diese Kosten weniger Probleme zu bereiten. Neben diesem Kostenfaktor hat Riccitiello ebenfalls unterschätzt, dass der Trend zu "weniger Spielen" (Anzahl) geht und die Umstellung auf den digitalen Vertrieb (auch für Konsolen) wesentlich schneller voran schreitet als erwartet...

"For good or for bad, we are taking down headcount in California because it is really expensive," [...] "The shift toward fewer titles and the acceleration towards digital is moving faster [than expected]. In a world that used to be all PC, then used to be all console, now it's neither. It's not a packaged goods business any more."

Quelle: Kotaku, VG247

Kommentare

Dr. Powers schrieb am
Das EA eine AG ist, macht sicher vieles aus. Vor der Qualitätsoffensive von EA habe ich auch mal von denen den Satz gelesen:"Unsere Aktionäre interessieren sich nicht für gute Spiele, sondern für Profit!".
Auf der anderen Seite hat eine AG eben auch Pflichten. Zum einen immer eine möglichst hohe Dividende an die Aktionäre auszuzahlen und nur in Geschäftsfelder zu investieren, die hinreichend Erfolg versprechen.
Und hier ein Satz, direkt aus meiner Vorlesung zum Thema und passend zu dieser Story hier:
"Geschäftsfelder die keinen hinreichenden Mindesterfolg(!) erwirtschaften, werde veräußert oder liquidiert"
->Heißt auch: Eine schwarze Null am Ende in der Bilanz ist dann auch nicht mehr alles, obwohl alle Kosten damit abgedeckt sind.
BMW hat ja auch erst vor nicht all zu langer Zeit 8000 Mitarbeiter entlassen, obwohl sie schwarze Zahlen geschrieben haben. Ziel war es, den Aktionären mehr Dividende auszahlen zu können. Das Geschrei war groß. Jetzt ist BMW in der Krise aber auch sehr aufgestellt gewesen durch diese Geschäftsoptimierung.
EvilNobody schrieb am
MoS. hat geschrieben:
EvilNobody hat geschrieben:
Bl000b3r hat geschrieben:richtig so ... scheis auf EA ^^
Klar, scheiß auf spiele wie Dead Space, Mirror´s Edge, Dragon Age, NfS:Shift etc, ist ja alles Schrott! Bei solchen Aussagen wundert es mich nicht, dass manche Studios dicht gemacht werden müssen... :roll:
Biowäre würde ja auch ohne EA noch überleben können ;)
Ja, aber wenn es nach den Prinzipien so mancher geht, dann müsste man ja alles boykottieren, wo EA draufsteht.
Überhaupt schimpfen immer mehr Spieler auf immer mehr Firmen:
Ubisoft, Activision, Valve, alle gaaanz böse. Was wollen diese Meckerer denn am Ende noch spielen? Ist doch alles Unsinn, man kann nicht alle großen Firmen verteufeln, nur weil man nicht mit deren Geschäftspraktiken konform geht.
MoS. schrieb am
EvilNobody hat geschrieben:
Bl000b3r hat geschrieben:richtig so ... scheis auf EA ^^
Klar, scheiß auf spiele wie Dead Space, Mirror´s Edge, Dragon Age, NfS:Shift etc, ist ja alles Schrott! Bei solchen Aussagen wundert es mich nicht, dass manche Studios dicht gemacht werden müssen... :roll:
Biowäre würde ja auch ohne EA noch überleben können ;)
Mr.Yeah schrieb am
kristheb hat geschrieben:ist mir klar, das hab ich jetzt sehr einfach gestrickt. Aber völlig aus der luft gegriffen ist es nicht.
Nein, nein. Du hast im Prinzip völlig recht. Dieses Problem hat ein solche Systematik, dass es schwierig ist, sich nicht daran zu beteiligen.
Jedes mal, wenn jemand sich wegen dem höheren Zinssatz für eine andere Bank entscheidet, für maximalen Gewinn seine Fonds und Aktien kauft und verkauft, sich für den günstigeren Kaffee entscheidet, jedes mal kommt Öl ins Getriebe, was den Motor am laufen hält.
Das schwierigste ist, sich dabei schuldig zu fühlen. Man sagt sich: "Die großen Leute haben daran Schuld. Sie entscheiden doch alles. Ich als kleiner Mann kann nichts daran ändern". Schön, aber für wen machen sie denn das? Warum machen sie's? "Sie machen's nur für sich. Sie sind so geldgeil, jeder Cent plus verursacht einen Freudentanz".
Das stimmt, aber damit sie ihr Ziel erreichen, müssen sie auf die Masse der kleinen Leute achten. Und die wollen auch nur eins: mehr Geld in der Tasche. Ergo minimieren die Großen Leute die Kosten, damit der Preis gesenkt werden kann und viele kleine Leute zuschlagen. So machen die großen maximalen Profit.
Ist so'n bisschen wie bei Spielemessen, wenn der Moderator vorne ein Karton mit Schlüsselanhängern hält und die Zuschauer ihre Hände in die Luft halten.
Da war ich in Köln bei einem zweistöckigem Stand. Ich war oben und das Verteilte hat mich nicht gereizt. Da schaute ich herab und dachte mir: "Gerade eben um die Ecke warst du selber ein Teil solch einer Masse. Und jetzt sieht's von hier irgendwie lächerlich aus". Beim nächsten Mal war ich wieder in der Masse.
Ich bin kein Engel; ich bin auch Teil des Systems.
Flitzpieper schrieb am
Pascal W hat geschrieben:Naja santa monica ist bei wenig Verkehr ca. 20 minuten weg von L.A. von daher werden die Kosten nicht alzu gross unterschieldich sein..
Erstens ist Santa Monica ein Stadtteil von LA, zweitens gibt es dort NIE wenig Verkehr, drittens ist die Stadt so groß dass du von Norden nach Süden knapp 3 Stunden mit dem ZUG brauchst.
20 Minuten, ja ne ist klar - nur wenn man direkt nebenan wohnt :wink:
Im Ballungsraum LA leben genausoviele Menschen wie in NRW.
schrieb am