Electronic Arts
04.12.2012 20:54, Julian Dasgupta

Ist "nicht schlecht, aber roboterhaft"

AJ Dembroski hatte an Madden NFL 12 und Madden NFL 13 mitgewirkt, ist aber mittlerweile nicht mehr bei EA Tiburon tätig. Er wolle nicht schlecht über seinen einstigen Arbeitgeber reden, gebe es doch gute Leute bei EA. Auch behandle das Unternehmen seine Angestellten gut. Die seinerzeit von EAspouse beschriebenen Misstände habe er nicht beobachten können. Letztendlich ließ Dembroski seinem Frust dann aber doch etwas freien Lauf auf Twitter, wie die Sportspezalisten von PastaPadre zusammenfassend berichten.

Es gebe viele brillante Menschen bei EA - diese würden aber durch die Unternehmensstruktur zurückgehalten. EA sei eben ein börsennotiertes Unternehmen; das werde sich nie ändern. Er würde John Riccitiello sogar als "guten Typen" bezeichnen, der allerdings "Spiele nicht versteht." Für den Geschäftsführer seien das "Ansammlungen von Statistiken." Metriken seien das Schlimmste, was der Spielewelt hätte passieren können. Alles werde ihn Zahlen zerlegt, ohne dass wirklich etwas dabei herauskommen würde. Ein Football-Spiel versuche, Featuregleichheit mit einem Call of Duty-Titel zu erreichen, obwohl das grundverschiedene Spiele seien.

Mit den Draft-Klassen-Stories sei nur ein einziges Feature, an dem er gearbeitet hatte, letztendlich auch so wie angedacht in der finalen Fassung von Madden NFL 13 gelandet. Alles andere sei vom Lead-Designer (ein "Arschloch") neu gemacht bzw. rausgekantet worden. Es habe insgesamt vier Designer gegeben, von denen drei auch kompetent gewesen seien - der vierte habe alles völlig verhauen. Seinem Tuning der Simulationsengine hätten die finalen Teile gefehlt, die sie wirklich gut gemacht hätten. Auch die anderen Designer hätten hart gearbeitet - nur damit ihre Arbeit dann nochmals überholt wird. Das neue Scouting-System und einige Änderung an der KI seien großartig gewesen, letztendlich aber wieder rückgängig gemacht bzw. nicht berücksichtigt worden. Die Leute sollten EA nicht vertrauen: "Nicht weil sie schlecht sind." "Sie behandeln ihre Angestellten gut. Sondern weil sie roboterhaft sind. Malen nach Zahlen. Sie sehen Spiele als Ansammlung von Funktionen. Sie verstehen den künstlerischen Aspekt nicht." Und das werde sich auch nie ändern, so der sichtlich frustrierte Dembroski.

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