Electronic Arts
09.04.2013 10:48, Julian Dasgupta

Consumerist reagiert auf Moore-Statement

Da Electronic Arts derzeit drauf und dran ist, seinen Titel als "schlechtestes Unternehmen Amerikas" zu verteidigen, hat es der Hersteller in diesem Jahr mit der Abteilung Angriff probiert und sich in Form von Peter Moore schon vor dem "Halbfinale" zu dem von The Consumerist ausgelobten Preis geäußert.

Der Chief Operating Officer des Publishers gestand ein, man habe allerlei Fehler gemacht mit Geschäftsmodellen, enttäuschten Erwartungen und dem Launch von SimCity, um danach aber sogleich die Aussagekraft der unbeliebten, aber sehr öffentlichkeitswirksamen Auszeichnung ins Visier zu nehmen. Manche Vorwürde seien schlichtweg unwahr, so der Mann, der u.a. sagt: Der Online-Ansatz von SimCity habe einfach nichts mit DRM zu tun. 

Um die Umfrage noch von einer zweiten Seite in die Zange zu nehmen, sinnierte Moore zudem über die Quellen der Stimmen, die man dort erhält. Da würde es z.B. Leute geben, die einfach unzufrieden mit der Wahl des Sportlers für das Cover des aktuellen Madden NFL sein. Außerdem hätten andere Firmen und Webseiten dazu aufgerufen, gegen EA zu votieren wegen des Engagements des Publishers für die Rechte Homosexueller.

The Consumerist antwortet

Das bekannte US-Verbraucherportal hat sich jetzt mit den Äußerungen Moores auseinandergesetzt - und hat erwartungsgemäß eine etwas andere Sichtweise. Bei dem Preis gehe es um die Beziehung der Kunden zum Markt und zu Unternehmen, und zum achten Mal in Folge ermögliche man es den Verbrauchern, den Konzernen eine Botschaft zu senden. Die Auszeichnung bedeute, die Kunden hätten dem Unternehmen etwas zu sagen: "Und zwar, dass EA mehr als andere Firmen einen Preis mit der Form von Plastikkacke verdient."

Moore hatte den "Sieg" im vergangenen Jahr mit dem Ärger um das Ende von Mass Effect 3 und der vermeintlichen Unterstützung des Publishers des SOPA begründet. Consumerist verweist auf eine eigene Analyse , die anderes nahelegen würde: Der Publisher sei u.a. unbeliebt, da er bekannt sei, Studios aufzukaufen, gegen die Wand fahren zu lassen und Marken zu melken. Auch die Exklusivdeals im Sportbereich seien vielen ein Dorn im Auge.

Auch Mikrotransaktionen bei Vollpreisspielen seien ein Thema. Viele Leute hätten das Gefühl, EA würde ihnen Geld für etwas abverlangen, das nicht zusätzlich, sondern ein integraler Bestandteil des Erlebnisses sei. Man würde unvollständige Produkte serviert bekommen.

Moore hatte bei Free-2-Play und Mikrotransaktionen auf die Millionen von Spielern verwiesen, die derartige Spiele konsumieren würden. Consumerist merkt an: "Nur weil es die Leute einem gestatten, sie auszunehmen, bedeutet das nicht gleich, dass man das auch machen sollte."

Das Madden-Argument halte auch keiner Prüfung stand, so das Magazin, das Moore auffordert, jene angeblichen Mailinglisten zu zeigen. Die Leser würden sich eher über die sinkende Qualität der Serie beklagen - über die Wahl des Covers habe sich noch kein einziger beschwert.

Die Behauptung Moores, Leute und Firmen mit homophober Gesinnung würden sich den Preis zu Nutze machen, um EA zu schaden, scheint Consumerist besonders zu missfallen. Derartiges habe man bisher noch nicht gehört. Auch Traffic-Analysen zufolge hätte man keine Besucher von politischen oder gar konservativen Webseiten bekommen. EA hätte Hunderte von Nominierungen erhalten - deutlich mehr als andere Teilnehmer. Keine einzige davon hätte in irgendeiner Form sexuellen Orientierungen erwähnt. Consumerist sei gegen Homophobie und Hetzreden - und die Leser würden die Auszeichnung auch verstehen und Unternehmen mit wirklich gerechtfertigten Gründen nominieren.

EA hätte die Möglichkeit gehabt, sich mit den tatsächlichen Problemen auseinanderzusetzen und den Kunden Respekt zu zollen, versuche jetzt aber stattdessen, homophobe Leuten und ach so jammernde Spieler verantwortlich zu machen für das Abschneiden in der Umfrage.

"Gaming might be a multibillion-dollar industry that attracts the world’s biggest names in entertainment, music, and sports, but it is nonetheless treated by both the media and the business world with a reductionist shrug. Companies like EA are happy to foster the misinformed perception of your average “gamer” as a whiny, nitpicky loner who will complain about anything, as that image only helps to discredit those who have a valid complaint about a relatively pricey consumer product.

Here’s our question to Peter Moore: If your entire industry is engaged in the production of something so trivial as to not warrant inclusion in a contest that features a poop trophy, why do you even work in it?"

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