von Julian Dasgupta,

Electronic Arts: Weniger Umsatz, mehr Verluste im Weihnachtsquartal

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Im abgelaufenen Geschäftsquartal erwirtschafte Electronic Arts einen Umsatz von 808 Mio. Dollar und musste dabei ein Minus von 308 Mio. Dollar in der Bilanz hinnehmen. Zum Vergleich: Im gleichen Quartal des Vorjahres hatte der Publisher Einnahmen von 922 Mio. und einen Verlust von 45 Mio. Dollar verzeichnet.

Äußerst zufrieden war man mit den Next-Gen-Konsolen: Sowohl PS4 als auch Xbox One hätten sich besser verkauft als ursprünglich prognostiziert. Dies wiederum habe sich positiv auf den Absatz der entsprechenden Versionen von Battlefield 4, FIFA 14, Need for Speed Rivals und Madden NFL 25 ausgewirkt. Das enttäuschende Basketball-Comeback NBA Live 14 wird im zusammenfassenden Geschäftsbericht namentlich nicht erwähnt.

In Nordamerika hatte der Publisher mit seinen Spielen einen Marktanteil von 30 Prozent auf der Xbox One und 40 Prozent auf der PS4. In Europa hätten ähnliche Verhältnisse geherrscht. Im Schnitt nenne dort jeder Käufer einer Next-Gen-Konsolen auch einen EA-Titel sein Eigen. Man sei damit Marktführer auf den Neuankömmlingen, frohlockte Andrew Wilson.

Der Publisher blieb aber insgesamt unter seinen Umsatzvorhersagen für das Weihnachtsquartal. Der Grund: Der höhere Absatz von PS4/Xbox-One-Software konnte nicht den Umstand ausgleichen, dass der Absatz von Spielen für PS3 und Xbox 360 stärker abfiel als einst antizipiert.

Einer der Umsatzmotoren im vergangenen Quartal war erwartungsgemäß Battlefield 4, welches der Geschäftsführer kurz kommentierte: Es sei ein sehr komplexes Unterfangen, ein Spiel gleichzeitig auf den neuen und alten Konsolen sowie auf den PC zu veröffentlichen. Einige Spieler hätten Probleme gehabt - DICE habe "umgehend reagiert und sich mit Updates um jene Probleme gekümmert" und werde dies auch weiterhin tun. Battlefield 4 Premium habe 1,6 Mio. Mitglieder, heißt es außerdem.

Der Umsatz schlüsselte sich folgendermaßen auf die einzelnen Plattformen auf:

System: Umsatzanteil (Vorjahreswert)
  • PS4/Xbox One: 25% (-)
  • PS3/Xbox 360: 45% (62%)
  • Wii: 1% (2%)
  • Mobile: 8% (8%)
  • PSP/Vita: 1% (2%)
  • NDS/3DS: - (2%)
  • PC: 19% (21%)

Die Wii U wurde im Geschäftsbericht nicht mehr aufgeführt.
Quelle: Electronic Arts

Kommentare

SethSteiner schrieb am
@breakibuu
Ohne EA würden sich die IPs doch sowieso verteilen, ist ja nicht so als würden die einfach verschwinden. Gilt letztendlich auch für die Arbeitnehmer, die begehen ja kein Seppuku, außer vielleicht die japanischstämmigen. Und was die starken IPs angeht, dürfte sich das ohnehin maßgeblich auf den Sportbereich beziehen und da dürfte es kein Jahr dauern bis Alternativen oder sogar dieselben IPs wieder da sind.
@Kajetan
Und was diese ganzen Angestellten angeht: Ich kann mir kaum vorstellen, dass viele von denen lange arbeitslos blieben. Wenn man lange bei EA gearbeitet hat, hat man auch ein schönes Portfolio mit tollen Sachen die man so gemacht hat. Klar ist umziehen schwierig und manchmal richtig blöd aber in dieser Industrie kommt es doch sowieso immer mal wieder dazu, dass ein Standort verlegt wird.
breakibuu schrieb am
crewmate hat geschrieben:Ich hätte das anders formulieren sollten. Absolute Ausdrücke wie immer, jeder und niemand pissen mich persönlich sonst immer an.
Och, wenn man ständig und immer versucht möglichst niemandem auf den Schlips zu treten entwickeln sich auch keine schöne Diskussionen :D
crewmate hat geschrieben:Sie hatten diese kurze kreative Phase. Daraus entstanden gute Spiele wie Mirrors EDGE und Spiele, die im Alleingang ein Genre ruinierten wie Dead Space. Wirklich überraschend war ihr Partner Programm, das uns Brutal Legend und Shadows of the Damned brachte. Aber da war es zu spät.
Ich hab gerade mal kurz bei Wikipedia überflogen, was im Laufe der Jahre alles unter EA erschienen is. Es wurde ja auch hier schon im Thread erwähnt, EA war eigentlich immer durchgehend stark - mit Ausnahme von einer Schwächeperdiode Anfang der 2000er und eben seit 2011. Generell ist EA imo der Publisher der am meisten fehlen wird, wenn er zu Grunde geht. Soviele starke aktive IPs wie EA hat wohl nur Nintendo
StandAloneComplex schrieb am
Kajetan hat geschrieben: Kein Thema. Deswegen schrub ich ja auch nur, nach was gefragt wurde und nicht, wie dann letztendlich abgestimmt wird :)
Aber Konsumenten können ja nur über die von "Consumerist" nominierten Unternehmen abstimmen. Dabei werden BP oder die Bank of America (wegen einer Umweltkatastrophe und der Finanzkrise in den Schlagzeilen) und EA oder z.B. Walmart (tatsächlich mit Service, Kundenkontakt und handfesten Produkten, welche man als Konsument beurteilen und bewerten kann) in einen Topf geworfen.
Deshalb kann man meiner Meinung nach nicht einfach sagen, dass es sich bei der Wahl von "Consumerist", um eine reine Abstimmung ausschließlich über Firmen, die Service und Konsumprodukte anbieten, handelt. Und so ist es auch auf diese Umfrage bezogen legitim darauf hinzuweisen, dass es schlechtere Unternehmen in den USA gibt, die diesen Preis mehr verdient haben :)
Kajetan schrieb am
Falric hat geschrieben:Mir tun die Angestellten die den Scheiß der Manager ausbaden dürfen.
Um es mal mit den Worten des großartigen Louis CK zu sagen: "Of course, but maybe ..."
Dass die Führung von EA Scheisse baut, das ist ja keine brandaktuelle Erkenntnis der letzten Wochen. Das ist seit Jahren bekannt. Wer unter diesem Sachverhalt IMMER NOCH bei EA tätig ist ... mei, der ist für sein Schicksal selber verantwortlich, wenn's den Laden demnächst (vielleicht) zerlegt. Da hält sich das Bedauern doch etwas in Grenzen. Zugegeben, es ist nicht unbedingt einfach "so gschwind mal eben" den Job zu wechseln. Aber wenn man die Kacke schon aus großer Entfernung und mit laustarker Ankündigung auf sich zurollen sieht und dann immer noch beim alten Arbeitgeber ausharrt ... und nein, bei EA schaffen nicht nur arme Schweine, die ihre kranke Mutter pflegen und deswegen nicht mal so eben in einen anderen Bundesstaat ziehen können.
gracjanski schrieb am
key0512 hat geschrieben:Wie kann man Marktführer sein. Mit FIFA und Battlefield und weiß ich noch alles, was die Idioten kaufen, Verkäufe bis zum Himmel haben, trotz miesen Spielen, damit Umsätze generieren und am Ende des Tages trotzdem Miese machen? Wer oder was wirtschaftet denn da? Ein dressierter Affe kann es nicht sein, denn die sind zumindest, wie der Name es vermuten lässt, zumindest dressiert! 300 Mio Verlust und keiner von EAs Investoren dreht sich um, als ob nichts wäre. Diese Firma scheint in nächster Zeit nicht untergehen zu wollen, soll es auch nicht, der Mitarbeiter wegen, außer die Führungsetage, die kann man getrost in die Tonne kloppen.

und die Aktie steigt in den letzten Tagen lol
http://www.finanzen.net/aktien/Electronic_Arts-Aktie
Ah jo, der Kurs Gewinn Verhältnis für 2015 ist mit 16 eher niedrig, wobei man sich fragen kann, welcher Gewinn überhaupt? Der Laden wird mit 5,6 MRD ? bewertet, halelujah. Ich hoffe der Scheiss stirbt und deren arbeitslosen finden bei der Konkurrenz einen besseren Job
schrieb am