von Michael Krosta,

Electronic Arts will Spieler nicht mit Mikrotransaktionen abzocken, sondern binden und Mehrwert bieten

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Mikrotransaktionen finden sich nicht nur in den Mobile-Titeln, sondern auch in vielen Vollpreisspielen von Electronic Arts - insbesondere den Sportserien wie FIFA oder Madden. CFO Blake Jorgensen stellt in seinem Beitrag auf der UBS Global Technology Conference allerdings klar, dass man die Spieler nicht mit weiteren Zahlungen oder Abo-Angeboten ausquetschen wolle und die zusätzlichen Zahlungen nur zu diesem Zweck in die Spiele integriere, sondern ihnen damit nur die Möglichkeit geben wolle, länger Spaß mit ihnen zu haben.

"Unsere Teams denken alle daran: 'Mit welchem Modell schafft man die Verbindung, den Konsumenten zu halten und ihn für eine lange Zeit zu unterhalten?' Wenn man daran denkt, ist es nicht wirklich die Ökonomie; die Ökonomie kommt erst später. Es mag mehrere Modelle von Wegen geben, um die Leute zu binden."

Als Beispiel führt er laut Gamespot den Modus Ultimate Team von Madden heran, den es in ähnlicher Form auch bei FIFA gibt. Dort ist es möglich, sich gegen die Zahlung von echtem Geld Spieler zu kaufen und sich ein Dreamteam zusammenzustellen.

"Der grundsätzliche Weg, wie wir als Organisation über [Mikrotransaktionen und Abos] denken, dreht sich um die Verbindung. Wie beschäftigen wir den Konsumenten so lange wie möglich? Früher haben die Leute Madden für ein paar Monate gespielt und dann aufgehört. Nach dem Super Bowl waren sie komplett weg. Heute, mit Ultimate Team, beschäftigten sie sich zwölf Monate damit - bis zu den Zeitpunkt, an dem man mit dem Spielen der neuen Saison beginnt."

Und der Erfolg scheint dem Weg Recht zu geben, denn im vergangennen Quartal stiegen die Einnahmen im Rahmen von Ultimate Team um 64 Prozent. Zwar verfolgt man weiterhin verschiedene Wege zur Monetarisierung, hat dabei aber immer das gleiche Ziel vor Augen: "Es kann ein Abonnement sein, ein Abo, das weitere Inhalte enthält, oder ein einzelnes Abo. Oder es könnte eine Vorauszahlung bei einem Spiel sein, in dem weitere Inhalte über die Zeit erfolgen", so Jorgensen. "Wir wollen den Konsumenten einen großartigen Gegenwert für ihr Geld bieten und sie lange bei der Stange halten bei etwas, was sie gerne machen."

Dass Mikrotransaktionen - vor allem als Teil von Vollpreisspielen - durchaus kontrovers diskutiert werden, weiß auch Jorgensen, führt das schlechte Image aber vor allem auf die unschöne Anwendung in mobilen Spielen zurück.

"Ich denke schon, dass die Konsumenten es langsam satt sind, das Gefühl zu haben, sie werden ständig zur Kasse gebeten. Und viele Mobile-Spiele erlauben es dir nicht, Spaß zu haben, bis zu für sie zahlst. Also schauen wir nach neuen Modellen und Wegen, in denen wir versuchen, diese Ansicht etwas zu mindern. Einige von ihnen mögen in einem Abo-Stil daherkommen, andere mögen dagegen verschiedene Wege bieten, Spiele über einen längeren Zeitraum zu spielen und dabei eben nicht das Gefühl zu haben, ständig zur Kasse gebeten zu werden."

Trotz der großen Worte sollte man allerdings nicht vergessen, dass Electronic Arts selbst bei seinen mobilen Spielen den Nutzern mit Mikrotransaktionen das Geld aus der Tasche zieht, ohne einen großen Mehrwert zu liefern - man denke nur an das Rennspiel Real Racing 3. Auch die so genannten Season Passes kommen bei vielen EA-Titeln zum Einsatz, um bereits im Vorfeld für kommende Erweiterungen zu zahlen, während man sich beim Online-Rollenspiel Star Wars: The Old Republic zunächst an einem klassischen Abo-Modell versuchte, dabei aber scheiterte. Eine rühmliche Ausnahme: Das enttäuschende Need for Speed soll in Zukunft ohne zusätzliche Kosten mit weiteren Inhalten versorgt werden.
Quelle: Gamespot

Kommentare

Igorsam schrieb am
Flachpfeife hat geschrieben:Wie unterhalte ich die Kunde lange?
Modding-Tools.
Ach scheisse, damit kann man ja kein Geld verdienen...
Niemand will Kunden lange unterhalten, warum auch. Das wäre ja geschäftsschädigend, wenn Spieler nach einem Jahr noch keinen Nachfolger brauchen, dafür hat man ja jetzt always online und Serverabschaltungen nach teilweise schon einem Jahr eingeführt. :lol:
Es ist schon absurd was gerade in der Industrie abgeht, Hauptspiele wird teurer, Inhalt wird weniger, Season Pass und DLC Flut, natürlich mit Pre-Order, dazu noch Microtransactions.
Immerhin, ich denke langsam kann man nurmehr an der Preisschraube drehen weil viel mehr "kundenfreundliche" Gelderleichterungsmechanismen gibt es garnicht mehr.
Wobei der nächste Schritt wäre es vielleicht SP-Inhalte wie "Leben" zu verkaufen - ala Coins in Spieleautomaten. Sprich wenn der Spieler im Spiel stirbt muss er für paar Euro ein neues Leben kaufen. Savegameslots könnte man doch auch bei SP-Spielen extra verkaufen oder? Außerdem, wer sagt, dass Patches gratis sein müssen, dass könnte man doch auch toll als DLC verkaufen oder als Patch-Season-Pass. Was mich auch noch stört, wieso sollen Spieler ein Spiel auf mehreren Geräten spielen dürfen - dass sollte man klar auch verbieten und dann extra-PC-Lizenzen verkaufen.
Flachpfeife schrieb am
Wie unterhalte ich die Kunde lange?
Modding-Tools.
Ach scheisse, damit kann man ja kein Geld verdienen...
maho76 schrieb am
Ein Modell sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

MY PRECIOUS ! glitzert so schön wenn im MT-menü das Gold entlangklimpert. nochmalnochmanochmal :Häschen:
Kobba schrieb am
Manchmal bekommt man das Gefühl, dass es in der Spiele-Branche ne geheime Challenge gibt. Wer kann am meisten Stuss labern ohne dabei in Gelächter auszubrechen.
"Es mag mehrere Modelle von Wegen geben, um die Leute zu binden."
Und weil die Ökonomie nicht im Vordergrund steht entscheidet sich EA regelmäßig für das MT Modell, weils soviel spass macht. man man man
Ein Modell sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
WH173W0LF schrieb am
Ich finde auch dass mein Stuhlkanal schön duftet. Ihr etwa nicht? Ihr habt meinen Bobbes einfach nicht verstanden.
schrieb am