von Michael Krosta,

Electronic Arts: Ehemalige Mitarbeiter: "Bullfrog war nach der Übernahme nicht mehr das gleiche Studio"

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Im Rahmen der EGX Rezzed wurde bei einem Panel die Geschichte des britischen Entwicklerstudios Bullfrog thematisiert, angefangen beim Aufstieg mit der innovativen Göttersimulation Populous über die Übernahme durch EA bis zur endgültigen Auflösung im Jahr 2004. Ehemalige Bullfrog-Mitarbeiter räumten nach Angaben von PC GamesN in der Diskussionsrunde ein, dass vor allem die Übernahme dafür gesorgt hatte, dass das Studio nicht mehr dasselbe war. Trotzdem begannen die Probleme laut Glenn Corpes, einem der ersten Angestellten des Studios, bereits vorher - vor allem deshalb, weil Mitgründer Peter Molyneux oft gar nicht im Team zugegen war.

"Peter war oft in den Staaten, also war er in die erste Version von Dungeon Keeper kaum involviert", erinnert sich Corpes. "Deshalb meinte er nach seiner Rückkehr so etwas wie 'schmeißt das weg und fangt von vorne an!'. Das ist eine Geschichte, an die sich nicht viele Leute erinnern, aber sie ist passiert".

Als Molyneux 1996 das Studio verließ und die Lionhead Studios gründete, wuchs bei EA das Bedürfnis, nach der Veröffentlichung von Dungeon Keeper (1997) mehr Kontrolle zu übernehmen. Dabei mussten sie erkennen, dass mehr Personal benötigt wurde, um den Bullfrog-Gründer zu ersetzen.

"Sie haben nicht realisiert, dass Peter immer nur an einem Spiel arbeitete und sich voll darauf konzentrierte. Wenn er das herausfindet, wird er mich sicher dafür hassen, dass ich das gesagt habe, aber bei Sachen wir Syndicate oder Magic Carpet war er kaum beteiligt. Er war zu sehr abgelenkt von Dingen wie Theme Park und Dungeon Keeper, als sich diese Spiele in Entwicklung befanden. Und das hat funktioniert! Aber als er ging, erkannte EA alle möglichen Lücken und fing an, Leute wie John (McCormack) ins Unternehmen zu bringen. Es war nicht so, dass irgendetwas falsch daran gewesen wäre, aber ab diesem Punkt hat sich alles verändert und Bullfrog war nicht mehr das, was es einmal war."

Die Zusammenlegung von Bullfrog mit anderen EA-Abteilungen in einem Bürogebäude trug ebenfalls dazu bei, dass es zu Reibungen zwischen den Mitarbeitern kann. So erinnert sich John McCormack: "Da war ein bisschen Spannung zwischen EA und Bullfrog aufgrund der verschiedenen Kulturen. In einem Raum hatte man die experimentierfreudigen Bullfrog-Leute und in einem anderen Formel 1 und FIFA sowie all das andere solide Marken-Zeug, für das sich Bullfrog nicht so richtig interessierte. Es gab da ein paar Spannung, aber ich war hartnäckig und habe weitergemacht."




Quelle: PCGamesN

Kommentare

sphinx2k schrieb am
Wir leben nun mal in einer Zeit wo jeder ein großer Kritiker ist. Es wird gerade im Internet immer genug geben die gegen etwas sind. Letztendlich zählt nur wie gut es sich verkauft. Ich fand an Kickstarter sah man ganz gut das noch interesse für diese "älteren" Spielkonzepte besteht. Der Brunnen wurde nur durch Fehlschläge vergiftet.
Overlord ist ein komplett anderes Genre, gibt War for the Overworld und Dungeons. Ersteres war in der Release version einfach noch lange nicht so das man es Release Fertig nennen konnte. Zweiteres war vom Gameplay ehr solala.
Marobod schrieb am
sphinx2k hat geschrieben:Ich finde das Zitat von Sid Meier nicht mehr wo er sich zu seiner Neuauflage von Pirates geäusert hat. Wenn es jemand hat wäre ich dankbar es noch mal genau zu wissen.
Hat für mich viel richtiges gehabt und war sinngemäß in etwa so:
Bei einer neuauflage eines Spiels sollte es so aussehen
XX% altes
XX% verbessertes
XX% neues
Ich denke schon man kann Spiele erneuern ohne sie komplett neu zu erfinden oder einfach nur etwas altes zu restaurieren. Das die großen Studios das nicht schaffen ist mir auch klar, da diese Dinosaurier nur überleben können wenn sie Millionen Spiele verkaufen. Dann haben wir die 1 - 2 Entwickler Indie Teams die in der Regel zu klein sind das richtig hinzubekommen. zwischen den beiden extremen fehlt IMO was.

Aber man sieht an FF7 , das selbst dann die Leute nicht zufrieden sind ;)
Zum Dungeon Keeper Nachfolger, Overlord war nah an der Vorlage, wurde aber dafuer kritisiert, das es fast genau wie Dungeon Keeper ist , nix neues XD
Dungeons 2 hingegen fand ich , war sehr erfrischend, einige Elemente aus Dungeon Keeper uebernommen, aber auch viele neue Features eingebaut, hat spaß gemacht, vor allem mit den ganzen Erweiterungen, da fehlte mir jedoch der Ego-Perspektiven-Zauber :)
sphinx2k schrieb am
Ich finde das Zitat von Sid Meier nicht mehr wo er sich zu seiner Neuauflage von Pirates geäusert hat. Wenn es jemand hat wäre ich dankbar es noch mal genau zu wissen.
Hat für mich viel richtiges gehabt und war sinngemäß in etwa so:
Bei einer neuauflage eines Spiels sollte es so aussehen
XX% altes
XX% verbessertes
XX% neues
Ich denke schon man kann Spiele erneuern ohne sie komplett neu zu erfinden oder einfach nur etwas altes zu restaurieren. Das die großen Studios das nicht schaffen ist mir auch klar, da diese Dinosaurier nur überleben können wenn sie Millionen Spiele verkaufen. Dann haben wir die 1 - 2 Entwickler Indie Teams die in der Regel zu klein sind das richtig hinzubekommen. zwischen den beiden extremen fehlt IMO was.
Jim Panse schrieb am
Ich weiß halt nicht, ob das überhaupt möglich ist. Man hat da ja auch eine gewisse verklärte Erwartungshaltung. Wenn man das Spiel so originalgetreu wie möglich umgesetzt haben will, dann kann man ja auch das original spielen.
sphinx2k schrieb am
Jim Panse hat geschrieben: Ich denke da hat es das neue Xcom und auch Xcom2 schon ganz gut gemacht. Und die sind nun wirklich nicht alt zu nah an der Vorlage geblieben.
Gute Spiele sind es, aber abgesehen vom gleichen Setting ist mir persönlich zu viel verloren gegangen. Es sind eben Reboots aber keine Spiele die in die alte Reihe rein passen.
schrieb am