von Jan Wöbbeking,

Electronic Arts: Marketing-Chef Chris Bruzzo erklärt, wie man das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen habe

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
EAs Langzeitplan zur Verbesserung der Beziehung zu Spielern scheint Früchte zu tragen - so sieht es zumindest das Branchenmagazin MCV UK in einem Special über den Besserungsprozess: Das Unternehmen werde schließlich nicht mehr in den Umfragen des Magazins The Consumerist zum schlechtesten Unternehmen des Jahres gewählt. Zudem gehöre das Ankündigungsvideo zu Battlefield 1 zu den beliebtesten Trailern der Youtube-Historie. Auch Marketing-Chef Chris Bruzzo kommt im Artikel ausführlich zu Wort. Er plaudert ein wenig über den Wandel im PR-Bereich der Firma und freut sich natürlich ebenfalls über die Beliebtheit des kommenden Battlefield:

"Es war fantastisch, [Executive Vice President der EA Studios] Patrick Söderlund sagte, es sei ein Risiko, ins Erste-Weltkriegs-Szenario zu wechseln. Die wirklich talentierten Leute bei DICE entschieden sich dazu, ein Spiel zu machen, welches das liefert, was die Spieler haben wollten: Sie wollten etwas Neues; andere Erlebnisse mit Vehikeln, Flugzeugen, Umgebungen, mit Nahkampf und riesigen Umgebungen. Als DICE all diese Sachen miteinander vermischt hat, zog es sie zu einer Ära, die noch nicht wirklich erkundet worden war. Alles ging um das Verlangen, etwas Großartiges zu machen, denn darauf haben die Spieler gewartet."



Die Idee sei zunächst auf Ablehnung gestoßen, weil viele von zähen Grabenkämpfen mit Einzelfeuer ausgegangen seien. Als klar wurde, welche Ideen und wie viel Energie DICE ins Spiel gesteckt hatte, seien die Spieler aber auf Anhieb begeistert gewesen. Als MCV anmerkt, wie viel weniger begeistert die Änderungen in Call of Duty in diesem Jahr aufgenommen wurden, wiegelt Bruzzo ab. Der Kampf um die Dominanz im Shooter-Genre spiele sich nicht zwischen diesen zwei Spielen ab: "Der Spielstil für den Call of Duty bekannt wurde, passt prima zu Spielern, die Titanfal 2 spielen sollten". Daher sollten lieber diese beiden Titel miteinander verglichen werden. Battlefield sei dagegen viel strategischer. Auch die Rückkehr von Mirror's Edge passt in den Augen von Bruzzo offenbar in die neue Unternehmensstrategie:

"Mirror's Edge war ein Fan-Liebling. Es hatte Entwickler, die das Spiel gerne machen wollten. Sie liebten die Story und die Herausforderung, Action aus der Ego-Perspektive umzusetzen. So gesehen war es großartig und es war das, was wir davon wollten. Es erlaubte unseren Entwicklern, etwas Spaßiges in der Art zu machen, das auch unsere Fans bediente. Unsere Erwartungen im Bereich der Verkäufe waren bei weitem nicht so wichtig wie der Umstand, dass wir etwas Großartiges geschaffen haben, das die Fans lieben werden."



Eine wichtige Rolle bei der Rückgewinnung des Vertrauens spielten für EA außerdem Events, die sich direkter an die Kunden richten. Daher habe man am Rande von E3 und gamescom das EA-Play-Event abgehalten. In Köln verzichtete man auf eine klassische Pressekonferenz: "Es ist ein Riesenspaß. Es ist eine komplett neue Art, Marketing zu betreiben. Statt eine Pressekonferenz auf der gamescom abzuhalten, hatten wir ein Event, bei dem Squads aus Konsumenten gegeneinander Battlefield und Titanfall 2 gespielt haben, und wir haben es auf der ganzen Welt gestreamt", so Bruzzo. Des Weiteren höre man nach dem Launch eines Titels sehr genau auf Spieler-Feedback.



Quelle: mcvuk.com

Kommentare

adventureFAN schrieb am
Weiß ich übrigens von einer Freundin, die in einer Buchhandlung arbeitet.
Hab mich nämlich auch immer gefragt, woher Buchhändler ihre Bücher bekommen... entweder halt bei Amazon (wenn es wirklich schnell gehen muss), über den Großhandel oder direkt beim Verlag (bei größeren Mengen).
Kajetan schrieb am
adventureFAN hat geschrieben:Aye, soweit ich weiß, bekommen sie um die 30% Buchhändlerrabatt.
Hmm, das entspricht in etwa dem Einkaufspreis beim "normalen" Buchgroßhandel, soweit ich das weiß. Da würde ich als kleiner Buchhändler wahrscheinlich auch bei Amazon bestellen. Ähnliche Gewinnspanne, schnellere Lieferung und (zumindest derzeit) keine so üble Erpressung und Gängelung durch die etablierte Großhandelsvertriebsschiene. Finde das gut. Nicht weil ich Amazon so toll finde, sondern weil hier Bewegung in die Sache kommt.
Danke für die Info!
adventureFAN schrieb am
Aye, soweit ich weiß, bekommen sie um die 30% Buchhändlerrabatt.
Kajetan schrieb am
Vernon hat geschrieben: Die Bücherläden hier bestellen per Amazon, damit der Kunde das Buch am nächsten Tag abholen kann.
erm ... und wie soll das betriebswirtschaftlich funktionieren? Bekommen Buchläden Sonderpreise?
Vernon schrieb am
Kajetan hat geschrieben: Auto, Schlüssel dreh, Brumm, Fahren. Spiel, Hardware einschalt, zocken. Rotwein, saufen, schädel (ohne sich explizit mit Herkunftsland oder Rebsorte jemals beschäftigt zu haben). Smartphone, power on, facebook surfen.
Fertig.
EA macht Spiele für Fertig-Leute. Was sowohl für EA als auch für die Fertig-Leute vollkommen legitim ist. Denn man macht ja auch Fertig-Autos für Leute wie mich :) Und ich lebe in einem Fertig-Haus, ohne jemals zu ahnen, was Architekt, Bauarbeiter und Handwerker hier unerkanntermaßen für Bockmist gebaut haben. Weil ich nicht dabei war, als es gebaut wurde, sondern nur der Nachmieter des ursprünglichen Hausherren bin. Für mich genügt es, dass es bei Regen trocken bleibt, im Winter warm und im Sommer kühl ist. Dass man dieses Haus um Größenordnungen besser bauen könnte ... mit Sicherheit. Interessiert mich aber nicht. Mir genügt das.
Und deswegen genügt es EAs Zielgruppe auch, dass da was Buntes und Schickes auf dem Bildschirm passiert, wo man ein paar nette Stunden mit verbringen kann. Denen genügt das.
Selbiges für Amazon-Kunden:
Klicken, fertig.
Die zahlen heute 50? im Jahr für Leistungen, die sie vor zwei Jahren gratis bekamen,
Die Bücherläden hier bestellen per Amazon, damit der Kunde das Buch am nächsten Tag abholen kann.
Die Einzelhändler hier werben um mehr Schaufensterbummel und regionalen Einkauf.
40% der Pakete gehen auf Amazon.
In einigen Großstädten testet Amazon mittlerweile einen eigenen Zustelldienst.
Da wächst a bisserl was grosser ran.
schrieb am