von Marcel Kleffmann,

Electronic Arts - Werbung, Product Placement oder redaktionelle Inhalte? Mehr Transparenz bei Influencer-Kampagnen in sozialen Medien (Let's Plays, Livestreams, Stories etc.)

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Electronic Arts Deutschland hat eine Transparenz-Offensive bei den sogenannten Influencer-Beiträgen in sozialen Medien angekündigt. Fortan soll es für die Zuschauer von Let's Plays auf YouTube oder Livestreams auf Twitch.tv und bei den Stories auf Instagram klarer ersichtlich sein, ob es sich bei den jeweiligen Beiträgen um Werbung, Product Placement, gesponsorte Geschichten oder um (unabhängig von EA erstellte) redaktionelle Inhalte handelt. Electronic Arts fordert die Betreiber und die "Content-Ersteller", die noch kein eigenes Kennzeichnungssystem nutzen, dazu auf, von vorgegebene Hashtags und Watermarks zu nutzen: #supportedbyEA und #advertisement.

Vom Unternehmen heißt es: "Hier gelten die gleichen Spielregeln wie sonst auch bei der Werbung: Gamer und Zuschauer müssen erkennen können, ob es sich um unabhängige und redaktionelle Inhalte, unterstützte Platzierungen von Botschaften oder Werbung handelt. Ein Großteil der Influencer und Netzwerke arbeitet bereits sehr professionell mit eigenen Kennzeichnungen und schafft so Transparenz für den Nutzer. Allerdings ist dies noch nicht flächendeckend der Fall und es gibt zum Teil unterschiedliche Interpretationen. Electronic Arts startet ab sofort ein eigenes Kennzeichnungssystem für Kampagnen und Content-Kreation in den sozialen Medien. Jeder YouTuber, Streamer oder anderweitig aktive Influencer, der bei seiner Content-Erstellung eine Zusammenarbeit mit Electronic Arts eingeht und noch kein eigenes Kennzeichnungssystem nutzt, ist fortan dazu aufgefordert, unsere Hashtags und Watermarks zu nutzen. Hierzu werden wir ab sofort zwei transparente Kennzeichnungen nutzen:

#supportedbyEA - Hierunter fallen alle Inhalte, bei denen EA die Erstellung oder Realisierung unterstützt hat, beispielsweise durch Einladungen zu EA-Events und Veranstaltungen und ggf. die Übernahme von Reisekosten. Bei sämtlichen Inhalten, die mit #supportedbyEA gekennzeichnet sind, kann sich der Zuschauer jedoch sicher sein, dass EA keinen redaktionellen Einfluss auf die Ausgestaltung des Inhalts genommen oder Vorgaben zur Umsetzung gemacht hat. Die Inhalte sind unabhängig, die Erstellung wurde aber von EA unterstützt.

#advertisement - Im Gegensatz zu von EA unterstützten Beiträgen handelt es sich bei mit #advertisement gekennzeichneten Beiträgen um Inhalte, bei denen EA auch redaktionellen Einfluss nehmen konnte oder Inhalte, die EA selbst erstellt hat.

Bei Text- und Bildinhalten wie zum Beispiel auf Twitter, Instagram und Facebook findet ihr diese Hashtags künftig immer direkt im jeweiligen Post. Bei Video- und Streambeiträgen wird die Kennzeichnung entweder als Wasserzeichen zu Beginn des Videos eingeblendet oder die Kooperation mit EA vom Influencer selbst zu Beginn des Videos ausdrücklich verbal erwähnt.

Warum wollen wir auf diese Transparenz zwingend bestehen? Alle Aktivitäten von EA stehen unter dem Motto 'Players First' – das heißt, dass wir die Belange und Bedenken von Spielern und Fans jederzeit ernst nehmen und auf sie reagieren. Wir möchten mit den Kennzeichnungen Transparenz schaffen und dazu beitragen, dass unterstützte Inhalte und Werbung sofort als solche erkennbar sind."
Quelle: EA

Kommentare

Kajetan schrieb am
Mindflare hat geschrieben:Was für Rechtsgrundlagen sind das denn?
EU-weit gilt eine eCommerce-Richtlinie, in Deutschland gilt zudem das Telemediengesetz und der Rundfunkstaatsvertrag. Andere Ländern haben ähnliche Gesetzgrundlagen. Werbung muss klar erkennbar als Werbung gekennzeichnet werden, es darf keine Vermischung zwischen Werbung und redaktionellen Beiträgen bestehen.
Wenn ich so mitbekomme, mit was Springermedien so durchommen, kann zumindest keine wirkliche Strafe bei Verstößen dahinterstehen.
Bei Springer werden die Geldstrafen bei solchen Vergehen bereits im Vorfeld einkalkuliert und sind angesichts der Einnahmen aus der "verbotenen" Werbung locker verschmerzbar. Ja, die Strafen sind vor allem für größere Firmen keine wirkliche Strafe.
Mindflare schrieb am
Was für Rechtsgrundlagen sind das denn? Wenn ich so mitbekomme, mit was Springermedien so durchommen, kann zumindest keine wirkliche Strafe bei Verstößen dahinterstehen.
Gerade die unterschiedliche Hervorhebung in Abhängigkeit des redaktionellen Einflusses finde ich einen guten Schritt in die richtige Richtung.
Wigggenz schrieb am
Man sollte nicht so schnell mit "zwingenden Rechtsvorschriften" ankommen, wenn man nicht erläutern kann, welche Normen inwiefern sonst verletzt würden...
Edit: was nicht heißt, dass ich EA für diese Aktion jetzt feiere, auch unabhängig von der Rechtslage sollte so etwas eine absolute Selbstverständlichkeit sein.
Marobod schrieb am
Erstarrung hat geschrieben:
Marobod hat geschrieben:interessant, auf dem Papier ist das erstmal eine sehr nette Idee.
Genau genommen handelt es sich dabei um zwingende rechtliche Vorschriften und nicht um eine "sehr nette Idee"... Aber wenn manche Leute es jetzt schon als "sehr nett" empfinden, wenn EA sich an zwingende Rechtsvorschriften hält, dann ist ihre PR-Abteilung schon ziemlich weit gekommen...

Du verstehst mich nicht, denn die Idee ,daß sie sich daran halten finde ich nett, ich traue ihnen aber nicht (daher das :"auf dem Papier"). Die koennen den immernoch sponsorn, oder den Scheiß so in Auftrag geben und der dude sagt einem dann,er macht das freiwillig ...
Aber Hauptsache man kann gleich losknueppeln, was ?
Erstarrung schrieb am
Marobod hat geschrieben:interessant, auf dem Papier ist das erstmal eine sehr nette Idee.
Genau genommen handelt es sich dabei um zwingende rechtliche Vorschriften und nicht um eine "sehr nette Idee"... Aber wenn manche Leute es jetzt schon als "sehr nett" empfinden, wenn EA sich an zwingende Rechtsvorschriften hält, dann ist ihre PR-Abteilung schon ziemlich weit gekommen...
schrieb am