Electronic Arts
02.11.2018 14:01, Jan Wöbbeking

EA-Studios-Chefin über Frauen in Battlefield: "Niemand hat uns gebeten, das wieder zu ändern"

Patrick Söderlunds Nachfolgerin Laura Miele hat sich in einem Gespräch mit dem Wall Street Journal (via Resetera.com ) über die Rolle von Frauen in Battlefield 5 und in ihrem Unternehmen geäußert. Die Leiterin von EAs Entwickler-Studios ging dabei auch auf die Kontroverse um weibliche Soldaten auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs in Battlefield 5 ein:

"ich war überrascht und ein wenig enttäuscht, wie heftig die Reaktion war, aber niemand hat uns gebeten, das wieder zu ändern. Dies representiert das, was viele Spieler wollen - die Option als weiblicher Soldat zu spielen - und das, was damals stattfand. Es gab Frauen im Zweiten Weltkrieg, und sie spielten eine signifikante Rolle im Spionage-Bereich und auf dem Schlachtfeld. Wir stehen dahinter, wie wir das Spiel gestalten haben und es auf den Markt bringen."

Miele ging auch auf Bestrebungen innerhalb des Unternehmens ein. Sowohl intern als auch im Bereich der Repräsentation weiblicher Charaktere in Spielen habe es Fortschritte gegeben. Sie selbst als Teil der obersten Hierarchie-Ebene im Unternehmen habe keinerlei Vorurteile erfahren, trotzdem wolle sie sich der Thematik gegenüber nicht taub stellen und sei eine leidenschaftliche Verfechterin von Frauenrechten. Sie lobt z.B. ihre Mentoren in einer vor vier Jahren in der Firma gegründeten "Women’s Networking and Mentorship Group" und wolle nun selbst andere Teilnehmer unterstützen. Ein großes Projekt sei zudem “A Diversity Framework”, welches darlegen soll, wie Frauen in Spielen repräsentiert werden:

"Wie viele weibliche Rollen gibt es darin? Wie viele Zeilen Dialog haben sie? Wann sind sie Protagonisten, wann Antagonisten? Wir haben also diese ziemlich großartige Art der Überprüfung - oder ein Framework dafür, wenn man so will - durch das wir alle unsere Spiele laufen lassen. ich verbinde das aber nicht mit Vorschriften. Ich gebe nicht vor, dass es eine Minimalzahl an Dialogen für weibliche Charaktere geben muss oder das eine bestimmte Zahl an Frauen im Spiel geben muss. Doch alle Entscheidungen, die wir treffen, treffen wir bewusst. Und ich denke, das ist, was ich mir meisten für die Inhalte wünsche, die wir produzieren"
, wobei sie natürlich auch an die Spieler denke, für welche sie diese Inhalte produziere.

Miele geht auch auf eine Statistik von Newzoo BV ein, welche die nach Geschlechtern analysierte Spielenutzung auf bestimmten Plattformen untersucht. EA habe u.a. anhand der Sims-Serie gelernt, dass vor allem Möglichkeiten zum persönlichen Ausdruck und kooperative Spielmöglichkeiten bei weiblichen Spielern gut ankämen.

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