von Jörg Luibl,

EA: Interview zu Spiel & Kultur

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts


Publisher Electronic Arts hat in seinem aktuellen Magazin ein Interview mit der SPD-Politikerin Monika Griefahn geführt. Darin geht es u.a. um die Frage, ob und inwiefern Spiele Teil unserer Kultur sind. Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja und betont:

"Beobachtet man den Entstehungsprozess eines Spieles, so ist die Entwicklung eine hoch kreative Angelegenheit. Die kulturelle Bedeutung liegt meiner Meinung nach in der Verbindung von technischer Innovation und dem Potenzial, unsere kulturelle Gegenwart abzubilden."

Zwar sieht die 50-Jährige Spiele-Designer durchaus als Künstler an, macht aber hinsichtlich des kulturellen Wertes eine klare Einschränkung und schließt den erfolgreichsten Team-Shooter der Spielegeschichte aus:

"In meinen Augen hat kulturelle Relevanz auch sehr viel mit Ethik zu tun. Vor diesem Hintergrund finde ich Gewaltspiele wie »Counterstrike« kulturell nicht gerade bedeutend. Lernspiele für Erwachsene und Kinder oder Wirtschaftssimulationen haben da schon anderes Potenzial."

Ansonsten spielt Monika Griefahn am liebsten Filmumsetzungen:

"Spiele, die an der Nahtstelle zwischen den verschiedenen Medien angesiedelt sind. Ich meine solche Computerspiele, die als Vorlage zu einem Film dienen, oder andersherum, aus einer Filmidee heraus entwickelt werden. Hinsichtlich dieser Entwicklung haben Computerspiele schon Ungewöhnliches erreicht und besitzen auch für die Zukunft enormes Potenzial."

Download: Griefahn-Interview (pdf) (57,8 KB)



Kommentare

Deracus schrieb am
respekt ea...
auich wenn ich was gegen die eigene firmenpolitik dieses konzerns habe....aber wenn die so weitermachen würden, dann hättenn die spieler endlich mal einen finanzstarken (und nur das ist es was zählt...leider) interessenvertreter.
klar machen die das nur um über besseres image mehr zu verkaufen, aber wenns uns auch nütztz...warum nicht. ist doch nur fair.
ich hoffe die verfolgen diesen pfad und bewegen auch andere große publisher dazu, den dialog zu suchen (ubisoft, take2...wären von der finanzstärke gute kandidaten)
schlechter als mit dem VUD kanns ja nicht werden...wenn man mal bedenkt was der schon gebracht hat.
den verband nahm eh keiner ernst...sogar die meißten gamer nicht, und damit bricht man so einer organisation ja gleich das rückrat. wenn man dazu noch bedenkt....was war beim VUD schon an kapital dahinter? die paar deutschen firmen...sorry...nix gegen die qualität der software...aber rein finanziell sind die ein mäusefurz...
also, ich würde so eine entwicklung begrüßen
und @EA thumbs up !
Meronax schrieb am
naja nur weils dort nen schlüpferautomaten gibt, heisst das nicht das alle nen fetisch haben :D
johndoe-freename-59884 schrieb am
AMEN, Bruder!
ich gebe nur zu bedenken, dass japan echt ein anderer planet ist... (bspw. \"schlüpferautomaten\") ;-)
Meronax schrieb am
Ich bin davon überzeugt das ich selber dem umschwung noch selber erleben werde und zwar noch in der zeit in der ich selber zocke.
Man werfe mal einen Blick nach Japan. Dort gibt es Arenen, in deren mitte jenachdem pcs stehen. Inkl. riesen leinwänden auf denen das spiel geschehen gezeigt wird. Diese Arenen sind absolut überfüllt wenn 2 bekannte cs teams aufeinander stoßen. Dort sind gute zocker so bekann wie popstars, die dort auch werbeverträge usw unterzeichnen und dam Im Fernsehen zu sehen sind wie sie für die neueste Maus von irgend einem hersteller werben.
Der Punkt mit den wählern ist ein sehr guter punkt der erwähnt wurde. Die haupt zocker gemeinde, wird jetzt langsam aber sicher 18 bzw. volljährig je nach Nation. Das heisst jedes jahr bekommt das land mehr zockker die abstimmen gehen und verlieren aber konservative pensionisten. Es mag noch eine frage von ein paar jahren sein, bis ein gewiffter politiker sich diese tatsache zu nutze macht. Aber wenn es soweit ist, kommen auch die zocker zum zug.
johndoe-freename-59884 schrieb am
ein politiker wird solche spiele erst \"gut finden\", wenn es genug wähler gibt, die so was spielen. dann wird er sich negative aussagen drei mal überlegen. schließlich würde das stimmen kosten. solange games keine breite basis in der gesamtbevölkerung haben, werden wir auch in zukunft so manches unsinnige aber populäre bashing erleben. anders herum: erst wenn games selber auf breiter ebene populär werden, wird das aufhören.
dazu müssten aber auch wir uns öffnen und sich nicht nur die games ändern. in unserem ghetto fühlen wir uns aber sehr wohl. heulen aber immer, wenn man uns nicht versteht, das wir stunden- und tagelang auf menschenähnliche pixelansammlungen mit pixelwaffen schießen mögen. ich schweife ab und muss auch wieder ans werk...
schrieb am