Xbox 360
01.05.2007 08:34, Julian Dasgupta

DFC sieht Elite skeptisch

DFC Intelligence nimmt im neuesten Report die Xbox 360 Elite ins Visier. Die neue Version der Konsole ist seit Sonntag in den USA erhältlich, kann mit HDMI-Ausgang und größerer Festplatte aufwarten und kostet 80 Dollar mehr als die weiterhin erhältliche Premium-Fassung.

Den Marktforschern zufolge kann diese Strategie durchaus Probleme für Microsoft mit sich bringen, da die dritte Fassung der 360 für Verwirrung unter den Kunden sorgen könnte. Auch sei es ein falscher Schritt zu versuchen, die Käuferschaft in preislich in Richtung PS3 erweitern zu wollen, anstatt in den eher Wii-typischen Gefilden zu wildern. Wer auf Hardcore-Spieler setzt, dem bleiben letztendlich auch nur Hardcore-Spieler, so DFC. Und diese würden bei Weitem nicht ausreichen, um so erfolgreich wie die PlayStation und ihr Nachfolger zu werden. Eine Erfahrung, die Nintendo schon mit dem N64 machen musste.

Ein weiteres Problem sei, dass mit der Elite in gewisser Weise auch die Premium-Edition entwertet wird. Denn wer, so DFC, schon 400 Dollar für Hardware ausgibt, möchte nicht das Gefühl haben, dennoch nur ein minderwertiges Produkt zu haben. Das zeige sich schon darin, dass die Premium deutlich beliebter ist als die Core. Ähnliches kann Sony berichten - die Japaner entschlossen sich, die günstigere 20 GB-Fassung einzustellen, da sich die 60 GB-Fassung im Verhältnis 10:1 besser verkaufte.

Auch wüssten viele Kunden zwar nicht, was HDMI bedeutet - könnten aber dennoch das Gefühl bekommen, mit dem Erwerb der günstigeren 360-Versionen auf ein wichtiges Feature verzichten zu müssen. Selbst Sony hatte die 20 GB-Version ihres Systems entgegen ursprünglicher Pläne wohl auch aus diesem Grund mit einem solchen Ausgang ausgestattet.

Da die gefühlt attraktivere Elite aber teurer ist, könnte dies einige Kunden letztendlich davon abhalten, sich das System in irgendeiner Form zum jetzigen Zeitpunkt zuzulegen und stattdessen auf eine Preissenkung zu warten. Es sei aber in Microsofts Interesse, die Nutzerbasis schnellstmöglich zu verbreitern.

Und in jenem High-End-Segment, in das Microsoft mit der Elite vorstoßen möchte, sei die PlayStation 3 den Marktforschern zufolge besser aufgestellt. Zwar sei Sonys Konsole teurer, dafür kann sie allerdings mit Blu-ray sowie wie intergriertem WLAN-Zugang aufwarten.

Sony habe außerdem den Vorteil, mit der immer noch extrem beliebten PS2 weiterhin nebenbei den Niedrigpreisbereich und somit den Massenmarkt bedienen zu können. Im Gegensatz zu Microsoft, die ihre Xbox relativ schnell ad acta gelegt hatten.

So seien es Sony und Nintendo, die letztendlich von der Elite profitieren könnten, wenn es nach DFC geht. Die Wii hätte ihre Stellung als einzige aktuelle Konsole im unterern Preisbereich zementiert. Und Wii- oder PS2-Nutzer, die noch eine zweites System aus dem High-End-Bereich in Betracht ziehen, könnten nun auch stärker auf die PS3 schielen.

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