von Michael Krosta,

Early Access: Interessante Neuerscheinungen der Kalenderwochen 42/43 (u.a. World War 3, War Dust, AI War 2)

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Early Access () von - Bildquelle: Valve, GOG, Oculus, Microsoft, Sony, Epic


Zahlreiche Spiele erscheinen nicht erst, wenn sie fertiggestellt wurden, sondern sind schon während der Entwicklung erhältlich. Die meisten davon werden als Early-Access-Titel auf Steam verkauft, manche aber auch auf GOG, Xbox One, im Oculus-Store und anderswo. Auf der Independent-Plattform itch.io sind manche Spiele etwa schon lange vor ihrer Veröffentlichung auf Steam erhältlich.

Tatsächlich werden täglich oft mehrere Titel veröffentlicht und nicht alle davon sind einen zweiten Blick wert. Wir wollen euch deshalb einen Überblick darüber verschaffen, welche Spiele zumindest interessant erscheinen. Unsere Auswahl beruht dabei nicht unbedingt auf einer qualitativen Einschätzung, sondern soll vor allem als grober Überblick dienen.

Ein Mehrspieler-Erlebnis im Stil von Battlefield mit großen Karten und bis zu 64 Spielern verspricht War Dust von raptor lab, das sich seit dem 20. Oktober im Early Access befindet. Im Gegensatz zum großen Vorbild erlebt man die Schlachten hier allerdings ausschließlich in VR! Zur Wahl stehen vier Klassen, denen bestimmte Rollen zugewiesen werden. Entsprechend hoch soll der Teamaspekt in den Gefechten ausfallen. Dabei ist man nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern kann sich auch hinter das Steuer diverser Vehikel wie Hubschrauber oder Panzer klemmen.
Die derzeitige Fassung enthält bereits die Spielmechaniken der finalen Version, zwei Karten, 20 anpassbare Waffen und vier Vehikel-Typen. Das Spiel soll etwa ein Jahr im Early Access verweilen und der Preis soll offenbar steigen. Nur noch heute gibt es einen Rabatt von 40 Prozent und man kann sich den frühen Zugang für 12,59 Euro sichern. Danach steigt der Preis wieder auf die aktuelle Stufe von 20,99 Euro.

In eine ähnliche Kerbe schlägt World War 3: Auch hier stehen sich zwei Armeen mit jeweils bis zu 32 Spielern gegenüber und kämpfen an historischen Schauplätzen wie Warschau, Berlin sowie Moskau. Entwickler The Farm 51 (Get Even, Painkiller: Hell & Damnation) hebt in der Spielbeschreibung ebenfalls den Teamaspekt und die individuellen Anpassungsmöglichen an Waffen sowie Vehikeln hervor. Darüber hinaus verspricht man das authentischste „Kugel-versus-Rüstung-System“ des FPS-Genres und unterstreicht damit den realistischen Ansatz, den das Studio verfolgt. Derzeit schätzt man, dass man zwischen 12 und 16 Monaten im Early Access verweilen wird. Aktuell bietet der Multiplayer-Shooter drei Karten, auf denen man sich austoben kann. Derzeit wird ein Preis von 25 Euro für den frühen Zugang veranschlagt, der bei der Vollversion nach oben angepasst werden soll. Über eine mangelnde Unterstützung brauchen sich die Entwickler vorerst wohl keine Sorgen zu machen: Innerhalb der ersten 48 Stunden verkaufte sich das Spiel über 100.000 Mal, was auch zu überlasteten Servern und Verbindungsproblemen führte. Eine Ingame-Kompensation wurde von den Entwicklern bereits in Aussicht gestellt.

Ihr steht auf Trance, grelle Farben und möchtet auch eure Sprachkenntnisse ein bisschen weiterentwickeln? Dann ist die Arcade-Action Trancelation vielleicht einen Blick wert. Man steuert einen „Funken“, den man durch eine Welt voller Gegner und Hindernisse bewegen muss. Der Clou besteht darin, dass man bei diesem Spießrutenlauf Wörter-Icons einsammelt, die zusammengehören. Neben den Geschicklichkeitseinlagen versteht sich Trancelation also auch als Gedächtnistrainer und eine Reise durch die Linguistik. Auf Wunsch kann man sogar eigene Vokabellisten anlegen oder auch Listen aus Sprach-Apps importieren. Wer auf das stylische Vokabeltraining lieber verzichten möchte, kann auch auf den Arcade-Modus ohne Wörter-Paare ausweichen. Laut des Entwicklers MythicOwl wird die Early-Access-Phase in etwa sechs Monaten abgeschlossen sein. Die jetzige Version beinhaltet bereits alle Spielmodi, sieben Arenen und einige Sprachpakete, die durch die Upload-Funktion ergänzt werden können. Entsprechend kümmert man sich vorwiegend nur noch um den Feinschliff. Im Early Access soll der Preis von 12,49 Euro stabil bleiben. Danach könnte er unter Umständen aber steigen.

Der besondere Reiz hinter Executive Assault 2 besteht darin, dass die Hesketh Studios hier Echtzeitstrategie und Shooter miteinander kombinieren. Man kommandiert also nicht nur seine Truppen als Befehlshaber an Bord einer Raumstation, sondern kann jederzeit in die Haut eines Soldaten schlüpfen und sich selbst die Hände in den Feuergefechten schmutzig machen. Dabei kämpft man nicht nur am Boden, sondern liefert sich auch Raumschlachten im Cockpit der Jäger. Zudem ist man auch mit dem Abbau und Handel von Ressourcen beschäftigt. Darüber hinaus muss man mit seinen Robotern andere Stationen beschützen oder attackieren. Nach etwa sechs bis 12 Monaten will man den Early Access verlassen. Bis dahin will man u.a. noch eine Singleplayer-Kampagne und einen Karten-Editor erschaffen. Bisher muss man sich allerdings noch mit dem Skirmish- und Mehrspieler-Modus begnügen. Die Entwickler kündigen bereits an, dass der derzeitige Preis von 20,99 Euro mit zunehmenden Inhalten und verbesserter Qualität steigen dürfte.

Bei AI War 2 werden ebenfalls Spielprinzipien gemischt – in diesem Fall die Runden- und Echtzeitstrategie. Genau wie Executive Assault 2 bleibt auch der Nachfolger von AI War: Fleet Command aus dem Jahr 2009 dem Weltraum-Szenario treu. Im Spiel tritt man gegen eine Armee von seelenlosen Maschinen an, doch dabei stürzt man sich nicht nur in gewaltige Raumschlachten, sondern muss auch Technologie stehlen und Territorien erobern, um dort eigenen Basen zu errichten, von denen aus man die Angriffe auf die Invasoren startet. Die Entwickler versprechen eine überarbeitete Benutzeroberfläche, mehr als 1700 eingesprochene Diaogzeilen von 25 Schauspielern und die einfache Erstellung von Mods. Der Preis für den frühen Zugang beträgt regulär 16,79 Euro, wobei die Vollversion nach aktuellen Plänen im zweiten Quartal 2019 erscheinen und preislich nicht angepasst werden soll. Aktuell ist allerdings die Mehrspieler-Komponente deaktiviert, soll aber weiterhin implementiert werden.

Eigentlich kann man so ziemlich jeden Titel in ein Trinkspiel verwandeln, wenn mindestens zwei Leute anwesend sind, die gegeneinander antreten. Besonders Minispiel-Sammlungen wie Mario Party & Co sind prädestiniert, den Duellen mit hochprozentigen Strafen einen zusätzlichen Kick zu verleihen und selbst den mageren Spaßfaktor von Krücken wie 1-2-Switch mit ein paar zusätzlichen Promillen zu heben. Drink Inc schreibt es sich dagegen von Anfang an auf die Fahnen, dass man in erster Linie ein Trinkspiel sein will. Und so messen sich bis zu acht Spieler in 22 Herausforderungen, die mitunter auch blutig dargestellt werden und sich damit vom kindgerechten Nintendo-Charme absetzen. Wer sich nicht betrinken möchte, kann die Option auf Wunsch aber auch deaktivieren. Zwar darf man sich auch alleine an den Minispielen versuchen, aber das Spielprinzip ist vor allem auf den Party-Modus mit mehreren Spielern ausgelegt. Gerade am PC sind Party-Spiele dieser Art bekanntlich eher Mangelware, sieht man von Klassikern wie You Don't Know Jack einmal ab. Nikkihends Production will Drink Inc in etwa ein bis drei Monaten vervollständigen. Spätestens dann soll der derzeitige Preis von 8,19 Euro zusammen mit der Veröffentlichung neuer Inhalte erhöht werden.



Kommentare

nepumax schrieb am
Diese Rubrik finde ich klasse!
Subjektiv gesehen ist jedes zweite Spiel auf Steam irgendwie eine Early Access-Spiel und tatsächlich ist viel Schrott dabei. Das hier solltet ihr unbedingt fortführen! Allerdings finde ich die Aufmachung zu textintensiv. Ich fände zum Beispiel eine Art Slideshow mit Bildern und einer Kurzbeschreibung sowie Kurzeinschätzung von euch vorteilhaft. Text ja, aber nicht wie eure Kolumnen von oben nach unten durchgeschrieben.
stahlpest schrieb am
Worldwar 3 verfolgt wahrlich keinen realistischen Ansatz wie Arma, Squad oder post Scriptum. Es ist wahnsinnig "genau richtig" arcadelastig, am ehesten würde ich es mit BF:Bad Company 2 vergleichen. Es wirkt schon ziemlich reif für ein EA Titel. Sicherlich buggt es hier und da. Zb mit leerem Magazin sterben respawnt man mit leerer Waffe. Alles nicht tragisch. Die Maps sind richtig cool, immer tolle Nachbildungen von echten Orten. Berlin, der Pariser Platz, ist eine davon und es ist gut getroffen. Für die anderen Orte bin ich im RL zu weltfremd um es zu bewerten.
schrieb am