Sony
11.04.2011 23:21, Julian Dasgupta

Einigung mit George Hotz *Update*

Einen großen Showdown vor Gericht wird es nicht geben: Wie Sony auf dem US-PlayStation-Blog verkündet, hat man sich mit George Hotz außergerichtlich geeinigt. Die Rechtsvertreter des Unternehmens hatten sich 'geohot' und eine Reihe anderer Hacker Mitte Januar per einstweiliger Verfügung vorgeknöpft und diesen vorgeworfen, mit dem Aushebeln des Kopierschutzes der Konsole gegen die Nutzungsbedingungen des PSN und geltendes Copyright verstoßen zu haben.

Laut Blog-Mitteilung hat sich Hotz bereiterklärt, die Konsole nicht mehr zu knacken und entsprechende Informationen auch nicht weiterzuverbreiten.

Man sei glücklich, dass der Rechtsstreit beendet werden konnte, so SCEA. Es sei darum gegangen, geistiges Eigentum und die Kunden des Herstellers zu schützen. Der Text beinhaltet auch ein kurzes Statement von Hotz, der da anmerkt: Es sei ihm niemals darum gegangen, das Kopieren von Software zu erleichtern. Auch er sei froh, dass das Verfahren eingestellt werden konnte. Von Sonys Seite her heißt es: Man wisse die Kooperationsbereitschaft des Hackers sehr zu schätzen - dadurch habe man sich schnell einigen können.

Vor ein paar Wochen noch hatte Hotz getönt, er werde eine außergerichtliche Einigung nur dann akzeptieren, wenn sich Sony öffentlich per PlayStation-Blog bei allen Nutzern entschuldigt. Eine Entschuldigung gab es aber wohl nicht - auch ansonsten musste Hotz wohl die eine oder andere Kröte schlucken:

Auf seinem Blog lässt er nämlich heute verlauten , er mache jetzt mit beim Sony-Boykott. Er werde niemals wieder ein Produkt des Unternehmens erwerben. Auch fordert er andere auf, es ihm gleich zu tun. Er werde sich bald noch viel ausführlicher äußern.

Was jene Einigung für Sonys Vorgehen gegen die Mitglieder der Gruppe failOverflow bedeutet, ist nicht klar.

Mit dem Streit mit den Hackern hatte der Konzern zuletzt sogar die Aufmerksamkeit der 'Hacktivisten'von Anonymous auf sich gezogen. Nach initialen Angriffen auf das PSN ließ die Gruppe aber verlauten, man suche nach Methoden, Sony zuzusetzen, ohne dabei die Kunden zu beeinträchtigen. Noch vor der Einigung kündigte Anonymous dann öffentliche Proteste gegen das Unternehmen an - ähnliches hatte man bereits im Falle von Scientology praktiziert.

Update: Mittlerweile ist das Settlement-Dokument wohl im Netz gelandet . Demnach ist es Hotz untersagt, sich zukünftig unerlaubten Zugriff zu jeglichen Produkten von SCEA oder von zu SCEA gehörenden Firmen zu verschaffen. Dies schließt auch die Hilfe anderer Personen sowie das Verwenden spezieller Gerätschaften oder Software zu diesem Zweck ein.

Der Hacker hat sich außerdem über die Einigung bereiterklärt, niemals die Lizenzbedingungen oder Nutzungsbedingungen von SCEA-Produkten zu verletzen - unabhängig davon, ob er sie akzeptiert hat oder nicht. (Im Falle der einstigen einstweiligen Verfügung hatten Hotz und seine Anwälte versucht, genau jenen Vorwurf zu entkräften, indem sie darauf verwiesen, dass er nie einen PSN-Account erstellt und so dessen Nutzungsbedingungen nie zu Gesicht bekommen hatte, Anm. d. Red.)

Sollte Hotz sich nicht an die Absprachen halten, wird pro Verstoß eine Strafzahlung in Höhe von 10.000 Dollar fällig. Sollte Hotz gar anderen beim Umgehen eines Sicherungsmechanismus eines SCEA-Produkts helfen oder Informationen, Software oder Hardware zur Verfügung stellen, die genau das ermöglichen, dann zählt laut Absprache "jede einzelne Distribution (inklusive Downloads über das Internet) als separater Verstoß". Beide Parteien haben sich hinsichtlich der dann möglichen Maximalforderungen auf eine Obergrenze von 250.000 Dollar geeinigt.

Mit dem Unterschreiben des Dokuments haben sowohl SCEA als auch Hotz zugesichert, dass man zukünftig keinen Einspruch gegen die Vereinbarung einlegen wird.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.