Sony
19.06.2012 02:25, Julian Dasgupta

Über Studiofreiräume & Risiken

Einen zwar nicht netten aber durchaus interessanten internen Spitznamen hat sich Scott Rohde verdient, wie er nicht ohne Stolz im Gespräch mit GI.biz verkündet. Als "Shit Umbrella" stelle sich der Vice-President der Sony WorldWide Studios vor die internen Entwickler und beschütze deren Interessen vor dem, na ja, "shit" eben.

Denen gewähre der Hersteller laut Eigenaussage -aber auch laut einer Molyneux-Mutmaßung-  große Autonomie bei der Entwicklung ihrer Projekte. So sei der Multiplayer-Part von God of War: Ascension keineswegs vom Management diktiert worden: Schon während der Arbeit an God of War III habe man bei SCEA Santa Monica darüber nachgedacht. Die Grundlagen für Ascension seien schon damals gelegt worden, schließlich habe man keinen Mehrspieler-Modus erschaffen wollen, der sich so anfühlt, als hätte man ihn einfach schnell rangepappt.

Hinsichtlich des Zusammenspiels von Vita und PS3 sieht Rohde erwartungsgemäß Sony im Vorteil im Vergleich zur Wii U: Da der Handheld im Gegensatz zum Wii U GamePad eigene Prozessoren hat, gebe es da insgesamt mehr Möglichkeiten für die Entwickler.

Über den bisher eher wenig überragenden Absatz der Vita heißt es: Das System sei (in Nordamerika und Europa) erst seit drei Monaten auf dem Markt. In den kommenden Monaten wolle man weitere Software zeigen. Eventuelle Preissenkungen will Rohde natürlich nicht diskutieren - aber Sony denke natürlich stets darüber nach, "was für den Kunden am Besten ist."

"Wir gehen nicht auf Nummer sicher"

Während Nintendo und Microsoft in ihren E3-Pressekonferenzen vorwiegend auf Bewährtes setzen, hatte Sony mit Beyond: Two Souls und dem bereits Ende 2011 angekündigten The Last of Us immerhin zwei größere Produktionen am Start, die sich nicht als Sequel einordnen lassen. Die Kollegen von Gamespot hatten ebenfalls die Gelegenheit, mit Rohde zu plaudern, und finden: Mit beiden Projekten gehe der Hersteller doch auf Nummer sicher, da sie Heavy Rain bzw. Uncharted doch ziemlich ähneln würden.

"Das ist eine ziemlich interessante Ansicht. Ich sehe das genau andersherum. Wenn du in der Branche einen anderen Publisher findest, der Beyond produzieren würde - den möchte ich gerne treffen. Ich glaube, Beyond ist so weit von 'sicher' entfernt, wie es nur geht. Und Heavy Rain selbst war kein 'sicherer' Titel. Und das nochmal zu machen mit einer anderen Story, einer größeren Investition, Hollywood mit an Bord zu bringen und ein kaum abgedecktes Genre noch zu erweitern - ich glaube, das ist alles andere als 'sicher'."

Naughty Dog in dieser Phase des Konsolenzyklus noch an einer neuen Marke arbeiten zu lassen und mit dieser noch den Sprung von T-rated (Teenage) zu M-rated (Mature) zu machen, sei ebenfalls mit Risiken verbunden - Uncharted 4, 5 und 6 wären "sicher" gewesen. Mit Verweis auf andere Projekte wie The Unfinished Swan, Wonderbook oder Sound Shapes lässt Rohde noch verlauten: All dies seien Innovationen, bei denen andere Hersteller eher Berührungsängste hätten.

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