von Julian Dasgupta,

Sony: Spielesparte schwächelt

Sony (Unternehmen) von Sony
Sony (Unternehmen) von Sony - Bildquelle: Sony
Im abgelaufenen Geschäftsquartal konnte Sony einen Umsatz von 1,605 Trillionen Yen (ca. 20,6 Mrd. Dollar) verbuchen und lag damit 1,9 Prozent über dem Vorjahresergebnis, welches  durch den Tsunami in Japan im Frühjahr des vergangenen Jahres beeinflusst worden war. Der Verlust wurde von 27 auf 15,5 Mrd. Yen (ca. 198 Mio. Dollar) zurückgefahren. Den Umsatzzuwachs verdankt man vor allem der Mobile-Sparte. Was wiederum einen  bilanztechnischen Hintergrund hat: Im vergangenen Herbst hatte Sony dem damaligen Partner dessen Anteile abgekauft und das einstige Joint-Venture Sony-Ericsson komplett übernommen.

Das Ergebnis der Spielesparte lag mit 148,2 Mrd. Yen (ca, 1,9 Mrd. Dollar) knapp 16 Prozent unter dem Vorjahreswert, das operative Einkommen ging um 24 Prozent auf 2,3 Mrd. Yen zurück. Der Absatz der älteren System sei eben zurückgegangen - die Vita habe dies nur teilweise ausgleichen können.

Im vergangenen Quartal wurden insgesamt 3,5 Mio. Heimkonsolen (also: PS2 & PS3) und 1,6 Mio. Handhelds (PSP & Vita) ausgeliefert. Im Vorjahr waren noch 4,9 Mio. bzw. 1,7 Mio. Geräte an den Handel gegangen. Der Absatz der im Winter veröffentlichten Vita sowie der PSP lag also unter der nur von der PSP erreichten Marke des Vorjahres. Während Sony nach wie vor davon ausgeht, im kompletten Geschäftsjahr (1. April 2012 bis 31. März 2013) 16 Mio. Heimkonsolen verkaufen zu können, senkte man die Prognose für die Handhelds erneut - von 12 Mio. auf 10 Mio. Exemplare. Es handelt sich um die zweite Korrektur innerhalb weniger Monate: Im Quartal zuvor erst hatte man die ursprüngliche Schätzung von 16 Mio. nach unten angepasst.

Insbesondere die Vita dürfte die Erwartungen des Unternehems bisher enttäuscht haben, dessen Vertreter die Situation allerdings immer noch beschönigen, indem sie davon reden, dass das Ganze ja kein Sprint, sondern ein Marathon sei. Shuhei Yoshida selbst hatte eingestehen müssen, dass das Interesse der Dritthersteller am Gerät niedriger ausfiel, als erwartet. Eine Preissenkung hatte Sony zumindest für dieses Jahr ausgeschlossen - man wolle auf Bundle-Angebote mit Spielen setzen im Weihnachtsgeschäft. Jene Strategie und Beharrlichkeit weckt allerdings ungute Erinnerungen an die PSPgo.

Da sich das "schwierige wirtschaftliche Umfeld" auch in anderen Sparten bemerkbar machte, senkte Sony die Umsatzprognose fürs gesamte Geschäftsjahr um 2,9 Prozent auf 6,6 Trillionen Yen.


Quelle: Pressemitteilung

Kommentare

Nuracus schrieb am
darkrockerXX hat geschrieben:
opium92 hat geschrieben:Wieso sollte ich eine Vita kaufen, wenn ich mit dem selben Geld eine PS3 oder XBox kauf kann ?
Weil du die PS3 weder ins Bett mitnehmen, noch neben deiner TV guckenden Freundin auf dem Sofa zocken kannst. Du kannst sie genauso wenig in den Urlaub mitnehmen und nicht auf längeren Dienstreisen nutzen.
Die Frage ist: Reicht diese Abgrenzung von der PS3 aus, um eine ausreichend große Zielgruppe zu erreichen?
Offenbar nö.
Es gibt nicht genügend Bett-, Neben-der-Freundin- und auf-Dienstreisen-PS3ler.
Ist es nicht so, dass die Vita so ziemlich der erste Handheld ist, der technisch mit der aktuellen Generation (nahezu) mithalten kann?
Damals der Gameboy war den 16 Bit-Maschinen klar unterlegen, genau wie der Game Gear. Spätere Gameboys waren dann irgendwann den 16 Bittern ebenbürtig, währenddessen gab es aber schon Nintendo 64, Dreamcast und dann PS2.
Dann kam die PSP und wir staunten: Uh, Hammer - ein Handheld mit PS1-Grafik!
Da stand auch schon die 360 vor der Tür.
Joah, Nintendo 3DS, etwa auf Wii-Niveau, also weit hinter PS360.
Nu die Vita.
Außen vorgelassen habe ich sämtliche Handhelds, die kaum mehr als ein Nischendasein hatten, wie Lynx, der unglaubliche game.com oder der Neo Geo Handheld.
Easy Lee schrieb am
opium92 hat geschrieben:Wieso sollte ich eine Vita kaufen, wenn ich mit dem selben Geld eine PS3 oder XBox kauf kann ?
Weil du die PS3 weder ins Bett mitnehmen, noch neben deiner TV guckenden Freundin auf dem Sofa zocken kannst. Du kannst sie genauso wenig in den Urlaub mitnehmen und nicht auf längeren Dienstreisen nutzen.
Chibiterasu hat geschrieben:Sony hat bei der Vita einfach zuviel Technik reingehauen und die Spiele dazu vernachlässigt.
Eher zu wenig. Takte das Ding noch weiter runter, tu die Hälfte RAM rein und du hast schon fast wieder eine PSP...
Sony kann nichts für den mangelnden Nachschub. Das ist den feigen Publishern geschuldet, die das Gerät in einer Art Nichtangriffspakt gemeinschaftlich versumpfen lassen. Jeder wartet was der andere tut, bis das Teil tot ist.
Chibiterasu schrieb am
Ich glaube aber dass heute wesentlich mehr ältere Spieler zu nem 3DS greifen. Ich kenne heute (mit über 30) mehr Leute die einen 3DS/DS haben als damals Kinder mit GameBoy.
Irgendwie ist das zum einen ein Retro-Ding und zum anderen wurden durch Layton, Gehirnjogging und Sudoku wirklich neue Kunden erreicht.
Die Kinder, die ich im Bus sehe spielen momentan wirklich alle auf Smartphones.
Für mich schwer einzuschätzen, wie sich die Sache entwickelt.
Fest steht, dass ich immer zu nem klassischen Handheld greifen werde. Ich hasse das Fingergewische einfach. Ist für mich keine Alternative.
Touchscreen Steuerung kann im richtigen Spiel super sein - aber immer ist es einfach nicht zu gebrauchen.
Sony hat bei der Vita einfach zuviel Technik reingehauen und die Spiele dazu vernachlässigt. Relativ simple Angelegenheit imho.
Der 3DS ist momentan im Vergleich zum DS auch noch ne Enttäuschung aber das renkt sich sicherlich noch ein. Bei der Vita habe ich da schon meine Zweifel.
Wulgaru schrieb am
Klar konnte man das. Game Boy hatte Kontrasteinstellung und brauchte daher kein Sonnenlicht. :wink: Erwachsenen ist es schlichtweg peinlich mit einem Kinderspielzeug herumzulaufen und das sind Spielekonsolen und Handhelds im besonderen nun einmal.
Zu Kinder und komplex/Tiefgang.....
Am Beispiel Pokemon: Das ist die Definition von eintauchen und Langzeitbeschäftigung. Man sollte nicht vergessen was man selbst als Kind gespielt hat, das ging auch über Tetris hinaus.
Langer Rede kurzer Sinn und auch eher wieder Topic: Sony hat hier einfach Scheiße gebaut, es hat nichts mit dem Gesamtmarkt zu tun. Sie sind davon ausgegangen das die Vita als PSP-Nachfolger ein Selbstläufer wird, ein Fehler den sie im übrigen schon bei der PS3 begangen haben. Der Erfolg von Sony im Spielesektor liegt aber vor allem darin die Zielgrupp(en) perfekt anzusprechen. Das hatten sie beispielsweise Nintendo jahrelang voraus.
Nightfire123456 schrieb am
Wulgaru hat geschrieben:Die Vita ist auf jeden Fall zu teuer, daher ist sie wirklich gerade als Geschenk oder Taschengeldsparen für Kinder uninteressant. Der 3DS läuft aber noch wie geschnitten. Der Game Boy hat auch noch nie die gesamte Kinderschaft abgedeckt und kann es in einem Zeitalter wo mobile elektronische Geräte so viel selbstverständlicher sind, natürlich erst Recht nicht tun, da die Konkurrenz viel größer ist.
Um mal das Beispiel des Bekanntenkreises aufzugreifen:
Ich pendel jeden Tag und wenn ich ein Kind im Zug zocken sehe, dann mit nem 3ds (oder vielleicht auch nem DS). Die Tablet/Smartphone-Zocker sind Erwachsene bzw. oft sogar alte/mittelalte Menschen. Wenn ein Kind nicht sehr verwöhnt ist, sollte es auch gar keinen Zugriff auf solche Geräte haben. Ein Tablet ist immer noch sehr teuer, der 3DS dagegen eben ideal. Aber egal, natürlich ist das alles nur ein subjektiver Eindruck im kleinen Mikrokosmus...aber...mal Hand aufs Herz: Als wir Kinder waren, haben wir doch auch keine Mittzwanziger gesehen die im Zug Game Boy gespielt haben...das wir heute solche Leute und älter mit Smartphones sehen, ist also kaum Inidkator.
PS: Ich habe keinen aktuellen Handheld, ich will mich also keinesfalls als Nintendo-Verteidiger verstanden wissen. Der 3DS spricht mich kaum an, ich kann lediglich nachvollziehen warum er erfolgreich ist.
Der 3ds ist aber auch vom Preis her noch als Geschenk zu gebrauchen. In den U und S-bahnen sah man zum release von ds und ds lite jede menge kinder damit rum laufen. Jetzt sehe ich sowas immer seltener, wenn dann welche mit smartphones die angry birds etc. spielen. Ich denke das die Smartphone Spiele auch Kinder eher ansprechen, die wollen meist keine großartigen Geschichten oder langzeit motivation. Unterwegs aus der Tasche ziehen und los zocken ohne großartig was lernen zu müssen und wenns langweilig ist kauft man sich halt das nächste, die auswahl ist ja riesig und günstig bzw. umsonst.
Und das man damals selten Erwachsene mit Game...
schrieb am