von Julian Dasgupta,

UK: Strafzahlung für Sony wegen PSN-Hack

Sony (Unternehmen) von Sony
Sony (Unternehmen) von Sony - Bildquelle: Sony
Fast zwei Jahre ist es her, dass sich Hacker Zugang zum PlayStation Network verschaffen konnten und dabei auch Zugriff auf diverse Nutzerdaten erhielten. Der Vorfall wirft seinen Schatten bis in die Gegenwart: In Großbritannien hat das Information Commissioner's Office (ICO) - das dortige Gegenstück zum Bundesbauftragten für Datenschutz und Informationssicherheit - eine Strafe von 250.000 Pfund (ca. 296.000 Euro) gegen Sony verhängt. Im Rahmen der Untersuchungen sei man zu dem Schluss gekommen, die Sicherungsmaßnahmen für die Nutzerdaten seien insgesamt nicht gut genug gewesen.

Gegenüber der BBC ließ der Konzern durchblicken, man stimme dem Fazit des ICO absolut nicht zu und werde Einspruch gegen die Entscheidung einlegen.

Der Hack hatte sich seinerzeit zum Debakel für den Hersteller entwickelt und resultierte in einer langen Unterbrechung des PSN-Betriebs. Neben vermeintlichen Sicherheitsmängeln wurde Sony auch vorgeworfen, die Öffentlichkeit zu spät informiert und den vollen Umfang des Einbruchs nur scheibchenweise kommuniziert zu haben. Aufgrund des Hacks und ähnlichen Vorfällen bei anderen Unternehmen wurde auch öffentlich diskutiert, ob die Firmen, die stets bemüht sind, ihre eigene Software bestmöglich zu schützen, die Daten ihrer Kunden nicht mit einer vergleichbaren Sorgfalt behandeln.

Im Kontext des Ganzen sollte die Strafzahlung für Sony eher verschmerzbar sein: Der Konzern hatte die durch den Ausfall und den Umbau verursachten Kosten seinerzeit mit 170 Mio. Dollar beziffert.





Kommentare

Zinssm schrieb am
wage ich nicht zu schätzen wenn man sich die liste der bisherig gehackten firmen,regierungen etc ansieht...
Wigggenz schrieb am
Zinssm hat geschrieben:nicht vergessen das hacker/Cracker die täter waren
:?:
Was hat das denn jetzt wieder mit der Frage zu tun, ob Sony sich nun ausreichend um Sicherheit bemühte oder nicht? Das ist doch die Frage, um die es doch beim ICO gerade geht.
Dass die Hacker die Täter sind, bezweifelt ja niemand, man würde sie ja auch ohne Zweifel bestrafen, wenn man sie hätte.
Zinssm schrieb am
zuerst mal sollte man die "berufung" abwarten und dabei nicht vergessen das hacker/Cracker die täter waren.das geht gerne verloren in unserer gesellschaft ;)
Wigggenz schrieb am
Und ICO sieht es nun anders als ihr beiden und das amerikanische Gericht.
Wem soll man denn jetzt als nicht IT-Experte glauben?
Zinssm schrieb am
Onekles hat geschrieben:Es gibt in der IT keine Sicherheit. Gab es nie. Wird es nie geben. Wenn jemand mit Ahnung (wie eben lulzsec) irgendetwas hacken will, dann schafft er das auch früher oder später. Da nützt das Schließen von einer Million Lücken nichts, denn mit jeder geschlossenen Lücke entstehen mindestens drei neue. Auch Strafzahlungen ändern daran nichts. Die Leute müssen sich einfach mal daran gewöhnen, dass hundertprozentige Sicherheit unmöglich zu realisieren ist. Wem das nicht passt, der sollte seine Daten einfach für sich behalten.
"Hackerz stole ma Data! Dat muss ich auf Facebook posten!"
so sah es auch das us gericht bei abweisung einer sammelklage:
"Wie der zuständige Richter Anthony Battaglia in seiner Urteilsbegründung ausführt, ist Sony keineswegs fahrlässiges Handeln vorzuwerfen, da es sich beim Hack des PlayStation Networks um einen kriminellen Akt handelte, der nicht auf Verfehlungen seitens Sony zurückzuführen ist. Auch vom Vorwurf der illegalen Bereicherung und der verletzten Kundenrechte wurde Sony freigesprochen.
Weiter heißt es, dass die Kunden der ?Privacy Police? des PlayStation Networks zugestimmt haben, in der darauf hingewiesen wird, dass Sony keine 100%ige Sicherheit garantieren könne. Auf diesem Wege hätte man der Sammelklage quasi selbst den Wind aus den Segeln genommen."
Übrigens scheint sony entgegen anderen firmen den hack relativ früh bekannt gegeben zu haben auch wenn es nicht so aussah...
schrieb am