Sony
31.05.2013 00:20, Julian Dasgupta

Aufspaltung/Ausgliederung wird evaluiert

Vor zwei Wochen hatte der Großinvestor Daniel Loeb öffentlich eine Zerlegung von Sony gefordert . Nachdem der Aufsichtsrat einige Tage später durchblicken ließ , man werde das Thema durchaus besprechen, scheint man jetzt auch etwas konkreter Optionen zu evaluieren. Zu jenem Zweck hat der japanische Konzern laut Quellen von Bloomberg die beiden Bankenhäuser Morgan Stanley und Citigroup eingespannt.

Loeb, der über seinen Hedge-Fond 6,5 Prozent der Anteile an Sony hält, hatte die Ausgliederung von Teilen der Entertainment-Sparte ins Spiel gebracht und auch die Ausgliederung oder den Verkauf der Versicherungssparte angeregt.

Letztere hatte in den vergangenen Jahren zuverlässig Gewinne erwirtschaftet und damit auch Verluste in anderen Bereichen des Unternehmens ausgeglichen. Auch das Geschäft mit Film und Musik lief zuletzt solide - dank Skyfall und The Amazing Spider-Man erlebte insbesondere Sony Pictures ein recht lukratives Jahr.

Dem Loeb-Ansinnen zufolge sollen die Töchter abgetrennt und dann separat an die Börse gebracht werden. Durch die Verschlankung könne sich Sony auf die verbleibenden Divisionen konzentrieren - die schwächelten zuletzt eher. Die Mobile-Sparte musste im vergangenen Jahr ein Minus verkraften ebenso wie die Heimelektronik-Division. Besonders das TV-Geschäft macht dem Konzern zu schaffen, wurde man hier doch vor allem von der Konkurrenz aus Südkorea (Samsung und LG) kräftig abgehängt. Auch die Smartphones, Tablets und Vaio umfassende Mobile-Sparte schrieb zuletzt nur rote Zahlen. Die Spielesparte war zuletzt wieder etwas profitabel, erholt sich aber immer noch von den sicherlich auch durch die PS3 verursachten Verlusten der Vorjahre. Mit der Vita beherbergt die PlayStation-Gruppe zudem ein aktuelles Sorgenkind.

Der Börsenwert des Konzerns war in den vergangenen fünf Jahren insgesamt um zwei Drittel geschrumpft.

Kaz Hirai, der den Aufstieg zur Unternehmensspitze über die Spielesparte schaffte, hatte bereits durchblicken lassen, dass er eher gegen eine Zerschlagung des Konzerns ist. Dabei verwies er auf die diversen Synergieeffekte, die es zwischen den einzelnen Unternehmensbereichen gebe. Formell gesehen muss sich der Aufsichtsrat aber natürlich mit dem Vorschlag eines Großaktionärs beschäftigen. Laut Angaben des Sony-Präsidenten würden in einem solchen Szenario 15 bis 20 Prozent der Entertainment-Sparte ausgegliedert und an die Börse gebracht - die Spielesparte wäre davon also wohl nicht betroffen.

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