Sony
26.04.2007 17:30, Jörg Luibl

Ken Kutaragi geht, Hirai kommt

Am 19. Juni 2007 geht mit einer der ganz Großen: Wie Sony mitteilt, wird "PlayStation-Vater" Ken Kutaragi seine Position als Chef von Sony Computer Entertainment Inc. (SCEI) aufgeben und nur noch als Berater tätig sein. Der Posten wird von Kaz Hirai übernommen, der neben der Rolle des SCEI-Präsidenten bald auch die des leitenden Geschäftsführers innehat.

Das Führungskarussel dreht sich seit Anfang Dezember bei Sony und noch im März dieses Jahres wurden interne Differenzen zwischen Sonychef Howard Stinger und Ken Kutaragi veröffentlicht, der angeblich "unkommunkativ" war, als es um die Preissenkung für Japan ging (wir berichteten). Ist das jetzt die Quittung?

Auf der Tokyo Game Show im Herbst 2006 hatte Ken Kutargai noch seine Vision der PlayStation 3 präsentiert (wir berichteten), die den Weg zu einem frei zugänglichen globalen Netz vorgeben sollte, in dem z.B. alle Spiele-Entwickler ihre Daten auf Servern anbieten. Der User könnte irgendwann von Zuhause aus nicht nur passiv den Zustand der Entwicklung verfolgen, sondern auch aktiv Inhalte hochladen, um persönlichen Einfluss auf das Spieldesign zu nehmen. Ähnlich wie personalisiertes Shopping oder Reisen sah Kutaragi am Ende seiner Vision eine Art personalisiertes Gaming.

Wie viel davon in PlayStation Home steckt, bleibt abzuwarten. Als Berater im Hintergrund dürfte Kutaragi allerdings nur noch wenig Einfluss auf das operative Geschäft haben - auch wenn Sony betont, dass man auf sein Know-how und seine vernetzte Vision nicht verzichten will:

"Sony hat enorm von der Vision und seinem kreativen Genius profitiert; auch von dem sehr starken Team, das er gebildet und geformt hat. Wir werden Ken ermutigen und dabei unterstützen, wenn er sich neuen Herausforderungen stellt."

Und darunter versteht Sony genau die Zukunftsvorstellung, die Kutaragi auf der TGS 2006 erstmals vorstellte. Scheinbar ist diese Vision mit ein Grund für die Trennung:

"Herr Kutaragi hat entschieden, seine Träume abseits der PlayStation zu verfolgen und seine Netzwerk-Vision zu verwirklichen."

 Der Mann, der 1950 geboren wurde, die PlayStation 1994 einführte und sechs Jahre später mit der PlayStation 2 die erfolgreichste Konsole aller Zeiten auf den Weg brachte, kommentierte seinen Abschied so:

"Ich bin glücklich, mich nach der erfolgreichen Einführung von vier Plattformen in der PlayStation-Familie von Sony Computer Entertainment Inc. zu verabschieden."

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