von Marcel Kleffmann,

Discord Store: Spiele-Entwickler sollen 90 Prozent des Umsatzes aus dem Store erhalten

Discord (Sonstiges) von Discord-Team
Discord (Sonstiges) von Discord-Team - Bildquelle: Discord-Team
Der Wettkampf zwischen den digitalen Spielevertriebsplattformen auf dem PC heizt sich weiter auf. In einem Blog-Beitrag gaben die Betreiber des Discord-Shops bekannt, dass die Spiele-Entwickler im nächsten Jahr 90 Prozent der Umsätze ihrer Spiele aus dem Discord Store behalten dürfen und "lediglich" zehn Prozent als Gebühr an Discord abgeführt werden müssen.

Im Blog steht: "Anfang dieses Jahres haben wir einen Wandel in der Spieleindustrie bemerkt. Wir haben mit vielen Entwicklern gesprochen und viele hatten das Gefühl, dass die aktuellen Verkaufsstellen die 30 Prozent der üblichen 70/30 Umsatzanteile nicht verdienen würden. Aus diesem Grund erleben wir jetzt, dass viele Entwickler ihre eigenen Stores und Launcher erstellen, um ihre Spiele zu vertreiben, anstatt sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren - großartige Spiele zu machen und die Communities zu pflegen. Warum kostet es 30 Prozent, Spiele zu vertreiben? Ist dies der einzige Grund, warum Entwickler ihre eigenen Shops und Launcher erstellen, um ihre Spiele zu vertreiben?"

"Es stellte sich heraus, dass es nicht 30 Prozent [des Gesamtumsatzes] kostet, Spiele im Jahr 2018 zu vertreiben. Nach einigen Recherchen fanden wir heraus, dass wir hervorragende Entwicklertools programmieren (...) und den Entwicklern den größten Teil des Umsatzes zukommen lassen können. Ab 2019 werden wir den Zugang zum Discord Store und zu unserem äußerst effizienten Gamepatcher durch die Veröffentlichung einer Self-Service-Plattform für Spiele öffnen. Unabhängig von der Größe, von AAA bis hin zu Einzelpersonen-Teams, können Entwickler selbstständig [ihre Titel] im Discord Store veröffentlichen, wobei 90 Prozent des Umsatzes an den Entwickler gehen. Die restlichen 10 Prozent decken unsere Betriebskosten und wir werden versuchen, sie zu senken, indem wir unsere Technologie optimieren und die Dinge effizienter gestalten."

Discord führt demnach die Erstellung eigenes Launcher/Stores wie Origin von EA, Uplay von Ubisoft, Battle.net von Activision Blizzard, Bethesda.net von Bethesda oder den Epic Games Store darauf zurück, dass die aktuellen Gebühren von digitalen Vertriebsplattformen zu hoch sind. Auch wenn Steam wortwörtlich in dem Artikel nicht erwähnt wird, zielen die Ausführungen von Discord ganz klar auf Steam als führende Vertriebsplattform für Spiele auf dem PC ab.

Anfang Dezember 2018 hatte Valve Software (Betreiber von Steam) bekannt gegeben, dass sie ihre Plattformgebühren senken werden, wenn Spiele über 50 Mio. Dollar Umsatz machen würden - mit diesem Schritt sollen wohl vornehmlich größere Publisher (wieder) angelockt werden. Maximal können die Entwickler 80 Prozent ihre Umsatzes behalten (20 Prozent an Steam). Kurz darauf hat Epic Games den eigenen Store angekündigt, bei dem die Entwickler 88 Prozent des Umsatzes erhalten.

Letztes aktuelles Video: The First

Quelle: Discord

Kommentare

bl4ckj4ck schrieb am
Kajetan hat geschrieben: ?18.12.2018 15:31
James Dean hat geschrieben: ?18.12.2018 15:05 Warum sollte man sein Spieleabo weiterverkaufen können?
Simple Volkswirtschaft. Wenn ich meine Kaufkraft wieder freisetzen kann, bin ich in der Lage mehr zu kaufen. Ich bin in der Lage höhere (!) Preise zu bezahlen, weil ich einen Teil dieses Betrages später wieder zurückbekommen kann, wenn ich das möchte. Andere Branchen profitieren davon prächtig, die Spieleindustrie profitiert davon prächtig.
Doch eines Tages haben die Publisher beschlossen im SecondHand-Handel einen Feind zu sehen, den man bekämpfen muss, weil er ihrem Streben nach NOCH MEHR Geld im Wege steht. Die Publisher wollen die vollständige Kontrolle über das Konsumverhalten ihrer Kunden. Nichts darf ohne ihren Willen passieren. Keine Handlung darf existieren, von der sie nicht unmittelbar profitieren können. Jede Spielminute muss Geld abwerfen, es darf keinen nicht-moneterisierbaren Spielspaß mehr geben.
Deswegen der vollkommen schwachsinnige Krieg gegen Gebrauchtspiele, die ganze DRM-Paranoia.
Danke!
bondKI schrieb am
HardBeat hat geschrieben: ?16.12.2018 11:52
C4T4L1ST hat geschrieben: ?16.12.2018 11:40 Naja, Steam hat eben auch ein paar mehr Features und lässt sich das halt dementsprechend bezahlen. Workshop, Freundeslisten-Integration, Steam-Gruppen inkl. Voicechat, Aufnahmefunktionen, etc...
Wenn ich die Aufzählung der ganzen Dienste oben sehe wird mir schon ganz bange... Steam, Origin, Uplay, Battle.net, Epic Store, Bethesda Store, Rockstar Store, Discord Store... Für den Endkunden wird es langsam unübersichtlich.
Du hast den tollen Microsoft Store bzw. Windows 10 Store vergessen...wie kann man nur :lol:
Im Endeffekt hast du Recht, Steam ist schon der mit Abstand beste Store, zu deinen Aufzählungen der einzigartigen Features kommt noch der tolle "Big Picture Mode" dazu der Maus und Tastatur auf der Couch überflüssig machen. Das hat bisher auch kein anderer geschafft den in mittlerweile 6 Jahre seines Bestehens zu kopieren oder was ähnliches zu bieten....finde ich unbegreiflich! Von daher ist für mich Steam immer erste Wahl bei Gamepad Games, die anderen Stores nur wenn ich sie zwingend brauche weil es das Spiel bei Steam nicht gibt. Und das wird auch so bleiben....
Inhome Streaming, Family Sharing, Gameforen (ja sind was anderes als Gruppen), Curators, Controller Wrapper damit auch nicht XInput Controller laufen, VR Mode, um noch ein paar mehr zu nennen.
Übrigens ist gerade der Epic Store der Konsumentenfeindlichste von allen. Haben von den ganzen Fortnite Kiddies wohl nicht genug Geld in den Rachen geschissen bekommen.
Kajetan schrieb am
James Dean hat geschrieben: ?18.12.2018 15:05 Warum sollte man sein Spieleabo weiterverkaufen können?
Simple Volkswirtschaft. Wenn ich meine Kaufkraft wieder freisetzen kann, bin ich in der Lage mehr zu kaufen. Ich bin in der Lage höhere (!) Preise zu bezahlen, weil ich einen Teil dieses Betrages später wieder zurückbekommen kann, wenn ich das möchte. Andere Branchen profitieren davon prächtig, die Spieleindustrie profitiert davon prächtig.
Doch eines Tages haben die Publisher beschlossen im SecondHand-Handel einen Feind zu sehen, den man bekämpfen muss, weil er ihrem Streben nach NOCH MEHR Geld im Wege steht. Die Publisher wollen die vollständige Kontrolle über das Konsumverhalten ihrer Kunden. Nichts darf ohne ihren Willen passieren. Keine Handlung darf existieren, von der sie nicht unmittelbar profitieren können. Jede Spielminute muss Geld abwerfen, es darf keinen nicht-moneterisierbaren Spielspaß mehr geben.
Deswegen der vollkommen schwachsinnige Krieg gegen Gebrauchtspiele, die ganze DRM-Paranoia.
James Dean schrieb am
bl4ckj4ck hat geschrieben: ?18.12.2018 02:15 Immer mehr Stores kann ich nur begrüßen, aus Kundensicht wird das den Wettbewerb fördern und hoffentlich wird dann irgendwann ein Shop kommen, der wiederverkauf der Spiele anbietet, das ist so mit einer der wenigen Dinge, die ich echt zum kotzen finde.
Warum sollte man sein Spieleabo weiterverkaufen können?
manu! schrieb am
Bin mir sicher es gibt auch genug Leute,wie zum Beispiel mich,die ihre Spiele gar nicht verkaufen wollen....Könnte mich ohrfeigen meinen ganzen C64,Amiga und Early PC Kram verschenkt zu haben.Und ich mag meine Steam Bibliothek.Kann gar net voll genug sein,ich spiele öfter einfach mal gerne nen Klassiker.Grad erst das orignale CIV auf PC Disketten OVP nachgekauft, nur zum hinstellen und dran freuen.Schrankwand wird wieder gefüllt mit den alten Klassikern in OVP.Teuer aber geil.
schrieb am