von Julian Dasgupta,

Capcom: Gewinnerwartung halbiert, "exzessives Outsourcing" soll zurückgefahren werden

Capcom (Unternehmen) von Capcom
Capcom (Unternehmen) von Capcom - Bildquelle: Capcom
Das vergangenen Geschäftsjahr (1. April 2012 bis 31. März 2013) wird Capcom zwar noch mit einem Gewinn abschließen können - der fällt allerdings kleiner aus als erwartet. Nachdem der Hersteller die Prognosen in den vergangenen Monaten schon heruntergeschraubt hatte, da Spiele wie Resident Evil 6 und DmC: Devil May Cry sich schlechter verkauft hatten als erwartet, wurde die Angabe jetzt einmal mehr von 6.5 Mrd. Yen auf 2,9 Mrd. Yen (ca. 22,6 Mio. Euro) nach unten korrigiert.

Der Hersteller macht dabei einen Sonderverlust von fast sieben Mrd. Yen geltend, der durch jetzt anstehende Umstrukturierungsmaßnahmen fällig wird.

Der Markt habe sich drastisch verändert, sinniert der Publisher in einer Mitteilung. Der AAA-Bereich werde von einigen ausgewählten Produkten westlicher Hersteller dominiert. Im Bereich digitaler Inhalte habe Capcom außerdem nicht schnell genug reagiert. Zudem habe es in den westlichen Märkten Mängel bei der Koordination zwischen Marketing- und Entwicklungsabteilungen gegeben.

Auch habe die Qualität der Spiele nachgelassen, die man von westlichen externen Studios produzieren ließ, heißt es da. DmC hatte zwar die Absatzerwartungen enttäuscht, steht aber mit einem Metacritic-Wert - für Publisher oft der Qualitätsmaßstab - von 85/86 zumindest wertungstechnisch eigentlich recht gut da. Das von Slant Six entwickelte Resident Evil: Operation Raccoon City würde der Hersteller dagegen vermutlich lieber rückwirkend aus der Serien-Historie streichen.

Es darf auch spekuliert werden, dass sich Capcom auch auf Lost Planet 3 bezieht, welches bei Spark Unlimited in der Mache ist. Der Shooter war gerade zum zweiten Mal verschoben worden.

Insgesamt werde man alle Spiele, die sich gerade in der Pipeline befinden, neu evaluieren, merkt das Unternehmen in seiner Mitteilung an. Einige Projekte dürften im Rahmen jener Maßnahme auch gestrichen werden. Zukünftig wolle man das "exzessive Outsourcing" von Projekten zurückfahren und wieder mehr Spiele intern produzieren, heißt es noch. Den Rückstand bei den digitalen Inhalten wolle man mit einem verstärkten DLC-Output angehen.

Resident Evil 6 ist übrigens bis Ende März 4,9 Mio. Mal an den Handel ausgeliefert worden und lag damit etwas unter der ohnehin schon abgeschwächten Schätzung von fünf Mio. Was zeigt, dass Capcoms größte In-house-Produktion zwar mit reichlich Marktmacht (4,5 Mio. Exemplare zum Verkaufsstart im Oktober) in die Regale befördert wurde, dort aber eher wie Blei liegt: Ende Dezember war man trotz des Weihnachtsgeschäfts bei 4,8 Mio. Exemplaren gewesen - 7 Mio. hatte der Publisher da eigentlich eingeplant.

DmC ging 1,12 Mio. Mal an den Handel - ursprünglich hatte der Hersteller hier mit zwei Mio. Exemplaren kalkuliert.










Quelle: Capcom

Kommentare

johndoe1527797 schrieb am
Und Namco und Konami. Und wenn wir dabei sind bitte auch EA, Activision, Ubisoft, Microsoft...
scheiße bauen sie doch alle.
Chwanzus Longus schrieb am
CAPCOM, Bye Bye. War mal schoen, jetzt kackt euren Laden endlich zu und geht in Rente, bei Squaresoft koennt ihr auch gleich ein Vorhaengeschloss anbringen und die Mitarbeiter ins Heim schicken.
crewmate schrieb am
Amnesia wurde dank der Lets Player ein Erfolg. Wie Slender wollen das alle mal selbst versuchen.
old z3r0 schrieb am
Vernon hat geschrieben:Wie bewirbt heutzutage sein Spiel eigentlich effizient?
Daaamals hatte man seine 2-3 Spielezeitungen, schaltete in jeder eine ganzseitige Werbung und gut.
Heute gibt es da 100 Printmagazine, noch mehr Onlineseiten, CGi-Trailer für Youtube dürfen auch nicht fehlen, Demo-Versionen z.B. für CD-Magazine wären auch nett...
Demos??? Damit der Kunde sieht, was für einen Müll so mancher Entwickler veranstaltet hat, und sich das Spiel dann nicht kauft??? So weit kommt's noch... :wink:
Es kommt darauf an, in welchem Markt du versuchst dein Spiel zu positionieren.
Während "Nischen"-Titel wie Amnesia so gut wie ohne Werbung auskommen, gerade da sie nur einen recht geringen Teil der Spielerschaft ansprechen, der sich ebenfalls selbstständig gut zu informieren weiß, müssen Titel wie Tomb Raider, die versuchen ein möglichst breites Spektrum an Spielern anzusprechen, ebenfalls solche, die sich nicht immer informieren, entsprechend beworben werden.
Capcom sollte sich "gesund" schrumpfen, und dann, mehr oder weniger, wieder von vorne anfangen :wink:
an_druid schrieb am
Ich denke die DLC's sind für Cap nur ein guter Bonus aber nicht einer der Säulen die dass Dach hallten. Die werden jedoch genau so weitermachen was das betrifft. Das Kommentar war doch nur u.a die Bestätigung dafür.
schrieb am