von Julian Dasgupta,

THQ: Drohende Entlassungswelle?

THQ (Unternehmen) von
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Schon seit einigen Wochen wird spekuliert, dass sich THQ in einer gewaltigen finanziellen Schieflage befindet. Einigen Erfolgen wie Saints Row: The Third oder WWE '12 stehen Flops wie Red Faction: Armageddon oder das uDraw-Tablet für Xbox 360 und PS3 gegenüber.

Die zahlreiche Strategiewechsel und Verluste in der jüngeren Vergangenheit nagten an den finanziellen Reserven, die deutlich kleiner sind als beim zuletzt ebenfalls durchweg defizitären Konkurrenten Electronic Arts. Michael Pachter orakelte gar, die Konten des Publishers könnten spätestens Anfang 2013 komplett geleert sein. Die Aktie des Konzerns, die 2007 gar mal an der 35-Dollar-Marke kratzte, ist derzeit nur noch 67 Cent wert. Kein kleines Malheur: Sollte der Kurs nicht bald wieder die 1-Dollar-Marke übertreten, droht der NASDAQ-Ausschluss.

Der Publisher hatte Gerüchte über massive Projektkürzungen und die angeblichen Suche nach einem Käufer für Warhammer 40.000: Dark Millennium Online eher halbherzig dementiert. Vor einigen Tagen schließlich gab THQ mal wieder einen Strategiewechsel bekannt. Man wolle sich auf bewährte Kernmarken und Produktionen wie inSane konzentrieren und wird sich aus dem Bereich lizenz-basierter Produktionen für eher junge Spieler verabschieden.

Ende der vergangenen Woche erfolgten dann schließlich die ersten Entlassungen. Der Publisher betonte allerdings, dass die fünf internen Studios - THQ San Diego, Relic Entertainment, Volition, Vigil und THQ Montreal - nicht von den Maßnahmen betroffen sind. Vor zwei Tagen wurden schließlich 14 Stellen bei THQ Australien gestrichen und die Japan-Vetretung des Unternehmens geschlossen.

Jene beiden Maßnahmen könnten aber vielleicht nur das Vorgeplänkel für deutlich heftigere Einschnitte gewesen sein: Laut neuer Gerüchte wird THQ möglicherweise schon heute bekannt geben, dass mehr als 170 weitere Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen werden. Sollte sich das bewahrheiten, so dürften auch THQs Entwicklerstudios empfindliche Einschnitte drohen. Ein Indiz dafür, dass die mutmaßlichen Insiderinformationen von Kevin Dent stimmen könnten: Laut Develop ist THQs bisheriger Vice President of Technology Mark  DeLoura (wie von Dent behauptet) nicht mehr für den Publisher tätig.



Kommentare

Kajetan schrieb am
xtremefl0 hat geschrieben:Bei allen läuft es momentan wohl eher weniger gut. Ich finde es daher schon berechtigt, von einem "Crash" zu sprechen. Aber einfach mal abwarten, was passiert ;-)
Ein Crash ist das Zusammenbrechen eines Marktes, so wie das 1983 schon mal mit Videospielen passiert ist. Ein paar dahinhumpelnde Majors und ein anderer Major (Activision), der Rekordumsätze und -gewinne verbuchen kann ... das ist kein Crash. Der Markt ist groß und immer noch vital genug, um dort sehr, sehr viel Geld verdienen zu können. Das Problem der Publisher ist ja auch nicht unbedingt das Marktumfeld (es finden ja immer noch Umsatzsteigerungen statt, die Leute wollen immer noch Geld für Spiele ausgeben), sondern ihre Unkosten, die sie nicht in den Griff bekommen. Die Marketingkosten sind horrend, die Produktion der Spiele zu lange und zu teuer.
xtremefl0 schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
A.C. Dynamite hat geschrieben:Jetzt geht es los, die ersten größeren Publisher brechen zusammen,bald wird der große Crash im Spielemarkt kommen .../quote]
Leider nein :)
Was hier stattfindet, das nennt sich Marktkonzentration. Man schaue sich mal an, wieviel Automobil-Hersteller es vor 50-60 Jahren in Europa gab und wieviele es heute noch sind (Hersteller, nicht bloße Marken im Besitz von Herstellern). Der Videospiel-Bereich hat seine Wachstumsphase hinter sich, die Zeiten mit jährlich zweistelligen Zuwachsraten sind nun vorbei, der Markt ist gesättigt und nicht einmal die nächste Konsolengeneration wird daran merklich etwas ändern können.
Im Grunde genommen hast du Recht, aber momentan ist auch die Autoindustrie wieder am zusammenschrumpfen. Das mit der Konzentration kann auch nur solange statt finden, wie es große Hersteller gibt. Momentan gibt es noch 5 große Publisher: Sony, Microsoft, EA, Ubisoft und Activision (falls ich etwas vergessen habe, nicht böse sein). Wenn man die Konsolenhersteller mal rausnimmt, die es ja mit den Konsolen zwangsläufig immer geben wird, sind es 3. Bei allen läuft es momentan wohl eher weniger gut. Ich finde es daher schon berechtigt, von einem "Crash" zu sprechen. Aber einfach mal abwarten, was passiert ;-)
Boesor schrieb am
A.C. Dynamite hat geschrieben:Betrachtet man mal das große Activison genau, so hat Acti außer OD nichts mehr im Feuer, die anderen guten Serien wie Guita Hero wurden ohne Sinnund Verstand verheizt....mit CoD passiert ja dasselbe, bei MW2 sind die alten abgesprungen von der CoD-Marke........
Aber seit dem Erscheinen von MW3 fangen auch die ersten Spieler der jüngeren Generation an zu maulen und abzuspringen.
Bei CoD wirds auch nicht mehr allzu lange dauern bis das keiner mehr will, schaut man sich deren Preispolitik an bei den DLCs...den Veranstaltungen(Ticket-Preise).
Activision wird der erste sein der von den großen zusammenbrechen wird.......bzw. von Blzzard verschaert wird, bs auf Blizzard und EA gibts keine Publisher mehr die sich zu viele Fehlschläge mehr leisten können wegen oben beschriebener Martksättigung
Und bei Blizzard setzt man voll auf Diablo 3, da WOW auch satt ist bzw. der Markt und viele Abonennten abspringen.....
Da wirds sicher noch nen große Knall geben wie in den 80gern.....und das Ende von etwas ist die Möglichkeit für etwas neues besseres.......ich geb dem Markt noch 10 Jahre dann krachts.
Wie gesagt, Wunschdenken.
das sind bestenfalls wilde Spekulationen, im Fall von Blizzard sogar ziemlich merkwürdige
A.C. Dynamite schrieb am
Betrachtet man mal das große Activison genau, so hat Acti außer OD nichts mehr im Feuer, die anderen guten Serien wie Guita Hero wurden ohne Sinnund Verstand verheizt....mit CoD passiert ja dasselbe, bei MW2 sind die alten abgesprungen von der CoD-Marke........
Aber seit dem Erscheinen von MW3 fangen auch die ersten Spieler der jüngeren Generation an zu maulen und abzuspringen.
Bei CoD wirds auch nicht mehr allzu lange dauern bis das keiner mehr will, schaut man sich deren Preispolitik an bei den DLCs...den Veranstaltungen(Ticket-Preise).
Activision wird der erste sein der von den großen zusammenbrechen wird.......bzw. von Blzzard verschaert wird, bs auf Blizzard und EA gibts keine Publisher mehr die sich zu viele Fehlschläge mehr leisten können wegen oben beschriebener Martksättigung
Und bei Blizzard setzt man voll auf Diablo 3, da WOW auch satt ist bzw. der Markt und viele Abonennten abspringen.....
Da wirds sicher noch nen große Knall geben wie in den 80gern.....und das Ende von etwas ist die Möglichkeit für etwas neues besseres.......ich geb dem Markt noch 10 Jahre dann krachts.
Kajetan schrieb am
Black_Hand hat geschrieben:Bei Supreme Commander 2 hats nicht funktioniert...
SC2 war auch der verdient gescheiterte Versuch ein komplexes RTS gameplay-technisch soweit einzudampfen, dass man es auch halbwegs mit einem Controller bedienen konnte. Eines der vielen Beispiele für den immensen Frust, den PC-Zocker mittlerweile verspüren, wenn geliebte und geschätzte Serien wegen des Schielens der Publisher nach dem Massenmarkt so für die Konsole vereinfacht werden, dass eigentlich kein Grund mehr besteht dieses Spiel zocken zu wollen.
Dabei ist SC2 für sich genommen kein besonders schlechtes Spiel. Nur, kennt man den Vorgänger, kann auf SC2 einfach nur mit "Mehhh" reagieren.
Ach ja, SC2 ist kein THQ-Titel, sondern erschien bei Squeenix :)
schrieb am