THQ
02.02.2012 22:44, Julian Dasgupta

Weniger Umsatz, mehr Verluste

Im Weihnachtsquartal konnte THQ einen Umsatz von 305,3 Mio. Dollar verbuchen und lag damit leicht unter der Vorjahresmarke von 314,6 Mio. Dollar. Düsterer sah es allerdings in einem anderen Teil der Bilanz aus: Musste man im Jahr zuvor ein Minus von 14,9 Mio. Dollar verkraften, so betrug der Verlust jetzt 55,9 Mio. Dollar.

Mit knapp 3,6 Mio. ausgelieferten Exemplaren sei Saints Row: The Third der dritterfolgreichste Launch einer hauseigenen Marke gewesen, so der Publisher. Zählt man noch den Januar dazu, kommt die Volition-Produktion auf 3,8 Mio. Einheiten. WWE '12 bewegt sich mit zwei Mio. ausgeliefeten Exemplaren im Rahmen der ursprünglichen Erwartungen.

Das lässt sich allerdings nicht über das uDraw-Tablet sagen, das im Herbst auch für PS3 und Xbox 360 veröffentlicht wurde und sich deutlich schlechter verkaufte als ursprünglich prognostiziert. Der Umsatz habe satte 100 Mio. Dollar unter den ursprünglichen Erwartungen gelegen, ließ Paul Pucino durchblicken. 1,4 Mio. Geräte würden derzeit in den Lagern Staub sammeln - und die meisten der tatsächlich abgesetzten Exemplare seien unterhalb der offiziellen Preisempfehlung verkauft worden. Ohne das Tablet hätte sich die Profitabilität des Publishers in jenem Quartal eigentlich verdoppelt, so der noch fix ein Was-wäre-wenn-Szenario präsentierende Finanzchef des Unternehmens.

Angesichts des schwachen Absatzes lässt THQ das Produkt fallen wie eine heiße Kartoffel: Die Hardware werde nicht mehr produziert und spiele in den Zukunftsplänen des Unternehmens keine Rolle mehr, wird da im Geschäftsbericht mitgeteilt. Schon Ende 2011 hatte der Publisher 30 Stellen in der für uDraw zuständigen Sparte gestrichen. 

Der Publisher widersprach erneut den Gerüchten, er habe sein Spieleaufgebot für das übernächste Jahr fast komplett eingestampft. Dabei verweist man u.a. auf den noch nicht weiter enthüllten Titel von Turtle Rock Studio, Homefront 2 von Crytek, inSane, die von Patrice Désilets geleitete Produktion bei THQ Montreal sowie Warhammer 40.000: Dark Millennium Online. Die Gerüchteküche hatte gemunkelt, dass THQ aufgrund der ausufernden Produktionskosten nach einem Käufer für das MMORPG sucht. Jene Spekulationen waren zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen: Im Conference Call ließ THQ-CEO Brian Farrell verlauten, man "suche aktiv nach einem Partner" für das Projekt. Aufgrund der hohen Kosten und der damit verbundenen Risiken sei man durchaus "realistisch hinsichtlich der eigenen Ressourcen."

Der Publisher ließ außerdem verlauten, dass Tomobu Itagakis Devil's Third und Metro: Last Light im ersten Quartal des kommenden Jahres in den Handel kommen werden. Die Fortsetzung zu Metro 2033 war ursprünglich für Mitte 2012 angekündigt worden.

Wegen der aktuellen Lage des Unternehmens hatte das Management vor ein paar Tagen eine Änderung der Geschäftstrategie bekannt gegeben. THQ wolle sich voll auf ausgewählte Kernmarken konzentrieren und sich aus dem Bereich lizenz-basierter Produktionen für Kinder zurückziehen. Im Rahmen der Umstrukturierungsmaßnahmen sollen in den kommenden Wochen und Monaten insgesamt 240 Stellen gestrichen werden. Durch die Entlassungen und Schließungen werden unmittelbare Kosten in Höhe von 11 Mio. Dollar verursacht - mittelfristig will der Hersteller so allerdings 160 Mio. Euro pro Jahr sparen.

Im abgelaufenen Quartal verteilte sich der Umsatz folgendermaßen auf die einzelnen Plattformen:

System: Umsatzanteil (Vorjahreswert)

  • Xbox 360: 40% (15,3%)
  • PS3: 28,3% (13,9%)
  • Wii: 15,6% (43,8%)
  • PS2: 0,2% (4,1%)
  • NDS: 10,4% (15,2%)
  • PSP: 0,6% (4%)
  • Wireless: 0,1% (0,5%)
  • PC: 4,8% (3,2%)

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