von Julian Dasgupta,

THQ: Weniger Umsatz, aber profitabel

THQ (Unternehmen) von
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"Weniger ist mehr" - nach diesem Motto hatte THQ in den vergangenen Monaten reichlich den Rotstift angesetzt, diverse Projekte eingestampft, umgebaut oder abgestoßen und das eine oder andere Studio geschlossen. Man wolle sich auf ausgewählte Core-Marken und -Projekte wie Company of Heroes, Darksiders oder Saints Row konzentrieren, so der finanziell angeschlagene Publisher.

Das einst als MMORPG konzipierte Warhammer 40.000: Dark Millennium wird zum herkömmlichen Singleplayer-Titel mit Multiplayer, die Rechte an Devil's Third gehen an Tomonobu Itagakis Studio Valhalla Games zurück, da das Projekt nicht den "Profitabilitätserwartungen" des Unternehmens entsprach. Die UFC-Lizenz trat THQ im Juni an EA ab - trotz zwei Mio. verkaufter Exemplare hatte der letzte Vertreter der MMA-Reihe angeblich keinen Gewinnn abgeworfen. Das nächste UFC Undisputed wurde eingemottet, das dafür zuständige Studio dicht gemacht. Mit Jason Rubin und Ron Moravek wurde neues Führungspersonal angeheuert.

Die Umstrukturierung zeige langsam Wirkung, sagt der Publisher jetzt und verweist auf die jüngste Quartalsbilanz. Im Frühjahrsquartal konnte man einen Umsatz von 133,7 Mio. US-Dollar erwirtschaften. Damit lag man zwar unter der Vorjahresmarke von 195,2 Mio. Dollar - statt eines Verlustes von 38,4 Mio. Dollar konnte man jetzt allerdings einen Gewinn von 15,4 Mio. Dollar verbuchen. Welchen Anteil daran die von EA gezahlte Ablösesumme für UFC habe, wird aber nicht aufgeschlüsselt.

Besonders hoffnungsvoll, vielleicht auch bangend schielt THQ nun auf Darksiders II, welches in der kommenden Woche vom Stapel laufen wird. Fehlschläge könne man sich in der derzeitigen Verfassung nicht mehr erlauben, hatte Geschäftsführer Brian Farrell noch vor Wochen orakelt. Für den Rest des Geschäftsjahres setze man auf WWE '13, Company of Heroes 2 und Metro: Last Light (beide Q1/2013) sowie South Park (März 2013).

Der Umsatz verteilte sich folgendermaßen:

System: Umsatzanteil (Vorjahreswert)
  • Xbox 360: 36,3% (36,5%)
  • PS3: 25,6% (25,3%)
  • Wii: 8,3% (13,5%)
  • PS2: 0,7% (0,7%)
  • NDS: 9% (15,1%)
  • PSP: 1,7% (1,5%)
  • Wireless: 1,1% (0,5%)
  • PC: 17,3% (6,9%)
Quelle: THQ

Kommentare

Thyrael schrieb am
SixBottles hat geschrieben:
EVIL_PEANUT hat geschrieben:Schön zu hören das die ganzen Firmen weniger Umsatz machen. Für den Müll den die da produzieren haben die nichts anderes verdient...
dummerweise ist dies nicht die schlussfolgerung die auch die firmen ziehen...
die lösung heißt für die, eine größere zielgruppe zu erreichen. was wiederum bedeutet, dass mehr massenware, also simplere und auf den massenmarkt zugeschnittene spiele produziert werden.
das eigentliche problem ist mMn, dass die großen publisher viel zu aufgeblasen sind. die kosten für spiele sind dermaßen gestiegen, dass anscheinend nichtmalmehr 2mio verkaufte spiele gewinn abwerfen. das st ein sehr schlechtes zeichen... ich mein 2.000.000 verkaufte einheiten... das ist ne menge!
da läuft betriebswirtschaftlich gesehn einiges falsch...
http://www.youtube.com/watch?v=A6TmTv6deTI&feature=plcp Hier gehts zwar neben EA auch um Bioware und ME, ist aber auch in etwa zum Thema und echt interessant und lustig.
Kennt einer ein Beispiel für nen Entwickler, der nen dicken Überraschungshit gelandet hat, dann nen riesen Batzen Geld von nem Publisher für die Rechte bekommen hat und mit dem Geld dann ein richtig gutes Big-Budget Projekt in seinem Sinn verwirklicht hat?
SixBottles schrieb am
EVIL_PEANUT hat geschrieben:Schön zu hören das die ganzen Firmen weniger Umsatz machen. Für den Müll den die da produzieren haben die nichts anderes verdient...
dummerweise ist dies nicht die schlussfolgerung die auch die firmen ziehen...
die lösung heißt für die, eine größere zielgruppe zu erreichen. was wiederum bedeutet, dass mehr massenware, also simplere und auf den massenmarkt zugeschnittene spiele produziert werden.
das eigentliche problem ist mMn, dass die großen publisher viel zu aufgeblasen sind. die kosten für spiele sind dermaßen gestiegen, dass anscheinend nichtmalmehr 2mio verkaufte spiele gewinn abwerfen. das st ein sehr schlechtes zeichen... ich mein 2.000.000 verkaufte einheiten... das ist ne menge!
da läuft betriebswirtschaftlich gesehn einiges falsch...
EVIL_PEANUT schrieb am
Schön zu hören das die ganzen Firmen weniger Umsatz machen. Für den Müll den die da produzieren haben die nichts anderes verdient...wobei ich bei THQ eher eine Ausnahme machen würde als bei EA bsp. .
howtodeleteacc schrieb am
darkrockerXX hat geschrieben:Ich weiss nicht wie ich das persönlich bewerten soll. Mir geht es primär um die WWE-Reihe. Ich spiele die Serie so gut wie seit ihrer Existenz, aber sie hinkt modernen Standards mittlerweile weit hinterher.
Meiner Meinung nach seit dem zweiten Teil (PSOne). Damals konnte man noch zu zweit eine Karriere starten. AFAIK in allen Spielen danach nicht mehr.
Easy Lee schrieb am
Ich weiss nicht wie ich das persönlich bewerten soll. Mir geht es primär um die WWE-Reihe. Ich spiele die Serie so gut wie seit ihrer Existenz, aber sie hinkt modernen Standards mittlerweile weit hinterher. Und jetzt wo THQ dem Pleitegeier entfliehen möchte wird noch mehr gespart. Neue Plattformen wie 3DS, Vita oder Wii U werden gar nicht erst bedient und die Serverkapazität war zuletzt als armselig zu bezeichnen. Wenn THQ nicht in der Lage ist die altehrwürdige Reihe auf ein zeitgemäßes Niveau zu bringen, wäre es trotz einer gewissen empfundenen Treue dem Hersteller gegenüber besser, diemLizenz würde an einen anderen Pulisher geraten.
schrieb am