von Marcel Kleffmann,

Ubisoft: Wechsel der Konsolen-Generation dauert zu lang

Ubisoft (Unternehmen) von Ubisoft
Ubisoft (Unternehmen) von Ubisoft - Bildquelle: Ubisoft
Ubisoft-Chef Yves Guillemot ist nicht nur unglücklich mit dem Verkaufspreis der Wii U, sondern auch damit, dass der Wechsel zur nächsten Konsolen-Generation - in seinen Augen - viel zu lange dauert. In einem Interview erklärt er, dass neue Geräte bzw. Technologien ein Sprungbrett für neue Marken und Innovationen sein können.

"In der Spiele-Industrie haben wir bekanntlich die Konsolen/Geräte alle fünf Jahre ausgetauscht. Aktuell sind wir aber im siebten Jahr der Xbox 360. Wir brauchen neue Konsolen, denn am Ende einer Generation geht es bergab mit dem Spiele-Markt, weil es einfach weniger neue Marken gibt - das hat der Industrie ein bisschen geschadet. Ich hoffe, dass in Zukunft die Geräte wieder schneller erscheinen werden", sagt Yves Guillemot.

Er führt fort, dass die Entwickler solche Hardware-Sprünge auch für Innovationen und neue Spiele-Reihen nutzen könnten. Seiner Ansicht nach würden sich viele Entwickler nach der Veröffentlichung einer neuen Konsolen-Generation förmlich selbst "neu erfinden" - ohne dabei ein allzu großes Risiko eingehen zu müssen.

Yves Guillemot: "Übergangsphasen sind die besten Zeiten und bieten die besten Wege, bei denen unsere kreativen Entwickler mehr Risiken wagen und andere Dinge umsetzen können. Wenn eine Konsole schon längere Zeit auf dem Markt ist...wird man nicht mehr so große Risiken wie z.B. die Einführung einer neuen Marke eingehen, selbst wenn sie [die neue Marke] gut ist, wird sie sich meist nicht so gut verkaufen. Jeder, der Risiken wagen möchte und Innovationen einbringt, ist in solchen Übergangsphasen besonders willkommen, vor allem weil es viele Hardcore-Spieler gibt, die neue Dinge sehen und spielen wollen, während Spiele für den Massenmarkt eher darauf ausgerichtet sind, immer die gleiche oder eine ähnliche Erfahrung zu bieten und Entwickler damit keine großen Risiken eingehen. (...) Daher ist der Startschuss einer neuen Gerätegeneration auch immer eine gute Zeit für Innovation."
Quelle: polygon.com

Kommentare

Nightred schrieb am
Es heisst Ingenieure.
Und wenn man vor 30-40 Jahren den Ingenieuren gesagt hätte das heutige Computer um ein vielfaches leistungsfähiger sind als damals, in die Hand passen, wenige Millimeter dick sind (iPad) und in Nano Technologie von Maschinen gefertigt werden und vom Benutzer über kapazitive Bildschirme mit dem Finger bedient werden, hätte man sie vermutlich ebenso ausgelacht. Ein weltweites Netzwerk auf das Computer, Spielekonsolen und Handys zusammen zugreifen? hahahaha
Eine Menge ist Spinnerei. Holodecks, Beamen, Warpgeschwindigkeit.
Aber es gibt es auch eine Menge Zukunfstmusik: Fusionsenegrie, 3D Drucker, Genmanipulation, dunkle Energie...
Stefan84 schrieb am
Sevulon hat geschrieben:
BattleIsle hat geschrieben:Deine Holodeck- und Realityspinnereien in allen Ehren.
Irgendwann wird es sicherlich so weit sein, dass wir ein Spiel wie bspw. Mario 64 komplett ohne Kontroller, nur durch unsere Bewegungen spielen. Ein Spiel irgendwann per Gedankenimpulse bzw. Gehirnströme zu steuern, scheint auch nicht mehr gänzlich unmöglich zu sein. Und wenn wir den letzten Punkt mal erreicht haben, buddeln wir eben die VR-Brillen aus der alten Nintendo-Abstellkammer wieder aus um sie mit zeitgemässer Technik zu versorgen und so mittels unseren Gedanken durch die fotorealistische Welt, die sich direkt vor unseren Augen abspielt, zu wandern.
Das ist etwas, das vermutlich durchaus binnen 20-30 Jahren kommen wird.
Nichts für ungut, aber ginge es nach den Aussagen führender Ingeneure und Techniker vor 40 Jahren, müssten wir heute mit Raumschiffen zur Andromenda-Galaxie unterwegs sein.
Ich würde mich davor hüten, sich al zu romantische Vorstellungen zu machen, welch bahnbrechende Erfindungen uns von heute in XY Jahren zur Verfügung stehen. Mit solchen Prognosen haben sich, wie gesagt, schon Ingeneure vor 30 oder 40 Jahren aus heutiger Sicht zum Affen gemacht. Erheiternde Aufzählungen des nie realisierten Nonsens.
Das selbe gilt auch für Videospiele. Wie in vielen Gebieten, findet hier der Fortschritt und die Innovation "nur" noch im Detail statt. Ich erinnere mich noch, was ich mir damals 2007 nachdem Crysis erschien, für Gedanken gemacht habe wie erst Crysis 2 aussehen muss wenn das mit der Grafik so weitergeht :wink: . Wie es am Ende aussah wissen wir wohl alle . . .
Ich glaube auch nicht, das Spiele auf den "Next-Generation-Konsolen" am Endo so toll aussehen, wie es jetzt schon in Render-Trailern zu sehen ist. Wenn das ganze Preislich im Rahmen bleiben soll müssen bei der Hardware, mal wieder, Kompromisse eingegangen werden.
Nanimonai schrieb am
Kajetan hat geschrieben: Die Majors wollen nur solche Neuerungen, die sich unmittelbar in kommerziellen Erfolg umsetzen lassen. Was bedeutet, dass sie lieber abwarten, was andere tun und bei Bedarf nachzuziehen. Bestes Beispiel für diese sehr weit verbeitete Denke ist Kinect und Move als direkte Reaktion auf die ursprünglich verlachte Wii, die stückzahlenmäßig PS360 um Lichtjahre hinter sich gelassen hat. Ob es nun Hardware oder Software ist, die ganz großen Firmen scheuen die Innovation wie der Teufel das Weihwasser, vor allem im Spielebereich.
Der Spruch" Innovation ist Kassengift!" kommt nicht von ungefähr. Jeder Publisher ist damit mal auf die Schnauze gefallen und hat seine Lektion gelernt, letztens EA, die dachten mit Mirrors Edge oder Dead Space die Umsätze erzielen zu können, die man mit etablierten Serien wie FIFA oder NfS einfährt. Von DIESER Seite kommt keine Innovation bez. Gameplay. Das kommt von Indies und kleinen Nischenfirmen, die einen sehr viel größeren Spielraum haben, die hier mehr riskieren können. Die größte Kreativität was Gameplay betrifft, die findet man eh im Flash-Bereich, wo wirre Einzelkämpfer und halbwahnsinnige Genies frei Schnauze die Grenzen des Denkbaren ausloten.
Wirklich, man sollte trennen zwischen dem großen und trägen Kommerz der Majors, die allenfalls nur Innovationsresteverwertung betreiben und kleinen Klitschen, die auf nichts Rücksicht nehmen müssen und tatsächlich innovativ sein dürfen. Und manchmal gibt es Fälle, wo man innovativ sein MUSS, weil man mit dem Rücken zur Wand steht. Final Fantasy und Puzzle Quest sind die Ergebnisse solcher Situationen, wo aus der Not heraus Dinge erfunden wurden, die Maßstäbe gesetzt haben.
Im Hardwarebereich gibt es Innovationen im kleinen Rahmen aber auch, da wird nicht ausschließlich anderen (in dem Beispiel Nintendo) hinterher gerannt. Sony ist da schon ein gewisses Risiko eingegangen, indem sie auf das damals noch nicht verbreitete BluRay gesetzt haben, was die Produktionskosten...
KATTAMAKKA schrieb am
Chris Dee hat geschrieben:
Denn momentan tritt das gesamte Hobby Computerspiel auf der Stelle, jedenfalls für mich. Ich habe kein wirkliches Interesse an einem zweiten Bildschirm, kann mit mobile gaming, tablet gaming, social gaming, whateverthefuck gaming sehr wenig anfangen, finde diesen Trend zu mehr Action, ständigem Koop und Online Schwanzvergleichen einfach nur zum Kotzen... also kann es für mich gar nicht schnell genug zu einer Änderung kommen. Im Gegensatz zu den meisten anderen hier im Forum kann ich nämlich mit retro gaming genauso wenig anfangen und ein "back to the roots" können sich alle dahin schieben, wo keine Sonne scheint. Also liegt für mich persönlich die Lösung nur in der Flucht nach vorne und wenn das halt nur mit einem grafischen Update kommen sollte, nehme ich auch das.
Wir brauchen keine pseudo inovationen od technischer schnick schnack wir brauchen besseres gameplay, mehr kreative Möglichkeiten, mehr Spielerische Freiheit, eine bessere und vor allem interesantere KI, wir brauchen keine SteinzeitAktion storry aus den 80igern,wir brauchen ebenso keine Scriptorgien zum zuschauen . Eigentlich ist das Recept für ein gutes Game fast schon zu einfach .
Selten wurde mir so sehr aus der Seele gesprochen. Niemand braucht Innovation um ihrer Selbst willen! Was wir hingegen brauchen, sind vor allem zwei Dinge: Substanz und erwachsene Inhalte! Ob Film, Fernsehen oder Literatur: All das sind Medien, in denen man sowohl als Kind als auch als Erwachsener oder Greis Inhalte findet, die für einen interessant und/oder relevant sind. Und die Computerspiele? Feiern - mit ganz wenigen Ausnahmen - fröhlich seit Jahrzehnten denselben albernen, kindisch-pubertären, klischeebeladen-niveaulosen, unintelligenten und im schlimmsten Falle sexistischen und gewaltverherrlichenden Scheiß! DARAN etwas zu ändern, und dafür zu sorgen, dass man Computerspiele irgendwann als Teil von Kunst und Kultur wahr nimmt (und nicht länger als primitive Subkultur), DAS wäre mal...
Barbatos schrieb am
Naja, dass gerade Ubisoft-Chef Yves Guillemot sich über Innovationsbremsen beschwert, wird vermutlich die meisten zum Schmunzeln anregen. Gut, es gibt natürlich Spiele von Ubisoft die nicht schlecht sind und Rang und Namen haben. Leider sind diese aber seit Jahren von Innovationen befreit und geplagt mit Tages-Server und Uplay. Neue Hardware beschert lediglich neue Grafikengine, Steuerung und Sicherheitsmaßnahmen die wenig mit Innovationen im Spiel an sich zu tun haben. Da braucht sich Herr Guillemot nicht an fehlender Hardware beschweren, sondern sollte sich eher die Frage stellen ob es kapitalistisch orientierten Firmen wie Ubisoft überhaut erlaubt ist ein innovatives Spiel zu programmieren!?
Herr Guillemot, sie fangen am völlig falschen Punkt an...
schrieb am