Konami
06.06.2012 15:33, Michael Krosta

Liebe & Familie: Kojimas Zukunftspläne

In einem Interview mit CVG plaudert Hideo Kojima über Themen, mit denen er sich in seiner neuen Videospielserie befassen will. Satt der gewohnten "Tactical Espionage Action" oder der zuvor angekündigten Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt, überrascht der Metal Gear-Vater mit seinen jüngsten Plänen: Er will sich mehr mit der menschlichen Natur befassen und Dinge wie Liebe oder das Aufziehen einer Familie aufgreifen.

"Es gibt viele Probleme aus der realen Welt, die ich ansprechen möchte. Aber der Grund, weshalb ich weiter an der MGS-Saga und den Fortsetzungen gearbeitet habe ist, dass es mir erlaubt hat, meine Ideen zu verwirklichen"
, so Kojima. "Aber jetzt jetzt starte ich eine neue Serie und konzentriere mich auf eine neue Auswahl an Themen. Es wird wahrscheinlich anders als das, was ich mit MGS angesprochen habe. Ich werde jetzt 50, also wenn ich jetzt neue Themen aufgreife, wird es mehr die menschliche Ebene betreffen, wie das Konzept der Liebe oder das Aufziehen einer Familie, solche Dinge halt."

Könnte es sich dabei um Project Ogre handeln, an dem Kojima gerade arbeitet und über das bisher noch nicht viel bekannt wurde? Auf jeden Fall glaubt der Designer weiter daran, sich mit seinem neuen Spiel an Tabu-Themen heran zu wagen - in welcher Hinsicht auch immer.

"Ich lege es nicht darauf an, unbedingt ein Tabu-Thema aufzugreifen"
, stellt Kojima klar. "Es ist nur so: Wenn ich die Geschichte erzähle, die ich erzählen will, dann muss ich wohl über diese Brücke gehen. Ich mache das nicht einfach so, nur um ein Tabu zu brechen."

CVG spekuliert, dass es sich Kojimas neue Pläne dennoch mit der MGS-Serie vereinen lassen - zumindest theoretisch. Die Klon-Thematik der Reihe könnte sich tatsächlich für ein solches Experiment anbieten - man wird sehen.

Zumindest wird deutlich, dass Kojima mit seinem neuen Projekt inhaltlich andere Wege beschreiten und dabei frische Ideen umsetzen will.

"Als Spieldesigner hat man Spiele bis jetzt um ein Regelwerk aus technischen und künstlischen Grenzen herum entwickelt, wie ein Kartenspiel oder Schach. Es gibt Regeln",
meint Kojima. "Aber jetzt hat man sich zu dem Punkt weiterentwickelt, an dem man in einer Spielwelt fast alles realisieren kann, weil ich auch die Technologie weiterentwickelt hat. Meine Perspektive hat sich verändert: Anstatt Regeln zu erschaffen, erschaffe ich jetzt Situationen und versetzte Menschen in diese Situationen. Darin besteht ein großes Risiko, aber das versuche ich jetzt zu erreichen. Ich möchte an der Herausforderung wachsen, etwas Neues zu erschaffen, das auch einer neuen Art des Spieldesigns basiert."

In diesem Zusammenhang ließ es sich der Designer nicht nehmen, seine Bewunderung für Naughty Dogs PS3-Titel The Last of Us auszudrücken, auch wenn er mit seinem Konzept einen anderen Weg einschlagen will.

"Ich weiß, dass es [mein neues Projekt] Risiken birgt, aber ich glaube, man wird dafür belohnt",
hofft Kojima. "Bis dahin könnt ihr Spiele wie The Last of Us oder MG Rising genießen."

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