Splinter Cell und Metal Gear haben zwar einiges gemeinsam, aber IMHO sind es zwei völlig verschiedene Ansätze, das Schleich-Genre zu beleben.
Snake geht - typisch japanisch - theatralisch vor und macht aus einer Infiltration ein John Woo Feuerwerk mit gigantischen Bösewichten, fetten Waffen und fantastischer Action-Choreographie. Man ist pausenlos beschäftigt, sich möglichst gut zu Verstecken und AFAP keinen Alarm auszulösen, weil dann das wörtlich die Kacke am Dampfen ist.
Anders Splinter-Cell. Es ist mit seinem Schleich-o-Meter und der realitätsnahem Szenario aus der Feder von Tom Clancy ein ganz anderes Kaliber. Es hat mit realistischen Waffen, absoluter Dunkelheit und seinem limitiertem Alarm-Bereich den Spieler ständig zwingt, sich hinter jedem Schatten zu verstecken und die Luft anzuhalten. Bei mir z.Bsp. auch im Real-Life (^,-).
Ich spiele beides gleich gerne, nämlich saugerne. Und habe auch keine besonderen Vorlieben. SC ist IMHO konzentrierter, was die Spannung angeht. Eben durch das Limit von z.Bsp. nur 2 oder 3 Alarmmeldungen ist man wahrlich bei jeder Lampe doppelt vorsichtig.
Bei MGS geht\'s \"gemütlicher\" vor sich, und ich kann auch mal den einen oder anderen mit Getöse um die Ecke bringen. Mich macht dann aber nur die teilw. erschreckende AI zu schaffen, die hinter jedem Pappkarton und unter jedem Tisch nach Spuren meiner Tätigkeit suchen. Diese Team-Koordination per Funk und dem einkesseln habe ich so manche Schweissperle in MGS2 zu verdanken, und ich bin mir sicher, in MGS3 haben sie die AI keineswegs vereinfacht.
In SC kann man die Gegner-AI gut erkennen und gegen sie verwenden, die Schatten-Technik ist ein bisschen zu stark und man kann mit Hilfe von zerschossenen Lampen den grossteil des Games bewältigen. In MGS allerdings traue ich mich nicht, eine Pfütze zu durchqueren, da die Fussspuren schon ein Zeichen zu viel sind, geschweige von meinem sichtbaren Atem in der Winterlandschaft. Ich bin schon auf die angekündigte AI-Verbesserung in SC3...