von Julian Dasgupta,

Steve Jobs: 1955 - 2011

Apple (Unternehmen) von
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Nachdem bereits die ersten Berichte durch das Netz gegeistert waren, bestätigte Apple auf seiner Homepage offiziell: Steve Jobs ist im Alter von 56 Jahren gestorben.

Jobs hatte das Unternehmen 1976 zusammen Steve Wozniak und Ronald Wayne gegründet. Nachdem Erfolg des Apple II konnte der Computerhersteller dann später mit dem Macintosh auftrumpfen. 1985 wurde er nach einem internen Machtkampf vom eigenen Vorstand vor die Tür gesetzt. Eine Auszeit nahm sich der in Mountain View, Kalifornien aufgewachsene Mann nicht, sondern gründete mit NeXT ein neues Unternehmen und übernahm außerdem noch die Animationsfilmschmiede Pixar.

1996 war Jobs dann wieder zurück an Bord bei Apple in beratender Funktion, nachdem der reichlich angeschlagene Konzern NeXT übernommen hatte. Der streitbare Visionär wirkte federführend mit bei der neuen Produktoffensive des Herstellers, der mit dem iMac und MacOS X wieder Erfolge feiern konnte, mit dem iPod den Walkman der Neuzeit einführte, mit iTunes das schaffte, was die Musikindustrie in den Jahren zuvor nicht vermochte, 2007 mit dem iPhone aus dem Stand heraus zu einer der zentralen Firmen im Mobilfunkbereich wurde und mit dem iPad im vergangenen Jahr schließlich einen weiteren Bestseller veröffentlichte.

Jobs, der an Bauchspeicheldrüsenkrebs litt und schon 2004 eine Pause einlegen musste, war erst Ende August offiziell von seinem Posten als Geschäftsführer des Konzerns zurückgetreten und hatte das Zepter an Tim Cook übergeben, der schon seit einiger Zeit das Tagesgeschäft geführt hatte. Bis zu seinem Tod hatte er den Posten des Vorsitzenden des Aufsichtsrats inne.

Apple hatte nie den Ruf, besonders spiele-affin zu sein - mehrere Initiativen, den Mac auch stärker als Spieleplattform zu positionieren, verpufften letztendlich wirkungslos. Mit dem AppStore gelang es dem Unternehmen dann doch, der Branche seinen Stempel aufzudrücken und einen Markt jenseits der Handhelds der klassischen Konsolenhersteller zu etablieren. Handy-Spiele hatte es natürlich bereits zuvor gegeben - allerdings hatten Entwickler hier mit der Unterstützung zahlreicher unterschiedlicher Geräte zu kämpfen. Auch fehlte eine einheitliche Vertriebsplattform.

Während der AppStore bzw. iOS vielen neuen Firmen wie ngmoco oder Rovio (Angry Birds) den Aufstieg ermöglichten und mittlerweile auch von vielen der älteren Publisher beliefert werden, sind andere Hersteller eher skeptisch. Insbesondere Nintendo warnte in der jüngeren Vergangenheit mehrfach vor den Folgen der Preispolitik im Smartphone-Bereich: Mit Kostenlos-Titeln oder Spielen im Dollar-Bereich werde auch die Wertwahrnehmung der Software gesenkt. David Perry hatte vor ein paar Wochen noch orakelt: Nicht Cloud-Gaming, sondern Apple könne den alteingesessenen Konsolenherstellern wirklich zusetzen.

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BBC-Nachruf


Kommentare

Sindibad schrieb am
Tja, man kommt und geht. Mein Beileid an die Hinterbliebenen.
Rammsteinfan09 schrieb am
R.I.P. Steve...
Du warst zwar nicht der "Erfinder" des Smartphones,
aber hast uns mit deinen Ideen sehr verändert... Im positiven Sinne.
Krebs ist keine schöne Krankheit, dass weiß ich aus Erfahrung^^
Mein Beileid den Hinterbliebenen.
Wigggenz schrieb am
Respekt für die Innovationen, und sorry wegen dem Tod am Krebs.
Mehr kriegt er von mir nicht, Personenkult ist Dreck.
Iconoclast schrieb am
Oldholo hat geschrieben:Warum? Weil es ein Totschlagargument ist?
Das war ziemlich sicher Sinn der Sache.
Steve Jobs ist selbstverständlich nicht mit Hitler zu vergleichen, aber es ging ja auch gar nicht um die Personen, sondern um die reine Methodik der Rechtfertigung durch gute Absichten. Und da ist der Vergleich wirkungsvoll.
Das ist ein bisschen wie bei Eva Herman damals. Wobei das angesichts ihrer jetztigen Tätigkeit beim Kopp-Verlag ein anderes Kaliber ist.
:Daumenrechts:
Wenigstens einer der es versteht.
Oldholo schrieb am
Warum? Weil es ein Totschlagargument ist?
Das war ziemlich sicher Sinn der Sache.
Steve Jobs ist selbstverständlich nicht mit Hitler zu vergleichen, aber es ging ja auch gar nicht um die Personen, sondern um die reine Methodik der Rechtfertigung durch gute Absichten. Und da ist der Vergleich wirkungsvoll.
Das ist ein bisschen wie bei Eva Herman damals. Wobei das angesichts ihrer jetztigen Tätigkeit beim Kopp-Verlag ein anderes Kaliber ist.
schrieb am