Tomb Raider: Legend
25.04.2006 09:58, Jörg Luibl

Lösungsbuch im Visier - lohnt sich der Kauf?

Tomb Raider: Legend (ab 4,99€ bei kaufen) gehört nicht gerade zu den komplexeren Spielen. Mittlerweile dürfte sich halb Deutschland durch den Chartbreaker aus dem Hause Eidos gekämpft und gerätselt haben, wobei erfahrene Schatzjäger schon beim ersten Anlauf deutlich unter acht Stunden dafür benötigt haben. Aber was kommt nach dem Finale? Lohnt sich der Kauf eines Lösungsbuchs?

Für den Spielefresser, der einfach nur den Abspann sehen will, lautet die Antwort: Nein. Für den echten Lara-Fan, der jedes goldene Geheimnis finden und alle Waffen freispielen will, lautet die Antwort: Ja. Das Team von piggyback hat mal wieder hervorragende Arbeit in Sachen Layout, Recherche und Information geleistet. "Das offizielle Buch " bietet euch seit dem 7. April für 14,99 Euro jede Menge Hintergrundmaterial abseits vom reinen Walkthrough.

Alleine für die Anleitung zum Durchspielen oder das Lösen des einen oder anderen Rätsels würde sich die Anschaffung allerdings nicht lohnen - dafür gibt es kostenlose Internetseiten. Aber es ist zum einen der Rückblick auf Laras zehnjährige Spielhistorie und auch der Blick hinter die Kulissen des Entwicklers Crystal Dynamics, der dem knapp 200-seitigen Farbband gerade in den letzten Kapiteln einen angenehmen Schmöker-Charakter verleiht.

Die Autoren haben sich z.B. die Mühe gemacht, das Leveldesign und die Schauplätze der alten Tomb Raider-Teile zu analysieren und zu vergleichen. Wer sich für die Historie des Action-Adventures interessiert, bekommt hier auf sechs Seiten sehr übersichtlich und anschaulich einen Einblick in den Aufbau der Fallen, die Gegner, den Einsatz der Zwischensequenzen oder die Neuerungen, die damals noch von Core Design Schritt für Schritt integriert wurden.

Richtig interessant für Fans und Journalisten dürfte auch das Material zum kalifornischen Entwickler Crystal Dynamics sein: In vielen Zitaten und Vergleichen kommen Producer Morgan Gray, Lead Designer Riley Cooper und Technical Director Jason Bell zu Wort. Welche Verantwortung lastete auf dem neuen Team? Welche Rolle spielte Lara-Vater Toby Gard? Was wollte, aber konnte man nicht ändern? Welches Flair sollte die Grabräuberin vermitteln?

Interessante Fragen, die am Ende eines ausgezeichnet designten und gewissenhaft redigierten Buches (die Formulierungen sitzen, der Stil passt, Rechtschreibfehler muss man mit der Lupe suchen) beantwortet werden. Man erfährt z.B., dass Lara eigentlich erst einen Wandsprung meistern sollte oder dass ihre Kollegen als Geiseln herhalten sollten. Der Reiz des Lösungsbuches als solches verblasst allerdings aufgrund der fehlenden Komplexität des Spiels. Es ist vielmehr ideal als Hintergrundbuch zu einer der erfolgreichsten Spieleserien der Welt. 

 

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