von Julian Dasgupta,

BioShock: "Eine Reihe von Irrtümern"

BioShock (Shooter) von 2K Games
BioShock (Shooter) von 2K Games - Bildquelle: 2K Games
In einer Post-Mortem-Präsentation sprach Chris Kline, Lead-Programmer bei 2K Boston, über die Entwicklung von BioShock (ab 4,38€ bei kaufen) . Das Spiel wurde laut Take-Two bis dato über 2,2 Mio. Mal ausgeliefert und hat zahlreiche Preise eingeheimst. Bis dahin war es allerdings ein langer Weg - und der war gepflastert mit "Fehlern und Irrtümern", so der Mann vom einst als Irrational Games bekannten Team.

Ursprünglich sollte BioShock vom Konzept her genau wie System Shock 2 werden, welches vom gleichen Team entwickelt worden war. Man habe ein solides Gamedesign gehabt und wollte sich nun der Unzulänglichkeiten des von den Kritikern gelobten, von den Käufern jedoch verschmähten Weltraum-Survival-Spiels annehmen.

Zwei Aspekte standen dabei heraus: Man wollte die Erzählweise des Spiels deutlich verbessern, zudem wollte man eine Art KI-Ökosystem erschaffen, das quasi auch unabhängig vom Spieler läuft. Dabei sollte es nicht nur darum gehen, wie der Spieler angegriffen wird, auch unter den Kreaturen sollte es muntere Gefechte geben. Während man einige Konzepte wie die Ressourcenknappheit und die Möglichkeit, den eigenen Charakter auszubauen und zu gestalten, beibehielt, wurden die Gedankenspiele hinsichtlich jenes KI-Konstrukts letztendlich verworfen - das Spiel müsse sich nämlich letztendlich um den Spieler drehen, anstatt unabhängig von ihm zu existieren.

Auch habe man sich anfangs viel zu lange mit dem Design der Monster beschäftigt. Jetzt wisse man, dass eigentlich die Gestaltung der Welt von Rapture im Zentrum steht. Dabei zeigte Kline verschiedene Entwürfe für die so genannten "Sammler", aus denen später irgendwann mal die Little Sisters wurden. Von insektenartigen Wesen über einen Frosch mit einer Flasche bis hin zu einem in einem Rollstuhl sitzenden Hund reichte das Ideenspektrum des Studios. Erst zur E3 2006, auf der das Spiel erstmals den Journalisten gezeigt wurde, habe man sich dann zusammengerissen und Nägel mit Köpfen gemacht.

Die Demo habe zwar die Besucher begeistert, nicht jedoch einen entsprechenden Hype unter den Spielern aufbauen können. Da habe man die Strategie geändert und angefangen, das Spiel offensiv als Shooter zu vermarkten - bis dahin war das Spiel in Abhängigkeit vom jeweiligen Magazin auch als Action-RPG, Action-Adventure oder RPG-Shooter bezeichnet worden. Das habe mehr Interesse erzeugt, auch die Begeisterung innerhalb des Teams konnte so angefeuert werden. Allerdings habe man noch bis kurz vor Torschluss an vielen Aspekten des Titels - vom Skript bis zur Einbindung der Plasmide - herumgedoktort, so Kline, der noch anfügt:

"Manche Leute denken, dass es kein guter Weg ist, ein Spiel zu machen, wenn man ständig Fehler macht und angepeilte Termine verschiebt - wenn es nach mir geht, ist das der einzige Weg, ein gutes Spiel zu machen."

Wichtig sei es vor allem, auf das Feedback anderer zu hören - besonders, wenn es von Außenstehenden kommt -, Fehler akzeptieren und sich dann anpassen zu können, um diese zu beheben.



Kommentare

johndoe730744 schrieb am
bioshock rulz^^
ich fands hammergeil
bei dem spiel hab ich alles gefunden was ich auch finden wollte....und eigentlich noch mehr
bezüglich der aussage das die gegner bei bioshock einfach nur dumm rumstanden kann ich nur sagen: nein das ist falsch!^^
ich habe in dem spiel mehr zeit damit verbracht den gegnern einfach nur zuzusehen und zu schauen was sie tuen als in jedem anderen spiel
Zierfish schrieb am
ich wär ja auch mal wieder für nen waschechten Core Titel
mir war ja GTA4 schon viel zu mainstreamig....
Wo waren die Taxi, Feuerwehr, Drogendeal Missionen? Was macht man mit dem ganzen Geld, wenn man nichtma ein anständiges Haus kaufen kann?! Und wieso zur Hölle, können die nicht mal die "Päckchen" abschaffen, die ohne Karte und viel Zeit eh keine sau findet.... Fragen über Fragen
b2t: ich will ein anständiges Core game... sofort =)
johndoe869725 schrieb am
Spunior hat geschrieben:
Die Rechtslage für die Marke System Shock und die daran vorkommenden Elemente wie Shodan ist wohl so komplex und die Rechte so auf verschiedene Halter verteilt, dass ein System Shock 3 wohl nicht innerhalb der nächsten Jahre erscheinen kann.
Also wenn EA Take-Two schluckt, hat sich die Rechtsproblematik hinsichtlich System Shock quasi von selbst erledigt... ^^
Wirklich? Ich hab vor einigen Monaten ein Interview mit Ken Levine gelesen, in dem er behauptet hat, er hätte einen Anwalt darauf angesetzt, nachzusehen, wer wo die Rechte an der Marke System Shock hält und das Ergebnis wäre desaströs gewesen. Wenn es anders ist, umso besser.
Spunior schrieb am
Die Rechtslage für die Marke System Shock und die daran vorkommenden Elemente wie Shodan ist wohl so komplex und die Rechte so auf verschiedene Halter verteilt, dass ein System Shock 3 wohl nicht innerhalb der nächsten Jahre erscheinen kann.
Also wenn EA Take-Two schluckt, hat sich die Rechtsproblematik hinsichtlich System Shock quasi von selbst erledigt... ^^
johndoe869725 schrieb am
necrowizard hat geschrieben:wahrscheinlich könnte man sogar ein spiel im stil vom guten alten systemshock entwickeln, ohne auf die masse der spieler rücksicht zu nehmen, solange man es nur als einfachen shooter für jederman vermarktet.
Das würde nicht funktionieren. Das würde sich herumsprechen. Wir leben in Zeiten, in denen CoD4 das erfolgreichste Spiel ist und dem tragen alle Firmen im Moment nur allzu gerne Rechnung und planen solche Spiele deshalb gar nicht erst. Außerdem leben wir in Zeiten, in denen Publisher gerne für die Masse der Käufer auf drei Plattformen entwickeln, da musst du einfach vom kleinsten gemeinsamen Nenner ausgehen. Das ist vielleicht der größte Nachteil des Umstandes, dass Exklusivtitel immer unwichtiger werden.
schrieb am
BioShock
ab 4,38€ bei