PlayStation 3
13.01.2011 23:39, Julian Dasgupta

Antwort der Hacker

Vor zwei Tagen erhielten George 'geohot' Hotz und die zu fail0verflow gehörenden Hacker Post vom Gericht: Sony versucht, eine einstweilige Verfügung gegen sie zu erwirken, um das weitere Verbreiten von Informationen über und Werkzeuge für das Aushebeln von Schutzmechanismen zu unterbinden, die der Hersteller der PlayStation 3 (ab 399,99€ bei kaufen) spendiert hat. Die Rechtsvertreter des Konzerns verwiesen dabei sowohl auf den Digital Millenium Copyright Act als auch auf den Computer Fraud & Abuse Act.

Der Anwalt von Hotz hat sich mittlerweile zur Lage der Dinge geäußert und wirft Sony gleich mal vor, den Antrag unangemessenerweise bei einem Gericht in Kalifornien eingereicht zu haben - Hotz sei schließlich in New Jersey wohnhaft.

Es gehe dem Konzern eigentlich gar nicht darum, sein geistiges Eigentum zu schützen, heißt es da weiter.

"Das ist eher der Versuch Sonys, eine Botschaft an alle Leute zu senden, die die Hardware, die man herstellt, vielleicht gerne in irgendeiner Art und Weise verwenden wollen, die sie [Sony] nicht für angemessen halten. Man will zeigen, dass es da juristische Konsequenzen geben wird - unabhängig davon, ob es eine rechtliche Grundlage dafür gibt oder nicht."

So behauptet Sony beispielsweise, Hotz sei an die Nutzungsbedingungen des PlayStation Networks gebunden. Der Hacker aber wiederum hat eidesstattlich erklärt, er habe niemals einen PSN-Account erstellt und somit natürlich auch nie jenen Bedingungen zugestimmt. Der Hersteller habe weiterhin behauptet, Hotz würde dank eines PayPal-Kontos von seinen Tätigkeiten profitieren. Hotz habe allerdings stets auf seiner Webseite darauf hingewíesen, dass er keine Spenden wolle. Sonys Vorwurf sei mit einer Transaktion begründet worden, die Sony selbst durchgeführt habe.

Generell sei das Ansinnen des Konzerns reichlich unrealistisch - die Katze sei längst aus dem Sack und würde bestimmt nicht dorthin zurückkehren. Die Keys seien im Netz verfügbar und könnten von jedem per simpler Google-Suche gefunden werden.

In seiner Werbung betone Sony stets die Vielseitigkeit seines Systems, das ja so viel mehr könne als nur das Abspielen von Videospielen. Und nun beschwere man sich darüber, wenn jemand genau das ausnutzen will.

Gegenüber BBC äußerte sich der Beschuldigte höchstselbst und gibt sich wenig beeindruckt. Er sei ein Verfechter digitaler Rechte und sei enttäuscht von Sony. Er sei davon ausgegangen, das Unternehmen würde die Rechtslage besser kennen. Er habe sich von seinem Rechtsbeistand beraten lassen und rechne damit, dass die Vorwürfe jeglicher Grundlage entbehren.

Auch die Mitglieder von fail0verflow gaben eine Erklärung ab, die aber wohl mittlerweile wieder von der eigenen Webseite entfernt wurde. Man habe Softwarepiraterie niemals gutgeheißen, unterstützt oder dazu ermutigt. Die Gruppe habe keinen der für die Verschlüsselung oder Signierung benötigten Keys, Code von Sony oder davon abgeleiteten Code veröffentlicht.

Das erklärte und einzige Ziel fail0verflows sei es stets gewesen, die OtherOS-Funktion wieder zu implementieren, die der Hersteller vor einiger Zeit per Firmware-Update entfernt hatte.

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johndoe945852

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