von Jörg Luibl,

Spiegel: Amokläufer war Videospieler

Ein Amoklauf eines 15-Jährigen in einer US-Schule eines indianischen Reservats hat zehn Todesopfer und fünfzehn Verletzte gefordet. Die Tragödie ist nicht nur Thema amerikanischer, sondern auch deutscher Nachrichtenmagazine - allerdings mit unterschiedlicher Tendenz. Während n-tv sehr sachlich über die bisherigen Erkenntnisse berichtet, stellt der Spiegel Videospiele als Ursache in den Vordergrund:

"Und wieder hatte der Amokläufer nur eine Leidenschaft: Videospiele. (...) Der Fall erinnert an das Blutbad von Erfurt:(...)"

Die erste Behauptung und der darauf folgende Vergleich beziehen sich auf das Zitat eines Highschool-Mitarbeiters, der u.a. Folgendes gesagt hat: "He was big into video games." Allerdings hat der Mitarbeiter noch einige andere Leidenschaften und Indizien beim Namen genannt - darunter die Nähe zur Gothic-Szene, die Vorliebe für Marilyn Manson, die Sympathie für Adolf Hitler, die Verwirrtheit, den Selbstmord des Vaters, die Armut, die Verwicklung in Schulprügeleien.



Kommentare

johndoe-freename-79685 schrieb am
oh video/computerspiele schuld an amoklauf...
öfter mal was neues...
[das was ich hier gerade lösche, hast du nicht wirklich geschrieben, oder?...Verwarnung!]
johndoe-freename-72492 schrieb am
Es ist doch irgendwie immer wieder süß, durch diese Kommentare zu blättern. Kommentare voll mit sinnloser Wut und Aggression... Hat da jemand Angst?
Wer wirklich in die doch sehr diffuse und uneinheitliche Medienlandschaft schaut, wird (auch dank 4players) entdecken, dass das Thema Gewalt in/durch Computerspiele alles andere als einseitig diskutiert wird.
Dass aber die Kiddies hier so reagieren, wie sie es mehrheitlich tun - und das JEGLICHES Verständnis für die Erkenntnis fehlt, dass es bisher IMMER den erschreckenden Zusammenhang Schulmassaker - Computerspiele gibt, darauf geht schon aus PRINZIP keiner mal sensibel ein.
Nochmal: es ist weder EINZIGE Zusammenhang, noch vermute ich einen KAUSALEN Zusammenhang. Aber da wir bisher keine gänseblümchenkauenden computerspiele-verachtenden Waldorfschüler haben, die meinen, ihre Schulbelegschaft zu dezimieren, IST ES NUN MAL EIN ZUSAMMENHANG.
Und wie panisch hier teilweise darauf reagiert wird, lässt tief blicken ;-)
kamui_onizuka schrieb am
Ob nun Spiegel oder irgendein anderes Schmierblatt, das spielt keine Rolle. Nicht nur der Spiegel wird sich darüber auslassen.
Es ist das alte leidige Thema. Ich hab bereits aufgehört zu zählen, wie viele Artikel in den verschiedensten Zeitschriften oder TV Sendungen gebracht wurden. Letztendlich läuft es nämlich immer darauf hinaus, das Videospiele die Wurzel allen Übels sind. Das die betroffenen Personen allerdings von vornherein psychisch labil sind, wird oft unter den Teppich gekehrt.
Ich denke ich werde diesen Text speichern und beim nächsten Amoklauf wieder heraussuchen, denn Vorwürfe gegen Videospiele sind spätestens dann wieder aktuell.
Meronax schrieb am
Ich glaube schon das video spiele bei manchen menschen dazu führen können das ihre hemmschwele so herabgesetzt wird das so eine tag leichter wird.
Aber das lässt sich auch nicht auf alle leute ausbreiten. Ich habe auch meine mutter tot gefunden und bin trotzdem noch ein normaler jugendlicher der am abend gern mal wow oder css oder cod zockt.
Ich höhre auch gern mal manson rammstin, godsmack ärzte und so weiter aber deshalb ballere ich auch nicht rum.
ABER keiner von uns weiss wie es ihm in seinem leben wirklich ergangen ist, wie er in der schule behandelt worden ist von seinen mitschülern und den lehrern (umsonst würde er den amoklauf nicht in der schule machen oder?)
Wenn dann irgendwann mal der punkt da is an der er einfach nicht mehr weiter weiss und schon selbstmord machen will, dann ist er auch sicher nicht mehr weit von dem gedanken weg, sich an denen zu rächen die ihn so weit gebracht haben.
Gott habe die opfer seelig und ich hoffe das der schmerz für die angehöhrigen bald nachlässt.
Aber die schuld ist nicht unbedingt bei den spielen zu suchen, sondern dort, was ihn so weit gebracht hat das ihm alles egal geworden ist und das er vor dem selbstmord noch rache verüben wollte.
Wenn man schon wusste das er so verwirrt ist, in faustkämpfe verwickelt ist, seinen vater verloren hat und seine muter schwer krank ist, Dann muss man doch verlangen können das die schule mal etwas auf den schüler eingeht, mir kann einfach keiner sagen das es nicht bekannt war das ers nicht unbedingt leicht hatte im leben. Wenn dem jungen mal ordentlich geholfen worden währe (ich will hier nicht sagen das er das opfer ist, nicht falsch verstehen)
dann hätte das alles nicht passieren müssen. Aber die Petagogen und schulen sind halt nicht das was sie sein müssten.
MoS666 schrieb am
Ja, es ist ein Aufmacher. Aber warum sind Videospiele der aufmacher. Es könnte auch heißen \"sein Vater hat Selbstmord begannen\" als Aufmacher. Aber das wäre nicht so interessant, lieber gleich hetzen ^^
Ich habe den Spiegel auch abonniert aber langsam ändert sich mein Bild von ihm. (Hat mit mehr zu tun, nicht nur mit diesem Artikel).
Ich dachte immer dass der Spiegel objektiv berichtet und beide Seiten der Medallie anschaut. Aber in letzter Zeit kommen mir die Berichte immer einseitiger vor. Es wird ein Aufhänger gesucht und dann wird darauf rumgehackt. Keine differenzierte Berichterstattung mehr.
Aber gottseidank können wir uns alle unsere eigene Meinung bilden und müssen nicht auf irgendwelche Berichte von Bild, Spiegel oder sonstwem hören.
In jeder Geschichte steckt ein Körnchen Wahrheit......
In der einen mehr in der anderen weniger.....
schrieb am