Spielkultur
29.11.2007 10:07, Julian Dasgupta

Spiele: Nur Rauchen ist gefährlicher?

Spiele als Gefährdungsfaktor - das zumindest schlussfolgern Forscher der University of Michigan in einer Metastudie. Diese nahm Untersuchungen und Experimente aus den vergangenen 50 Jahren unter die Lupe, die sich mit dem Einfluss von Film, Fernsehen und Videospielen auf Menschen auseinandersetzen, so Science Daily .

So sagt ein Professor, die Ergebnisse würden klar zeigen, dass virtuelle Gewalt das Risiko erhöht, dass sich sowohl Kinder als auch Erwachsene aggressiv verhalten. 60 Prozent aller Fernsehsendungen enthielten Gewalt, 40 Prozent davon gar in schwerer Form. Auch würden mittlerweile in 83 Prozent aller US-Haushalte Videospiele konsumiert werden.

Aufgrund einer derartigen medialen Durchsetzung orakeln die Wissenschaftler, dass einzig das Rauchen und das dadurch erhöhte Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, eine größere Gefährdung der öffentlichen Gesundheit darstelle.

Es sei allerdings angemerkt, dass es genauso viele Untersuchungen und Metastudien zu geben scheint, in denen langfristige Auswirkungen dieser Art nicht nachgewiesen werden konnten, z.B. eine im letzten Jahr an der FU Berlin veröffentlichte Doktorarbeit. Kritiker der Aggressionsthese weisen zudem daraufhin, dass die Gewaltkriminalität unter Jugendlichen in den USA in den vergangenen 15 Jahren gesunken ist, obwohl die Beliebtheit und der Realismus von Spielen in jenem Zeitraum stark gestiegen ist.

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