Spielkultur
06.12.2010 15:25, Julian Dasgupta

Blows Achievement-Warnung

Mit den Achievements hatte Microsoft ein Belohnungssystem eingeführt, das in vergleichbarer Form später auch von Sony und Valve übernommen wurde. In Social Games wird der Spieler oft gar noch häufiger ausgezeichnet, um ständig zu motivieren und den Eindruck von Fortschritt zu vermitteln.

Jonathan Blow (Braid ) ist allerdings kein Fan ausufernder Belohnungen, mit denen der Spieler ständig torpediert wird. Der Entwickler, der derzeit an The Witness werkelt, warnt bei Gamasutra vor möglichen Langzeitfolgen des Achievement-Wahns. Man könne mit derartigen Ansätzen zwar langweilige Dinge interessanter gestalten, gleichzeitig aber auch interessante Spielelemente langfristig weniger attraktiv erscheinen lassen. Wenn man jemanden ständig 'besteche', damit er etwas mache, dann vermittele man letztendlich den Eindruck, dass die Aufgabe ohne jenen Anreiz wohl nicht lohnenswert genug sei. 

Blow verweist dabei auf ältere Erkenntnise aus der Psychologie, denen zufolge das Anwenden extrinsischer, 'äußerer' Motivatoren (z.B. Gehalt) langfristig negative Auswirkungen auf die intrinsische, 'innere' Motivation einer Person (z.B. Selbtverwirklichung) habe.

Es könne irgendwann passieren, dass Leute Spiele eher wegen der Belohungen konsumieren, anstatt wirklich Spaß damit zu haben. Das habe schon jetzt Auswirkungen auf das Gamedesign, so Blow. Ein weiteres Szenario: In Fokusgruppentests, die bei großen Produktionen nicht unüblich sind, könnten sich dann teilweise auch 'langweilige' Konzepte durchsetzen, da die Belohnungen hier besser anschlagen würden. 

Er wolle kein Untergangsszenario skizzieren - allerdings sollten die Entwickler sich gerade in dieser Zeit mal mehr Gedanken machen zu dem, was die da gestalten, mahnt Blow.

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