Spielkultur
16.06.2014 22:32, Julian Dasgupta

Tropes vs. Women: Schmückendes Beiwerk

Nach einer kleineren Pause hat Anita Sarkeesian jetzt den nächsten Teil ihrer in jedem Fall diskussionsanregenden Reihe Tropes vs. Women veröffentlicht, in der sie sich mit Rollenbildern von Frauen in Spielen auseinandersetzt. Nach der Jungfrau in Nöten und Ms. Male geht es jetzt um Frauen, die ausschließlich als schmückendes Beiwerk bzw. Hintergrunddeko in Spielen zu finden sind.

Besonders im Blick sind dabei NPCs, die sich als Prostituierte verdingen oder generell mit sehr hohem Sexappeal locken sollen - dies sei geradezu ein klassischer Fall davon, dass jemand zum Objekt gemacht wird. Jene Figuren hätten üblicherweise keinerlei Charaktereigenschaften über ihre Sexualität hinaus, würden außerdem oft als austauschbar, entbehrlich und wie eine Ware dargestellt. Wenn der Beischlaf im Spiel letztendlich nichts anderes als eine Alternative zum Healthpack sei, sei die Lage relativ eindeutig, so Sarkeesian.

Dass jene Parts in vielen Spielen optional sind und nicht von allen Spielern wahrgenommen werden, lässt sie dabei nicht gelten: Ein Toaster sei auch immer noch ein Toaster, wenn man ihn nicht nutzt. Die Vergegenständlichung wirke nicht nur auf das Frauenbild von männlichen Personen, sondern auch auf das von weiblichen Nutzern. In anderen Medien wie Film und Fernsehen habe es das natürlich auch schon immer gegeben - Spiele seien aber eben ein interaktives Medium.

Eine Niederschrift samt einiger Verweise gibt es auf Sarkeesians Blog .

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