Spielkultur
13.11.2014 10:30, Jan Wöbbeking

Free-to-play-Entwicklerin reagiert auf South-Park-Parodie: "So lief es tatsächlich ab!"

Manchmal ist die Realität mindestens genau so schräg wie Fiktion - sogar, wenn es sich um Zeichentrick-Comedy wie South Park handelt. Mit der Episode "Freemium isn't Free" wollten Trey Parker und Matt Stone die Free-to-play-Industrie auf die Schippe nehmen; im tpyisch überdrehten und überspitzen Stil der Serie. Auf Polygon.com erklärt Chelsea Howe, Entwicklerin des karikierten Spiels "Family Guy: Quest for Stuff" allerdings, dass sich die Folge in vielen Punkten gar nicht von der Realität unterscheide:

"Ihr Core-Loop [also grundlegende Spielmechaniken wie das Konzept zur Monetarisierung; Anm. d. Red.], ich habe dabei zugesehen, dass Core Loops exakt so beschrieben wurden wie es dort der Fall war. Es ist lustig, dass es als Satire gemeint ist, aber es ist nicht mal Satire.  Es gibt Leute, die mit diesem Core-Loop in Konferenzen gehen. Sie sprechen exakt mit diesem Vokabular. Es hat mich ziemlich stark verblüfft. Ich hörte so viel davon, als ich an Farmville arbeitete, aber dann ließ es ein wenig nach. [South Park] ist also ziemlich spät dran damit, sich darüber lustig zu machen."

Howe war früher bei Zynga beschäftigt und arbeitete danach als Senior Designer an dem karikierten Family-Guy-Spiel. Das Vorbild habe sie gleich an der ungewöhnlichen Anordnung der Symbole erkannt, deren unterschiedliche Größe nach Wichtigkeit der Icons vergeben wurde:

Vieles von dem, das South Park auf die Schippe nimmt, habe sich in den frühen Tagen der Free-to-play-Branche so abgespielt, viele Aspekte davon fänden sich aber auch in aktuellen Titeln. Mittlerweile scheint Howe etwas anders gestrickte Titel entwickeln zu wollen:

"Zumindest für mich ging es immer darum, mich zu fragen, wie ich etwas besser machen kann. Und tatsächlich Dinge zu erschaffen, die Spaß machen - auch nach längerer Zeit noch. Die inspirierend sind und dich dazu bringen, wiederzukommen. Nicht, weil sie wie in einem Eidechsen-Gehirn diesen Durst nach Dopamin auslösen, sondern weil deine Freunde damit abhängen oder du dort neue Dinge lernen kannst." [Spiele] sollten eine wahrhaft angenehme und genüssliche Angelegenheit sein, die nicht im Gegenzug dich oder deine Fähigkeit dazu einschränkt, mit der Außenwelt zu kommunizieren - genau das ist nämlich ein typischer Aspekt von Abhängigkeit."

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.