von Benjamin Schmädig,

Tale of Tales: Ehemalige Entwickler suchen Unterstützung für interaktives Projekt außerhalb der Spielewelt

Spielkultur (Sonstiges) von 4Players
Spielkultur (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: 4Players
Auriea Harvey and Michaël Samyn, die als Gründer des Studios Tale of Tales (The Path, Sunset) die kreativen Grenzen des Mediums Videospiele erweitert haben, bitten für ihr aktuelles Projekt auf Kickstarter um Unterstützung: Cathedral in the Clouds (offizielle Webseite) ist der Besuch einer virtuellen Kirche, in denen Plastiken zum Nachdenken über religiöse Themen anregen sollen. Es soll auf verschiedenen Medien kostenlos verfügbar sein, u.a. als Webseite und Smartphone- bzw. Tablet-Anwendung sowie als Programm für Virtual-Reality-Headsets.

Mit der Zeit sollen stets weitere Ausstellungsstücke hinzukommen. Die Künstler können sich vorstellen, die digitale Ausstellung Zeit ihres Lebens zu erweitern. Harvey ist selbst studierte Bildhauerin und die geplanten Skulpturen sollen keine Nachbildungen, sondern eigene Kreationen im Maßstab lebensgroßer Plastiken sein.

Samyn, der das Projekt dem Kickstarter-Video zufolge maßgeblich hat Wirklichkeit werden lassen, bezeichnet sich selbst als nicht christlich, fühlt sich durch von religiösen Themen geprägte Kunst aber inspiriert und will mit Cathedral in the Clouds das Gefühl vermitteln, vor einem Diorama zu stehen und über dessen Aussage zu sinnieren. Vor den virtuellen Plastiken sollen deshalb Insekten fliegen, Wind soll Stoff bewegen und der Lichteinfall sich verändern.

Die Belgier hatten sich nach der Veröffentlichung ihres letzten Spiels aus der Spieleentwicklung zurückgezogen: Obwohl sie versucht hatten, sich mit Sunset einem breiteren Publikum zu öffnen und stärker als vorher auf klassiche PR gesetzt hatten, blieb Sunset hinter ihren Verkaufserwartungen zurück (wir berichteten). Kommerziell würde sich die Arbeit für das Duo nicht lohnen.

Die Kickstarter-Kampagne für Cathedral in the Clouds läuft noch 20 Tage und bislang haben knapp 200 Unterstützer mehr als 9.000 Euro zugesichert. 35.000 Euro benötigt Tale of Tales für einen erfolgreichen Abschluss.


Quelle: Pressemitteilung, Kickstarter

Kommentare

Wulgaru schrieb am
Nun, wenn sie das über die Industrie und ihr Publikum denken, wundert mich das eigentlich nicht, denn die Spiele von Tale of Tales wollten sichtlich etwas anderes sein als andere Games.
Ich mochte ihre Spiele allesamt sehr, aber ist natürlich seltsam wenn sie jetzt so über Kickstarter daherkommen und zuvor solche Tweets absetzten....denn das sie bei Kickstarter jetzt irgendein Geld einnehmen, wird vor allem ihrem Fame als Spieleentwickler geschuldet sein. Recht schizophren. Das Projekt selbst hört sich sehr seltsam an, aber gut das sind ja auch ihre Spiele. :wink:
4P|Benjamin schrieb am
Du, für manche ist "Spielinhalt" mehr als das Drücken möglichst vieler Knöpfe in möglichst kurzer Zeit. ;) Die Tale-of-Tales-Titel sind spielinhaltlich potenter als viele andere Spiele.
Nekator schrieb am
Wenn ihr KS scheitert sind wohl wieder alle die nicht mitgemacht haben schuld, weil sie zu blöde sind ihre Großartigkeit zu kapieren Oo...
Was hat das btw. mit Spielkultur zu tun? Ihre "Spiele" hatten schon kaum Spielinhalt..
schrieb am