Spielkultur
01.04.2016 10:12, Marcel Kleffmann

BIU, USK und das Deutsche Kinderhilfswerk forden eine Reform des gesetzlichen Jugendmedienschutzes

Ein Bündnis aus BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V.), USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) und dem Deutschen Kinderhilfswerk fordert eine Reform des gesetzlichen Jugendmedienschutzes in Deutschland. Die drei Organisationen fordern die Bundesregierung und die Bundesländer dazu auf, noch in dieser Legislaturperiode eine gemeinsame umfassende Reform des Jugendmedienschutzes umzusetzen. Sie sind der Ansicht, dass das deutsche Jugendschutzsystem angesichts der zunehmenden Verschmelzung verschiedener Medienformate, der grenzüberschreitenden Verbreitung digitaler Medien und der hohen Dynamik der Medienmärkte nur noch in der Theorie funktionieren würde.

Es heißt: "Wesentlicher Kritikpunkt des Bündnisses ist die zersplitterte Gesetzgebungskompetenz, die sich am Verbreitungsweg der Inhalte orientiert. So sind für Online-Medien und den Rundfunk die Bundesländer zuständig, bei allen Offline-Verbreitungswegen der Bund. Auch bei der Anwendung und Überwachung der verschiedenen Gesetze sind die Zuständigkeiten unnötig kompliziert aufgeteilt. Stattdessen muss Jugendmedienschutz künftig einheitlich, konvergent und verständlich sein, um dadurch auch international anschlussfähig zu werden. Nur so könne der Jugendmedienschutz in Deutschland zukunftsfähig gestaltet werden, konstatiert das Bündnis."

"Die Bundesländer haben eine Reform des Online-Jugendschutzes auf den Weg gebracht, die zwar viele wichtige Details regelt, die aber deutlich zu kurz greift. Damit wir dauerhaft ein hohes Jugendschutzniveau gewährleisten können und den Jugendmedienschutz fit machen für die heutige Medienrealität, müssen Bund und Länder jetzt an einem Strang ziehen und ein konvergentes, international anschlussfähiges Jugendschutzsystem entwickeln", sagt BIU-Geschäftsführer Dr. Maximilian Schenk.

"Ein weithin funktionierendes Jugendschutzsystem muss für Kinder, Jugendliche und Eltern gleichermaßen verständlich und transparent sein. Nur so werden entsprechende Regelungen akzeptiert. Die derzeitige Aufgabenverteilung zwischen dem Bund und den Ländern ist dagegen unnötig komplex und weit von der Realität entfernt wie heutzutage Kinder und Jugendliche Medien konsumieren", sagt Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

"Es gibt moderne Lösungen wie Jugendschutzprogramme oder das globale IARC-System, mit dem die USK bereits über eine Million Apps erfolgreich bewertet hat. Doch nur zeitgemäße Gesetze werden solche guten Entwicklungen unterstützen und fördern können"
, sagt Felix Falk, USK-Geschäftsführer.

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