Spielkultur
22.11.2017 10:24, Marcel Kleffmann

Belgische Kommission: Lootboxen sind Glücksspiel; US-Abgeordneter kritisiert Ausbeutung

In der vergangenen Woche hat sich die belgische Glücksspielkommission damit beschäftigt , ob gegen Echtgeld kaufbare Beutekisten bzw. Lootboxen in Computer- und Videospielen als eine Form von "Glücksspiel" anzusehen sind oder nicht. Laut VTM Nieuws steht das Ergebnis mittlerweile fest. Demnach ist die Kommission der Auffassung, dass diese Mischung aus Geld und "Sucht/Abhängigkeit" ganz klar "Glücksspiel" sei. Rechtlich bindend ist diese Erkenntnis jedoch nicht.

Der belgische Justizminister Koen Geens schaltete sich ebenfalls ein und meinte, dass es gerade für Kinder schwierig sei, wenn sich "Glücksspiel" und "Spielen" vermischen würde. Geens strebt in diesem Zusammenhang an, Ingame-Käufe zu verbieten, bei denen man nicht wissen würde, was man genau kauft. Es geht Geens vor allem darum, nicht die Katze im Sack zu kaufen. Geens erklärte, dass sie versuchen werden, diese Geschäftspraktik zu verbieten. Dieser Prozess würde allerdings viel Zeit kosten, da sie vor europäische Gerichte ziehen müssten.

Auch der hawaiianische Abgeordnete Chris Lee meldete sich bei Reddit zu Wort und kritisierte ebenfalls Lootboxen und Mikrotransaktionen als eine Form der Ausbeutung (wie bei Casinos) - gerade Kinder seien besonders anfällig. "Diese Ausbeutungsmechanismen und das trügerische Marketing, das sie fördert, haben keinen Platz in Spielen, die an Minderjährige vertrieben werden, und vielleicht überhaupt keinen Platz in Spielen", meint Lee.

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hatte bereits im Oktober ein ausführliches Statement zu Lootboxen, Glücksspiel und Jugendschutz veröffentlicht (wir berichteten).

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