von Marcel Kleffmann,

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Studie zu Spielverhalten

Spielkultur (Sonstiges) von 4Players
Spielkultur (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: UKE
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer mehrmonatigen Vergleichsstudie untersucht, ob das Spielen "von Gewaltspielen" aggressiv macht oder nicht. Das Ergebnis lautet: Das Spielen von Gewaltspielen am Computer hat das Aggressionsverhalten der Spieler nicht nachhaltig oder langfristig beeinflusst. Verglichen wurden drei Gruppen, und zwar Spieler von GTA, Spieler von Die Sims und Personen, die keine Videospiele konsumiert haben. Die Studie haben die UKE-Wissenschaftler im Fachmagazin Molecular Psychiatry veröffentlicht.

An der Studie haben 90 Erwachsene teilgenommen, die in ihrem Alltag nicht regelmäßig Videospiele gespielt haben. Sie wurden für die Studie in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe spielte in einem Zeitraum von zwei Monaten das "gewaltverherrlichende" Spiel Grand Theft Auto, in dem die Spieler für ihr aggressives Verhalten belohnt werden. Die Teilnehmenden der anderen Gruppe spielten im gleichen Zeitraum das Videospiel Die Sims. Eine dritte Gruppe spielte keine Videospiele. Genauere Angaben (Alter, genaue Bezeichnungen der Spiele, Videospiel-Erfahrung der Studienteilnehmer) wurden in der Pressemitteilung nicht gemacht.

"Vor und nach diesen zwei Monaten, in denen die Probanden im Durchschnitt 33 Stunden gespielt haben, untersuchten die Wissenschaftler anhand verschiedener Tests das Verhalten der Studienteilnehmenden. Unter anderem wurden mit Fragebögen, aber auch mit impliziten Verhaltenstests die Aggression sowie die unterschwellige Aggression der Teilnehmenden getestet. Darüber hinaus wurde auch das Sozialverhalten, vor allem die Fähigkeit zur Empathie, untersucht. Die Tests wurden zwei Monate nach dem letzten Videospiel wiederholt. Dabei wurden keine signifikanten oder relevanten Verhaltensänderungen der Spieler festgestellt - weder beim Vergleich der Testergebnisse vor dem Spiel und einen Tag nach dem letzten Spiel noch beim Vergleich des Verhaltens vor Beginn des ersten Spiels und zwei Monate nach dem letzten Spiel."

"Der in der Öffentlichkeit oft angeführte negative Einfluss von Gewalt-Videospielen auf das Verhalten der Spielerinnen und Spieler lässt sich wissenschaftlich nicht nachweisen. In unserer Studie konnten wir keine signifikanten oder relevanten Verhaltensänderungen der erwachsenen Probanden feststellen. Nun ist noch zu erforschen, ob sich auch das Verhalten von Kindern und Jugendlichen nicht durch das Spielen von Gewaltspielen nachhaltig verändert", sagt Studienleiterin Prof. Dr. Simone Kühn aus der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE.

"Die in den Debatten über Gewaltspiele bisher genutzten Argumente stützten sich im Wesentlichen auf Studien, in denen die Teilnehmenden nur zwischen Minuten und Stunden ein Gewaltspiel gespielt haben. Außerdem wurde das Verhalten der Spieler in den bisherigen Studien lediglich unmittelbar nach dem Spielen untersucht, wenn die Spieler noch im 'Shoot-em'up-Modus' waren. Dieses Phänomen ist in der Psychologie schon lange unter dem Begriff 'priming' oder Bahnung bekannt. Die UKE-Wissenschaftler haben nun untersucht, wie und ob sich das Aggressionsverhalten langfristig ändert, wenn die Spieler über einen längeren Zeitraum ein Gewaltspiel spielen", heißt es weiter.

Quelle: Kühn, S., Kugler, D.T., Schmalen, K., Weichenberger, M., Witt, C., Gallinat, J.: Does playing violent video games cause aggression? A longitudinal intervention study. Molecular Psychiatry; Doi: 10.1038/s41380-018-0031-7
Quelle: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Kommentare

johndoe1741084 schrieb am
Veldrin hat geschrieben: ?20.03.2018 18:05 Trump hat sich beim Basteln geschnitten und das Weiße Papphäusschen gegen die Wand geschleudert. Ich will ne Studie inwiefern Basteln kurz- und langfristig gewaltätiges Verhalten fördert.
Das ließt sich wie die Quintessenz des Gesprächsverlaufs der letzten paar Seiten :lol:
Veldrin schrieb am
Trump hat sich beim Basteln geschnitten und das Weiße Papphäusschen gegen die Wand geschleudert. Ich will ne Studie inwiefern Basteln kurz- und langfristig gewaltätiges Verhalten fördert.
Jondoan schrieb am
Schnurx hat geschrieben: ?20.03.2018 14:39 Klar. Blöd nur, wenn man nichts im Original kennt, sondern nur das, was unser erbärmlich schlechter "Qualitätsjournalismus" so abliefert. So etliches hat halt kaum was mit Fakten zu tun und strotzt nur so vor Doppelmoral und selbstgerecher Besserdünkerei.
Machs doch besser, wenn der landesweite, jedes Spektrum bedienende Journalismus in Deutschland so grottenschlecht ist :lol:
Und als jemand der Trump viel in Englisch guckt: er labert auch im Original schon gequirlte Scheiße, verarscht die Leute zieht über die pösen Fake News her. Von Waffenkontrolle hält er nix, dafür möchte er gerne Lehrer mit Waffen bewaffnen (wie doof die Idee ist bitte hier der Lügenpresse entnehmen: https://www.washingtonpost.com/news/mor ... 1afe9991eb ). Er hat eine Steuerreform eingeführt, die für ihn und seine persönliche Firma "very bad" ist - "believe me!" In Wahrheit profitiert durch Wegfallen der sog. "estate tax" und "alternative minimum tax" eher der vermaledeite Sumpf der Eliten, den Trump doch eigentlich austrocknen wollte ... believe me!
eigentlichegal schrieb am
Ehrlich gesagt habe ich mir mal eine Zeit lang die Mühe gemacht und habe mir Transkripte von Trumps Reden/Interviews durchgelesen und zumindest zu diesem Zeitpunkt war die Zusammenfassung der deutschen Medien nicht falsch. Häufig ist es gar nicht so einfach herauszufinden, was Trump eigentlich genau sagt. Das fällt manchmal gar nicht so auf, wenn er spricht, aber wenn man das mal aufgeschrieben sieht, merkt man erst, dass das häufig vollkommen unzusammenhängender Quatsch ist, den er da erzählt. Hast du vielleicht ein gutes Beispiel dafür, dass Trump im besonderen Maße falsch referenziert wurde?
schrieb am