Xbox Live Arcade
21.03.2008 15:11, Julian Dasgupta

Entwickler in Lästerlaune

In der vergangenen Woche hatte Develop einen Blick auf Nintendos WiiWare geworfen, dabei auch Unterschiede zu Xbox Live Arcade und PSN erörtert und Meinungen zu den Diensten eingeholt. Microsofts Angebot sei "verstopft durch Retro-Titel" , was die Chancen anderer Indie-Studios schmälern würde.

"Ehrlich gesagt, Spiele für XBLA zu produzieren, interessiert uns im Moment nicht, weil der Dienst voll mit Mist ist."

Ebenfalls nicht allzu begeistert sind Raigan Burns und Mare Shephard von Metanet und Nick Wanders von Slick Software , die zusammen N+ produziert und im vergangenen Monat auf XBLA veröffentlicht hatten. Microsoft reglementiert bekanntermaßen, wann welche Spiele erscheinen - dadurch habe man anderthalb Monate warten müssen, bis das bereits zertifizierte Spiel auch auf den Marktplatz gestellt wurde und sei dabei noch durch glückliche Umstände begünstigt worden. Andere Entwickler müssten angeblich mehr als drei Monate warten.

Als man sich vor knapp zwei Jahren erstmals mit Microsoft unterhielt, war XBLA gerade an den Start gegangen und der Hersteller versprach, mit dem Dienst eine Alternative zum üblichen Handel anbieten zu wollen, auf dem es nicht so viel "Mist" geben würde, sondern eher "kleine, großartige, spaßige Dinge."

"Jetzt ist aber genau das eingetreten. Da gibt es all diese Titel mit großen Budget von den großen Publishern, und das eigentliche Problem ist meiner Meinung nach, dass die Leute, die entscheiden, welche Spiele in den Handel kommen, auch die Leute sind, die bestimmen, welche XBLA-Spiele grünes Licht erhalten."

Jene Leute hätten zuviel Einfluss, ihre Entscheidungen würden den Dienst ruinieren.

"Nick hat dieses Rennspiel, weißt du, wie Iron Man Off-Road Racing, das alte Arcade-Spiel eben. Das war für vier Spieler ausgelegt und wurde aus der Isometrie-Perspektive gespielt. Nick hat so ein Spiel gemacht, und Microsoft hat daraufhin gesagt: "Der Rennspielbereich in XBLA ist derzeit übersättigt." Das liegt aber daran, dass sie zehn beschissene Rennspiele durchgewunken haben. Es gibt keine guten Rennspiele."

Auch würde ihnen jegliche Information darüber fehlen, wie gut sich welche Spiele auf XBLA verkaufen würden. Microsoft gewähre da jedenfalls keinen Einblick. Das würde es den Entwicklern erschweren, ihr Spiel vernünftig zu vermarkten. Metanet hätte gerne ein paar kostenlose an N+ angelehnte Gamerpics und Themes veröffentlicht, weil dies gute Werbung gewesen wäre. Microsoft aber hätte dies abgelehnt und darauf bestanden, diese Inhalte kostenpflichtig zu vertreiben.

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