Disney Interactive hat den Rotstift in der Core-Sparte noch nicht weggesteckt: Nachdem Der Konzern vor einigen Tagen Propaganda Games (
Tron Evolution,
Turok)
komplett schloss, hat man die Axt wohl auch bei Junction Point geschwungen.
Das Studio scheint es wohl noch zu geben, allerdings wurden laut mehreren Hinweisen im Netz einige der Entwickler vor die Tür gesetzt. Nach einem ersten Bericht von
Eurogamer.net haben nicht näher benannte Quellen den Vorgang gegenüber
Joystiq bestätigt. Zur Zahl der betroffenen Mitarbeiter wurden keine Angaben gemacht.
Junction Point war einst von Warren Spector gegründet worden. Vor fast vier Jahren hatte das Studio
Ninja Gold angekündigt, von dem man seitdem allerdings nicht mehr gehört hat. Im November schließlich lieferte das Team
Disney Micky Epic für die Wii ab.
Das Spiel dürfte vermutlich nicht die wertungstechnischen Erwartungen des Konzerns erfüllt haben, verkaufte sich aber allein in Nordamerika im Dezember immerhin
über 1,3 Mio. Mal.
Disney hatte schon vor einigen Monaten verkündet, man wolle weniger Geld in den Core-Bereich investieren und sich stattdessen
mehr auf Club Penguin und Social Games von Playdom konzentrieren.
Update: Die Einschnitte scheinen noch deutlich tiefer zu gehen. Laut eines weiteren
Joystiq-Berichts könnten gestern in der gesamten Division bis zu 250 Entwickler ihre Jobs im Rahmen einer "ersten Entlassungswelle" verloren haben. Auch bei
CNBC heißt es, fast die Hälfte der insgesamt 700 Mann starken Sparte könnten betroffen sein.
Derzeit nicht bekannt ist, inwieweit ein weiteres Core-Team Disneys von den Maßnahmen erfasst wurde - dass Black Rock die Situation völlig unbeschadet überstanden hat, erscheint angesichts des Umfangs der Kürzungen mehr als unwahrscheinlich. Die Rennspiel-Spezialisten hatten den Offroad-Racer
Pure produziert. Im vergangenen Frühjahr veröffentlichte das Team dann das actionreiche, aber wenig erfolgreiche
Split/Second Velocity, dem man im Herbst noch eine PSP-Umsetzung spendierte.